Schatz von Pietroasa

archäologischen Fund in Rumänien

Der Schatz von Pietroasa bezeichnet einen archäologischen Fund in Rumänien aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieser Schatz wurde auf der Weltausstellung Paris 1867 gezeigt und bekam wegen der vier in Vogelform gestalteten Fibeln den Beinamen Cloșca cu puii de aur – Die Henne mit den goldenen Küken. Ausgestellt ist der Schatz im Historischen Nationalmuseum in Bukarest.

Adlerförmige Fibel

Entdeckung Bearbeiten

Im Jahr 1837 wurde der Schatz von Pietroasa bei Steinbrucharbeiten in der Nähe des Dorfes Pietroasa (Kreis Buzău) entdeckt. Die Finder des Schatzes, zwei Bauern, hielten diesen Fund zunächst geheim, um ihn zu verkaufen. Einige Stücke des Schatzes wurden dabei beschädigt. Noch im gleichen Jahr wurde der Schatz durch die Behörden beschlagnahmt. Insgesamt handelt es sich um zwölf Gegenstände mit einem Gesamtgewicht von ca. 19 kg. Der Schatz besteht aus zwei kompletten Halsreifen – darunter der Ring von Pietroassa –, einer Schale, einer Kanne, einer großen Platte, zwei Halsringfragmenten und vier Fibeln. Insgesamt zehn weitere Objekte, unter anderem Armringe und ein Halsreif mit Inschrift, gingen allerdings verloren, da die Finder diese bereits an einen albanischen Maurer verkauft hatten.

Datierung Bearbeiten

Zunächst dem König Athanarich aus dem dritten Viertel des 4. Jahrhunderts zugeschrieben,[1] scheint es, wie eine Reihe wichtiger Merkmale nahelegen, dass der Schatz erst um die Mitte des 5. Jahrhunderts vergraben wurde. In diesem Falle würde er den Ostgoten zuzuweisen sein. Die hohe Qualität der Arbeiten scheint aus byzantinischen Werkstätten zu entstammen. Eine andere Theorie verbindet den Schatz mit Gainas, einem römischen General gotischer Abstammung.

Literatur Bearbeiten

  • Alexandru Odobescu: Le Trésor de Petrossa. Paris 1900.
  • Adolf Brüning: Der Goldschatz von Petrossa. In: Velhagen & Klasings Monatshefte. Jg. 16 (1901/1902), Bd. 2, Heft 11, Juli 1902, S. 515–524.
  • Ecaterina Dunăreanu-Vulpe: Der schatz von Pietroasa. Meridiane, Bukarest 1967.
  • Peter Pieper: Autopsie und Experimente zur Runeninschrift auf dem Goldreif von Pietroasa. In: Wilhelm Heizmann, Astrid van Nahl (Hrsg.): Runica, Germanica, Mediaevalia. (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Ergänzungsband; 37). de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 978-3-11-017778-7, S. 595–647.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. zuerst durch Alexandru Odobescu: Le Trésor de Petrossa. Paris 1900.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schatz von Pietroasa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien