Rolf Brack

deutscher Handballspieler und -trainer

Rolf Brack (* 6. Dezember 1953 in Kirn; † 20. März 2023) war ein deutscher Handballspieler und -trainer.

Rolf Brack
Spielerinformationen
Geburtstag 6. Dezember 1953
Geburtsort Kirn, Deutschland
Staatsbürgerschaft Deutschland deutsch
Sterbedatum 20. März 2023
Körpergröße 1,88 m
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
00000000 Deutschland TuS Kirn
0000–1979 Deutschland TuS Saulheim
1979–1980 Deutschland SG Dietzenbach
Stationen als Trainer
von – bis Station
1983–1984 Deutschland TSV Zuffenhausen
1984–1994 Deutschland TSV Scharnhausen / SG Stuttgart/Scharnhausen
1994–1996 Deutschland SG Göppingen-Scharnhausen
1998–2004 Deutschland VfL Pfullingen
2004–12/2013 Deutschland HBW Balingen-Weilstetten
12/2013–2016 Schweiz Schweiz
2017–2018 Deutschland Frisch Auf Göppingen
2020–2020 Deutschland HC Erlangen
2021–2021 Deutschland DJK Rimpar
Stand: 18. September 2021

Karriere Bearbeiten

Als Spieler war Brack für die Vereine TuS Kirn und TuS Saulheim sowie in der Saison 1979/80 in der Handball-Bundesliga für die SG Dietzenbach[1] aktiv. Mit 29 Jahren übernahm er das Traineramt beim Oberligisten TSV Zuffenhausen. Nach einem missglückten Saisonstart stand er kurz vor der Entlassung, jedoch sprach sich die Mannschaft für ihn aus. Am Saisonende schaffte das Team den Klassenerhalt.[2] Später trainierte er den TSV Scharnhausen und die SG Stuttgart/Scharnhausen, bei der er zwischenzeitlich auch als Sportlicher Leiter agierte, sowie die SG Göppingen-Scharnhausen, den VfL Pfullingen und ab 2004 den HBW Balingen-Weilstetten, welche er bis auf die Scharnhausen/Göppinger Spielgemeinschaft alle in die Bundesliga führte.[3] Durch seine Spielweise hob sich Balingen-Weilstetten während seiner Amtszeit von anderen Mannschaften ab. So ließ er im Gegensatz zu anderen Bundesligisten mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr verteidigen. Weiterhin operierte Brack mit dem siebten Feldspieler oder wechselte in Unterzahlsituationen im Ballbesitz den Torwart aus, um im Angriff eine Gleichzahlsituation zu erzeugen.[4]

Im Dezember 2013 trennte sich die HBW als Reaktion auf die anhaltende sportliche Erfolglosigkeit von Brack, sein Nachfolger wurde Markus Gaugisch.[5] Im Sommer 2014 sollte Brack das Traineramt der Schweizer Nationalmannschaft übernehmen,[6] trat diesen Posten jedoch bereits Ende Dezember 2013 an.[7] Im Sommer 2016 endete sein Vertrag beim Schweizer Handballverband.[8] Ab dem August 2016 war er bei der DJK Rimpar als Berater tätig.[9] Ab dem September 2017 bis zum Saisonende 2017/18 trainierte er den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen.[10][11] Im Februar 2020 trainierte er den Bundesligisten HC Erlangen.[12][13] Im Mai 2021 übernahm Brack das Traineramt vom Zweitligisten DJK Rimpar, den er bis zum Saisonende 2020/21 trainierte.[14][15]

Brack war promovierter und habilitierter Sportwissenschaftler. Er arbeitete als Trainer und außerdem als akademischer Oberrat an der Universität Stuttgart. Zusätzlich war er Mitglied in der Bundeslehrkommission des Deutschen Handballbundes.[2] Viele Bundesligatrainer, unter anderem Alfreð Gíslason, legten bei ihm die A-Lizenz-Prüfung ab. Auch der Fußballtrainer Ralf Rangnick nannte Brack als Mentor.[16]

Privates Bearbeiten

Brack war verheiratet und hatte zwei Söhne, darunter Daniel Brack. Er lebte ab 1990 in Ostfildern-Scharnhausen. Rolf Brack starb in der Nacht vom 20. auf den 21. März 2023 nach einer urologischen Operation.[16][17]

Ehrungen Bearbeiten

Am 6. Dezember 2023 wurde der östliche Teil der Körschtalstraße in Ostfildern-Scharnhausen in „Rolf-Brack-Straße“ umbenannt.[18]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ewige Spielerliste. In: hsg-dietzenbach.de. Abgerufen am 21. März 2023.
  2. a b Dr. Rolf Brack: Ein „Besonderer“ (Memento vom 26. Oktober 2009 im Internet Archive)
  3. ez-online: Einmal um die Erde zum nächsten Handball-Wunder@1@2Vorlage:Toter Link/www.ez-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  4. spox.com: Sie würden mich am liebsten erschießen vom 16. März 2010, abgerufen am 21. März 2023
  5. handball-world.com: Paukenschlag zum Jahresende: Balingen trennt sich von Dr. Rolf Brack vom 27. Dezember 2013, abgerufen am 27. Dezember 2013
  6. handball-world.com: Rolf Brack wird neuer Schweizer Nationaltrainer
  7. www.handball-world.com Yellow Cup: Starke Schweizer gewinnen bei Brack-Premiere vom 28. Dezember 2013, abgerufen am 18. Februar 2014
  8. www.spox.com Schweiz trennt sich von Brack vom 22. Januar 2016, abgerufen am 4. Oktober 2016
  9. www.wolfsrevier.de Dr. Rolf Brack wird Berater im Sportmanagement der DJK Rimpar Wölfe, abgerufen am 4. Oktober 2016
  10. www.handball-world.news Brack-Verpflichtung bestätigt: Frisch Auf! Göppingen "mit dem richtigen Mann an der richtigen Stelle", abgerufen am 27. September 2017
  11. www.handball-world.news Frisch Auf Göppingen und Trainer Rolf Brack gehen ab sofort getrennte Wege, abgerufen am 7. Juni 2018
  12. www.handball-world.news "Gestörtes Verhältnis" – HC Erlangen bestätigt sofortigen Trainerwechsell, abgerufen am 4. Februar 2020
  13. www.handball-world.news Nächste Trainer-Beurlaubung in Handball-Bundesliga: Dr. Rolf Brack beim HC Erlangen freigestellt, abgerufen am 28. Februar 2020
  14. www.handball-world.news Nach Niederlage in Bietigheim: Wölfe Rimpar stellen Ceven Klatt frei, Rolf Brack übernimmt, abgerufen am 22. Mai 2021
  15. mainpost.de: Rimparer wollen ans Limit der Leidenschaft, abgerufen am 18. September 2021
  16. a b Rolf Brack verstirbt mit 69: Tiefe Trauer um eine Handball-Ikone. In: stuttgarter-nachrichten.de. 21. März 2023, abgerufen am 21. März 2023.
  17. Nachruf PD Dr. Rolf Brack. In: uni-stuttgart.de. 22. März 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  18. Ostfildern: Staße nach bekanntem Handballtrainer benannt: Handballspiele an der Rolf-Brack-Straße. In: esslinger-zeitung.de. 6. Dezember 2023, abgerufen am 7. Dezember 2023.