Scheuring

Gemeinde in Deutschland

Scheuring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Prittriching.

Wappen Deutschlandkarte
Scheuring
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Scheuring hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 10′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 48° 10′ N, 10° 54′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Landsberg am Lech
Verwaltungs­gemeinschaft: Prittriching
Höhe: 564 m ü. NHN
Fläche: 21,26 km2
Einwohner: 1967 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86937
Vorwahl: 08195
Kfz-Kennzeichen: LL
Gemeindeschlüssel: 09 1 81 138
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 1
86937 Scheuring
Website: www.scheuring.eu
Erster Bürgermeister: Konrad Maisterl
Lage der Gemeinde Scheuring im Landkreis Landsberg am Lech
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Karte
Scheuring von Osten

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Scheuring liegt in der Planungsregion München. Westlich des Dorfes fließt der Lech.

Der niedrigste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 536 m ü. NHN am Lech, der Höchste mit 615 m ü. NHN im Westerholz.

Gemeindeteile Bearbeiten

Die Gemeinde hat vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Scheuring.

Geschichte Bearbeiten

Scheuring gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Landsberg des Kurfürstentums Bayern. Die Gemeinde Scheuring wird urkundlich unter Herzog Heinrich IX. unter dem Namen Sciringen (Schyringen) erstmals 1130 erwähnt.

Eine frühere Besiedlung kann jedoch angenommen werden. Die vielen Grabhügel im Westerholz südwestlich des Dorfes besagen, dass in der Hallstattzeit (750 bis 450 v. Chr.) das Land stark besiedelt war. Funde von 1904 brachten Tonschüsseln, Waffen und Pferdegeschirr aus dieser Zeit zutage. Sie sind als Bodendenkmal mit der Aktennummer D-1-7831-0025 eingetragen und werden als „Grabhügel mit Bestattungen der Hallstattzeit“ beschrieben.

Unter Ludwig dem Frommen gelangte das Gebiet um Scheuring in den Besitz der Welfen. 1169 wechselte der Besitz an die Hohenstaufen. 1386 stand das Gebiet im Eigenbesitz der bayerischen Herzöge Stephan und Johann, die 1387 den Zehnten an das Kloster Schäftlarn verschenkten. Ab 1443 besetzte das Kloster die Pfarrei mit ihren Religiösen, darunter einige bedeutende Äbte des Klosters Schäftlarn.

Eine mannigfaltige Geschichte können auch die Gemeindeteile Haltenberg und Lichtenberg aufweisen, deren Geschlechter sich nach den Gemeindeteilen benannten und an deren Stelle früher eine Burg bzw. ein kurfürstliches Schloss stand.

Einwohnerentwicklung bis 1995
Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 1991 1995
Einwohner[4] 670 567 658 717 703 1133 985 1115 1277 1428 1553
Einwohnerentwicklung ab 2001
Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Einwohner[4] 1749 1739 1766 1814 1815 1814 1811 1825 1850 1835 1859 1872 1907 1904 1934 1951 1953

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1302 auf 1971 um 669 Einwohner an bzw. um 51,4 %.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat und Bürgermeister Bearbeiten

Sitzverteilung im Gemeinderat
Jahr Dorfgemeinschaft Freie Wähler CSU gesamt Wahlbeteiligung
2020[5] 6 6 12
2014 7 5 12 58,7 %
2008 6 4 2 12 59,1 %
2002 6 4 2 12 78,3 %

Bürgermeister ist Konrad Maisterl. Er wurde im Jahr 2020 Nachfolger von Manfred Menhard.

Gemeindefinanzen Bearbeiten

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2017 1931 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 592 T€.[4]

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „Im Wolkenschnitt schräglinks geteilt von Grün und Gold; oben und unten je ein Kreuz in verwechselter Farbe.“[6]
 
Pfarrkirche St. Martin

Baudenkmäler Bearbeiten

Bodendenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

Im Jahr 2017 gab es nach der amtlichen Statistik 223 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 813. Damit war die Zahl der Auspendler um 590 Personen höher als die der Einpendler. 25 Einwohner waren arbeitslos. Im Jahr 2016 bestanden 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 875 ha, davon waren 768 ha Ackerfläche und 106 ha Dauergrünland.[4]

Bildung Bearbeiten

In der Gemeinde gab es 2018 eine Kindertagesstätte mit 90 Plätzen und 82 betreuten Kindern (davon elf unter drei Jahren) sowie eine Volksschule, in der 163 Schüler in acht Klassen von zwölf Lehrkräften unterrichtet wurden.[4]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Scheuring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Scheuring in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2019.
  3. Gemeinde Scheuring, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  4. a b c d e Scheuring: Statistik kommunal 2018 (PDF; 1,2 MB), herausgegeben im Februar 2019
  5. Gemeinderat Scheuring (Gemeinde Scheuring). Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Scheuring in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte