Die Risle [ʁil] ist ein Fluss in Frankreich, der in der Region Normandie verläuft. Sie entspringt südlich von Planches, in 275 Metern Seehöhe, entwässert zunächst nach Nordosten, dreht dann Richtung Nord, später nach Nordwest, und mündet nach rund 145 Kilometern[2] bei Berville-sur-Mer in den Ästuar der Seine.

Risle
Flussschwinde der Risle bei La Ferrière-sur-Risle

Flussschwinde der Risle bei La Ferrière-sur-Risle

Daten
Gewässerkennzahl FRH6--0200
Lage Frankreich, Region Normandie
Flusssystem Seine
Abfluss über Seine → Ärmelkanal
Quelle südlich von Planches
48° 40′ 12″ N, 0° 21′ 38″ O
Quellhöhe ca. 275 m[1]
Mündung bei Berville-sur-Mer in den Mündungstrichter der SeineKoordinaten: 49° 26′ 19″ N, 0° 22′ 17″ O
49° 26′ 19″ N, 0° 22′ 17″ O
Mündungshöhe ca. m[1]
Höhenunterschied ca. 270 m
Sohlgefälle ca. 1,9 ‰
Länge ca. 145 km[2]
Linke Nebenflüsse Bave, Sommaire, Charentonne, Croix Blanche, Véronne, Vernet
Rechte Nebenflüsse Aubette
Kleinstädte L’Aigle, Pont-Audemer
Die Risle nahe Le Noyer-en-Ouche

Die Risle nahe Le Noyer-en-Ouche

Durchquerte Départements Bearbeiten

Orte am Fluss Bearbeiten

(Reihenfolge in Fließrichtung)

Hydrologie Bearbeiten

Am 30. Juli 2012 fiel die Risle zwischen Ajou und La Houssaye in eine Flussschwinde. Sie verläuft nun 12 Kilometer lang unterirdisch.[3][4] Das Wasser der Risle wurde eingefärbt, um den Verlauf des Flusses nachvollziehen zu können. Das unterirdische Wasser erhöht die Gefahr der Entstehung weiterer Ponore. Die Stabilität einiger Brücken in dem jetzt trockenen Abschnitt ist durch den Mangel an Wasser gefährdet. Dazu gehört die Brücke über die Risle in Grosley-sur-Risle. Auf einer Länge von mehr als 10 Kilometern ist die ganze Fauna und Flora des Flusses vernichtet.[5]

Im Winter vergrößerte sich der unterirdische Hohlraum, inzwischen (Stand Juli 2013) scheint die Veränderung jedoch zum Stillstand gekommen zu sein. Auf dem Flussabschnitt zwischen Ajou und La Houssaye wurden am 15. und 19. Juli insgesamt 150 Kubikmeter Steine in den Ponor eingebracht. Der Hohlraum ist noch nicht vollständig gefüllt.[6]

Literatur Bearbeiten

  • Laurent Colombe: La Risle: fleuve de Normandie. Une histoire d’eau. Ajou 2003 (französisch).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Risle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b geoportail.gouv.fr (1:16.000)
  2. a b Die Angaben zur Flusslänge beruhen auf den Informationen über die Risle bei SANDRE (französisch), abgerufen am 12. Dezember 2008, gerundet auf volle Kilometer.
  3. Eure : la Risle disparaît en partie. paris-normandie.fr, 30. Juli 2012, archiviert vom Original am 6. August 2012; abgerufen am 31. Juli 2012 (französisch).
  4. Une forte mortalité piscicole. paris-normandie.fr, 2. August 2012, archiviert vom Original am 13. Februar 2013; abgerufen am 2. August 2012 (französisch).
  5. Raphaël Hudry: Le point sur la bétoire de la Risle. Impact environnemental catastrophique. In: Christophe Lemoine (Hrsg.): l’éveil Normand. Nr. 1897. Publihebdos, Bernay 8. August 2012, S. 6+34 (französisch).
  6. La Risle en voie de guérison. paris-normandie.fr, 22. Juli 2013, archiviert vom Original am 22. Juli 2013; abgerufen am 22. Juli 2013 (französisch, auch in der gedruckten Ausgabe vom 20. Juli).