Sergio Rodríguez (Basketballspieler)

spanischer Basketballspieler
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Sergio Rodríguez Gómez (* 12. Juni 1986 in Santa Cruz de Tenerife) ist ein spanischer Basketballspieler. Er spielt auf der Position des Point Guards und steht bei Real Madrid unter Vertrag.

Basketballspieler
Basketballspieler
Sergio Rodríguez
Sergio Rodríguez (2021)
Spielerinformationen
Voller Name Sergio Rodríguez Gómez
Spitzname Spanish Chocolate, El Chacho[1][2]
Geburtstag 12. Juni 1986 (37 Jahre)
Geburtsort Santa Cruz de Tenerife, Spanien
Größe 191 cm
Gewicht 84 kg
Position Point Guard
NBA Draft 2006, 27. Pick, Phoenix Suns
Vereinsinformationen
Verein Real Madrid
Liga Liga ACB
Trikotnummer 13
Vereine als Aktiver
2004–2006 SpanienSpanien Club Baloncesto Estudiantes
2006–2009 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Portland Trail Blazers
2009–2010 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sacramento Kings
00 00 2010 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York Knicks
2010–2016 SpanienSpanien Real Madrid
2016–2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Philadelphia 76ers
2017–2019 RusslandRussland PBK ZSKA Moskau
2019–2022 ItalienItalien Olimpia Milano
Seit 0 2022 SpanienSpanien Real Madrid
Nationalmannschaft1
2005–2021 SpanienSpanien Spanien 154
1Stand: 7. August 2021

Karriere Bearbeiten

 
Rodríguez bei Real Madrid im Mai 2011

Der 1,91 Meter große Rodríguez begann seine Laufbahn in der Mannschaft seiner Schule Colegio La Salle San Ildefonso in Santa Cruz de Tenerife. Von dort wechselte er zu den Vereinen Tenerife CB und ab 2000 zu Siglo XXI, einer Basketballakademie in Getxo. Im Jahr 2003 verpflichtete CB Estudiantes den talentierten Point Guard und setzte ihn in der B-Mannschaft des Vereins ein. Sein Debüt im A-Kader feierte er am 13. Juni 2004 in einem Playoffspiel um die spanische Meisterschaft gegen den FC Barcelona. Schnell stieg Rodríguez zu einer der größten Hoffnungen des spanischen Basketballs auf und wurde in der Spielzeit 2004/05 zur Entdeckung der Saison der Liga ACB gewählt.[3]

Nach drei Jahren bei den Madrilenen wurde er im NBA-Draft 2006 an der 27. Stelle der ersten Runde von den Phoenix Suns ausgewählt und zu den Portland Trail Blazers transferiert, für diese spielte er drei Jahre. Im Sommer 2009 wechselte Rodríguez zu den Sacramento Kings, doch schon im Februar 2010 transferierten ihn die Kalifornier zu den New York Knicks. In der nordamerikanischen Profiliga konnte sich Rodríguez jedoch nie durchsetzen und kam zumeist von der Bank ins Spiel. Seine beste Zeit erlebte er bei den Knicks, wo er es in durchschnittlich 19,7 Minuten auf 7,4 Punkte und 3,4 Assists pro Spiel brachte.

Im Sommer 2010 ging er zurück in seine Heimat, zu Real Madrid, wo er einen bis 2013 laufenden Vertrag unterschrieb.[4] Nach einem titellosen ersten Jahr eroberte Rodríguez 2011/12 mit seiner Mannschaft den Sieg im Pokalwettbewerb. Zu Beginn der Saison 2012/13 folgte der Gewinn des spanischen Supercups, zudem erreichte er mit Real Madrid das Endspiel der EuroLeague und beendete das Jahr mit dem Sieg in der Meisterschaft. Er selbst wurde aufgrund seiner starken Leitungen als bester Point Guard ins All-Tournament Team der Liga gewählt.

2016 kehrte der Spanier in die NBA zurück und spielte ein Jahr lang für die Philadelphia 76ers. Aber bereits nach der Saison 2016/17 verließ Rodríguez die Liga wieder und unterschrieb einen Vertrag bei PBK ZSKA Moskau. Laut Basketball-Fachleuten kommen die basketballerischen Qualitäten Rodríguez’ im weniger athletischen Basketball in Europa besser zur Geltung.[1]

Im Sommer 2019 wechselte er zum italienischen Rekordmeister Olimpia Milano. Mit den Mailändern wurde er 2022 italienischer Meister.[5] Hernach ging er zu Real Madrid zurück.[6] Als er mit Madrid im Mai 2023 die Euroleague gewann, war Rodríguez im Endspiel mit 15 Punkten der beste Korbschütze seiner Mannschaft und bereitete des Weiteren neun Korberfolge seiner Nebenmänner vor.[7]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Rodríguez feierte bereits im Nachwuchs seine ersten Erfolge für die spanische Nationalmannschaft. Im Jahr 2004 gewann er durch ein 89:71 im Endspiel gegen die Türkei die U18-Europameisterschaft. Im Turnier erzielte er durchschnittlich 19 Punkte und verteilte 8,5 Assists pro Spiel und wurde für seine Leistungen zum MVP gewählt.

Am 28. August 2005 feierte der damals knapp 19-Jährige gegen Frankreich sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Kurz darauf war er Teil des Aufgebots bei der Europameisterschaft, scheiterte jedoch hier im Spiel um den dritten Platz an Frankreich. Sein größter Erfolg mit der Auswahl Spaniens gelang bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 in Japan, wo er die Goldmedaille gewann. Besonders seine Leistung im Halbfinale der WM 2006, als er zum 75:74-Sieg über Argentinien 14 Punkte beitrug,[8] blieb in Erinnerung.[9]

Bei der Europameisterschaft 2007 im eigenen Land scheiterte Rodríguez mit Spanien im Endspiel an Russland und holte Silber. 2015 wurde er dann Europameister, Rodríguez trug im Schnitt 9,9 Punkte je Turnierspiel zum Erfolg bei.[10] Im August 2021 gab er nach 114 Länderspielen (885 Punkte und 456 Korbvorlagen) seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.[9]

Erfolge Bearbeiten

Sergio Rodríguez
Medaillenspiegel

Basketball (Männer)

Spanien  Spanien
Olympische Spiele
Bronze 2016 Rio de Janeiro Spanien
Silber 2012 London Spanien
Weltmeisterschaft
Gold 2006 Japan Spanien
Europameisterschaft
Bronze 2017 Spanien
Gold 2015 Europa Spanien
Bronze 2013 Slowenien Spanien
Silber 2007 Spanien Spanien
U18-Europameisterschaft[11]
Gold 2004 Spanien Spanien U18
  • Nationalmannschaft
    • Olympische Medaillen: 2012 (Silber), 2016 (Bronze)
    • Weltmeister 2006
    • Europameister 2015
    • U18-Europameister 2004

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sergio Rodríguez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Sergio Rodríguez – Übersicht über Teilnahmen an internationalen FIBA-Turnieren auf archive.fiba.com (englisch)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Tim Eisenberger: Namen für die große Bühne. Rodriguez, den Passgeber, nennen sie "Spanish Chocolate". In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung (SZ), 17. November 2018, abgerufen am 25. Mai 2020.
  2. Alberto De Roa: NBA nicknames: The ultimate compilation. These are (pretty much) all the nicknames in NBA history. In: HoopsHype.com. USA Today, 24. Februar 2019, abgerufen am 25. Mai 2020 (englisch).
  3. Sergio Rodríguez, Jugador Revelación ACB 2004-05. In: acb.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Mai 2012; abgerufen am 9. Juni 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.acb.com
  4. Sergio Rodriguez, new Real Madrid player. In: realmadrid.com. 2. Juli 2010, archiviert vom Original am 6. Juli 2010; abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch).
  5. Domestic League: Milan rules Italy once again! In: Euroleague. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  6. Sergio Rodríguez pone rumbo al Real Madrid con la Lega, un partidazo y entre gritos de "MVP". In: Marca. 18. Juni 2022, abgerufen am 19. Juni 2022 (spanisch).
  7. Olympiacos Piraeus vs Real Madrid 21 May 2023 17:00. In: EuroLeague. Abgerufen am 22. Mai 2023 (englisch).
  8. Sergio Rodriguez profile, FIBA World Championship 2006. In: FIBA. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  9. a b Sergio Rodríguez anuncia su retirada de la Selección. In: Federación Española de Baloncesto. 21. August 2021, abgerufen am 19. Juni 2022 (spanisch).
  10. Sergio Rodriguez profile, EuroBasket 2015. In: FIBA. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  11. FIBA.com: Spain | 2004 European Championship for Men 18 | Archive