Südpfalz

südliche und südöstliche Teil der Region Pfalz in Rheinland-Pfalz, Deutschland

Die Südpfalz ist der südliche und südöstliche Teil der Region Pfalz in Rheinland-Pfalz.

Rheinland-Pfalz mit der
  • Lage der Südpfalz
  • Die Südpfalz bei Gleisweiler

    Struktur und Grenzen Bearbeiten

    Im Wesentlichen besteht die Südpfalz aus den Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße sowie der Stadt Landau. Wegen des ähnlichen Dialekts werden noch Teile im Osten des Landkreises Südwestpfalz, insbesondere die Region um Dahn, hinzugezählt.

    Im Norden grenzt die Südpfalz an die Vorderpfalz, im Osten an den Rhein, im Süden an das französische Unterelsass und im Westen an die Westpfalz.

    Geschichte Bearbeiten

    1809[1] folgten 63[1] bzw. 66 oder gar 76 Familien,[2][3] die überwiegend aus der durch die Napoleonischen Kriege verheerten Südpfalz stammten und 95 % der damaligen Einwohnerschaft der Südpfalz ausmachten, der Einladung von Zar Alexander I.[4] und wanderten nach Russland aus, wo sie die Mutterkolonie Landau gründeten. Die meisten dieser Pfälzer Familien kamen aus den Kreisen Germersheim, Bergzabern, Landau und Pirmasens, die meisten der Elsässer aus dem Kanton Weißenburg.

    Städte Bearbeiten

    In der Südpfalz liegen die folgenden Mittel- und Kleinstädte, die – beginnend mit der wichtigsten Stadt Landau – im Uhrzeigersinn aufgelistet sind:

    Dialekt Bearbeiten

    Das Südpfälzische stellt keinen eigenständigen Dialekt dar, sondern ist lediglich die südliche Variante des Vorderpfälzischen. Auffällig am Südpfälzischen ist vor allem der starke Gebrauch des Umlauts ä, der aus Diphthongen wie ei und au gebildet wird. Außerdem die Aufweichung des im Vorderpfälzischen hart ausgesprochenen Konsonanten g zu einem sanft anklingenden ch, was dem Südpfälzischen insgesamt eine tendenziell weichere Sprachmelodie verleiht.

    Die Differenzen zwischen Vorderpfälzisch und Südpfälzisch beschränken sich auf die oben genannten Unterschiede in der Aussprache und die Verwendung einzelner Wörter. So ist beispielsweise das Verb groine für weinen im Vorderpfälzischen sehr verbreitet, während es im Südpfälzischen gar nicht verwendet wird. Umgekehrt sind die südpfälzischen Ausdrücke Määd für Mädchen oder naa für hin im Vorderpfälzischen unbekannt.

    Vor allem im Übergangsbereich der nördlichen Südpfalz in die Vorderpfalz bzw. der südlichen Vorderpfalz in die Südpfalz beeinflussen sich beide Varianten gegenseitig, und es kann zu einem Mischdialekt kommen. Im Bereich der französischen Grenze lassen sich auch Anklänge an die elsässische Variante des Alemannischen heraushören.

    In der nachfolgenden Tabelle sind wesentliche Unterschiede zwischen dem Süd- und dem Vorderpfälzischen mit Beispielen aufgezeigt.

    Hochdeutsch Südpfälzisch Vorderpfälzisch
    liegen liche liche/ligge
    weinen haile/kreische groine
    Wein Wai/Woi Woi
    Mädchen Määd/Mädl Mädl
    hinfahren naafahre
    (südl. Südpfalz jenseits von Karlsruhe)
    hiefahre
    Augen Ääche Aache/Aage
    Fröhlichkeit Freehlichkeit Freehli(s)chkeit
    fragen frooche frooche/frooge
    Frau Frää/Fraa Fraa
    ich ich/ech isch

    Weblinks Bearbeiten

    Einzelnachweise Bearbeiten

    1. a b Karl Stumpp: Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763–1862. Hrsg.: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. 9. Auflage. 2009, S. 90.
    2. Beresan District Odessa Newsletter. (PDF; 471 kB) Juni 1996, S. 4 f., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2013; abgerufen am 30. Dezember 2013 (englisch, Ausgabe 1.1).
    3. Alfred Eisfeld: 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen im Schwarzmeergebiet. (PDF; 2,0 MB) Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, S. 5, 17, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2013; abgerufen am 30. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lmdr.de
    4. Das Ansiedlungsmanifest von Alexander I. migrationsmuseum.it, 20. Februar 1804, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Dezember 2013; abgerufen am 30. Dezember 2013.