Schutzbach

Gemeinde in Deutschland

Schutzbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf an.

Wappen Deutschlandkarte
Schutzbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Schutzbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 45′ N, 7° 54′ OKoordinaten: 50° 45′ N, 7° 54′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Daaden-Herdorf
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 1,26 km2
Einwohner: 368 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 292 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57520
Vorwahl: 02741
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 101
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 Daaden
Website: www.schutzbach.de
Ortsbürgermeister: Detlef Faikus
Lage der Ortsgemeinde Schutzbach im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte

Geographie Bearbeiten

Schutzbach liegt im Tal der Daade an der Landesstraße 280 und entlang eines Seitentals dieses Baches, etwa vier Kilometer südöstlich von Betzdorf und ebenfalls vier Kilometer südwestlich von Herdorf. Der Ort hat einen Haltepunkt der Daadetalbahn.

Geschichte Bearbeiten

 
Frühere Schule, jetzt Dorfgemeinschaftshaus

Bereits 1370 wird eine Schutzbacher Hütte erwähnt und damit ein Hinweis auf Erzbergbau und -weiterverarbeitung gegeben.

Schutzbach gehörte bis zum Jahr 1806 zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Das Dorf war geteilt, ein Teil gehörte zum Kirchspiel Gebhardshain und zum Amt Freusburg, der andere zum Kirchspiel Daaden und zum Amt Friedewald. Die Grafschaft Sayn-Altenkirchen kam 1791 auf dem Erbweg zu Preußen und wurde 1803 im Reichsdeputationshauptschluss dem Fürstentum Nassau-Usingen zugesprochen. 1806 traten die beiden nassauischen Fürsten dem napoleonischen Rheinbund bei, sodass die Region von 1806 an zum Herzogtum Nassau gehörte. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde das Gebiet der ehemaligen saynischen Grafschaften an das Königreich Preußen abgetreten.

Unter der preußischen Verwaltung wurde Schutzbach der Bürgermeisterei Daaden im neu errichten Kreis Altenkirchen zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Schutzbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 57
1835 100
1871 141
1905 218
1939 214
Jahr Einwohner
1950 217
1961 269
1970 398
1987 443
2005 444

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Schutzbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister von Schutzbach ist Detlef Faikus. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 82,93 % in seinem Amt bestätigt.[4]

Ehemalige Ortsbürgermeister Bearbeiten

  • 1954–1989: Helmut Weber († 20. April 1994)[5]

Wirtschaft Bearbeiten

Bis um 1800 existierten an der Daade eine Eisenhütte und ein Hammerwerk. In mehreren Bergwerken an den das Dorf umgebenden Hängen wurde vorwiegend Eisenerz ("Spateisenstein", Siderit) abgebaut. Überreste des Bergbaus (Stollen, Halden) sind teilweise noch sichtbar.

Heute bieten noch kleinere Industrie- und Handwerksbetriebe Arbeitsplätze vor Ort.

Trivia Bearbeiten

Eine der bekanntesten Schutzbacher Erzgruben ist die Grube "Grüneau", die sich in mineralogischer Hinsicht durch eine Fülle verschiedener, teils sehr seltener Sulfiderzminerale und deren Sekundärbildungen auszeichnet[6][7].

Die Grube Grüneau ist dabei Typlokalität – und bisher einziger Fundort – des 1989 erstmals beschriebenen, hier neu entdeckten Minerals Mückeit, einem Kupfer-Nickel-Wismut-Sulfid mit der Formel CuNiBiS3.[8] Auch ist die Grube der bisher einzige bekannte, deutsche Fundort des Minerals Euchroit, einem wasserhaltigen Kupfer-Arsenat.

Verkehr Bearbeiten

In Schutzbach befindet sich ein Haltepunkt der Daadetalbahn, auf welcher die Züge der Linie RB97 der Westerwaldbahn GmbH (WEBA) nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt von Betzdorf nach Daaden verkehren.

Linie Verlauf Takt
RB97 Daadetal-Bahn:
Betzdorf (Sieg) – Alsdorf (Westerw) – Schutzbach – Niederdreisbach – Biersdorf (Westerw) Ort – Daaden
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2022
60 min

Am Bahnhof Betzdorf(Sieg) bestehen Anschlüsse an den Rhein-Sieg-Express (RE9) (Aachen–Düren–Köln–Siegburg/Bonn–Au(Sieg)–Siegen), zur RB 95 (Au(Sieg)–Siegen) sowie zur RB96 (Hellertalbahn) (Betzdorf(Sieg)–Herdorf–Haiger–Dillenburg).

Vereine Bearbeiten

Im Ort sind im Sportbereich der SV 70 Schutzbach e. V. und der Schachverein „Königsspringer“ Schutzbach 1965 aktiv. Der 2009 gegründete Heimatverein Schutzbach e. V. hat sich die „Förderung und Pflege des Heimatgedankens und der Dorfgemeinschaft“ zur Aufgabe gemacht.[9]

Kulturdenkmäler Bearbeiten

Liste der Kulturdenkmäler in Schutzbach

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schutzbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Schutzbach. Abgerufen am 12. November 2019.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Daaden-Herdorf, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 12. November 2019.
  5. Den Toten ein ehrendes Gedenken. In: Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V. (Hrsg.): Siegerländer Heimatkalender 1995. 70. Ausgabe. Verlag für Heimatliteratur, S. 38.
  6. G. Schnorrer, H. Latsch: Die Minerale der Grube Grüneau bei Schutzbach im Siegerland (Teil 1). In: Lapis. Band 22, Nr. 12. Ch. Weise, München 1997, S. 18–36.
  7. G. Schnorrer, H. Latsch: Die Minerale der Grube Grüneau bei Schutzbach im Siegerland (Teil 2). In: Lapis. Band 23, Nr. 1. Ch. Weise, München 1998, S. 23–24 + 37–40.
  8. G. Schnorrer-Köhler, U. Neumann, T. Doering: Mückeite, CuNiBiS3, a new ore mineral from the Grüne Au mine, Schutzbach / Siegerland. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie. Monatshefte. Band 5. Schweizerbart, Stuttgart 1989, S. 193–200.
  9. Satzung des Heimatvereins Schutzbach e. V. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/heimatverein-schutzbach.de