Rettenbach (Landkreis Günzburg)

Gemeinde im Landkreis Günzburg in Bayern

Rettenbach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Offingen.

Wappen Deutschlandkarte
Rettenbach (Landkreis Günzburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rettenbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 27′ N, 10° 21′ OKoordinaten: 48° 27′ N, 10° 21′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Günzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Offingen
Höhe: 495 m ü. NHN
Fläche: 12,75 km2
Einwohner: 1722 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89364
Vorwahl: 08224
Kfz-Kennzeichen: GZ, KRU
Gemeindeschlüssel: 09 7 74 174
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktstraße 19
89362 Offingen
Website: www.gemeinde-rettenbach.de
Erste Bürgermeisterin: Sandra Dietrich-Kast (CSU)
Lage der Gemeinde Rettenbach im Landkreis Günzburg
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Karte
Rettenbach von Westen

Geographie Bearbeiten

Rettenbach liegt in der Region Donau-Iller, im Norden des Landkreises Günzburg.

Es gibt die Gemarkungen Harthausen, Remshart, Rettenbach.

Es gibt vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Rettenbach grenzt an die Gemeinden: Günzburg, Offingen, Dürrlauingen und Burgau. Auf dem Gemeindegebiet mündet die Kammel in die Mindel, bevor diese bei Offingen in die Donau mündet.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Rettenbach war zu einem Teil Lehen des Hochstifts Augsburg, zum anderen der Markgrafschaft Burgau. Die Herren von Riedheim konnten 1446 das hochstiftische Lehen und 1517 die beiden Anteile des burgauischen Lehens und somit die Ortsherrschaft erwerben. Die Riedheimsche Herrschaft Harthausen kam mit der Rheinbundakte 1806 zum Königreich Bayern.

Eingemeindungen Bearbeiten

Die davor selbständigen Gemeinden Harthausen und Remshart wurden am 1. Juli 1970 nach Rettenbach eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  • 1961: 1155 Einwohner, davon 226 in Harthausen, 202 in Remshart und 727 in Rettenbach
  • 1970: 1180 Einwohner, davon 196 in Harthausen, 222 in Remshart und 762 in Rettenbach
  • 1987: 1275 Einwohner
  • 1991: 1385 Einwohner
  • 1995: 1411 Einwohner
  • 2000: 1573 Einwohner
  • 2005: 1639 Einwohner
  • 2010: 1629 Einwohner
  • 2015: 1655 Einwohner

Von den im Jahr 2009 von der Gemeinde festgestellten 1708 Einwohnern lebten 355 in Harthausen, 293 in Remshart und 1060 in Rettenbach.

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1277 auf 1652 um 375 Einwohner bzw. um 29,4 %.

Politik Bearbeiten

Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder. Bei der Wahl am 15. März 2020 erreichten die drei Wahlvorschläge folgende Ergebnisse:

Partei / Liste 2020 2014
Sitze % Sitze
Bürgerliste Rettenbach (BL) 4 29,2 5
Unabhängigen Wähler Rettenbach (UWR) 4 37,3 4
CSU 4 33,5 3
Gesamt 12 100 12

Erste Bürgermeisterin ist seit 2008 Sandra Dietrich-Kast; diese wurde bei der Wahl am 15. März 2020 ohne Gegenkandidat(in) für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

Bürgermeisterliste:

  • 1976–1978 Johann Wiedenmann
  • 1978–2002 Hans-Peter Feil
  • 2003–2008 Dagmar Berger[5]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Rettenbach
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber; vorne ein goldener Pfahl, hinten ein schwebender schwarzer Eselskopf.“[6]

Wappenführung seit 1968

Baudenkmäler Bearbeiten

 
Schloss Harthausen
 
Katholische Pfarrkirche St. Ulrich

Bodendenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 238 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 29 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 571. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 661 ha, davon waren 525 ha Ackerfläche und 136 ha Dauergrünfläche.

Größter Arbeitgeber in Rettenbach ist die Reflexa-Werke Albrecht GmbH mit 280 Mitarbeitern, die Sonnenschutzprodukte, Rollläden und Insektenschutzsysteme fertigt.

Bildung Bearbeiten

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten St.-Raphael: 50 Kindergartenplätze mit 50 Kindern
  • Grundschule Rettenbach (geschlossen)

Tourismus Bearbeiten

Der auf der Gemarkung Remshart gelegene Silbersee, entstanden durch den Kiesabbau, ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und im Winter Quartier für Zugvögel aus dem Norden. Rettenbach liegt an der Via Julia, einer ehemaligen römischen Heerstraße, die von Günzburg über Augsburg nach Salzburg führt.

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Alois Egenberger (1845–1931), Bildschnitzer, Werke in Rettenbach: Acht Leuchter, Lourdes-Madonna, Bernadette

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rettenbach (Landkreis Günzburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rettenbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. August 2019.
  3. Gemeinde Rettenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 476.
  5. https://www.gemeinde-rettenbach.de/de-user-Nachrichten-details-301079.html?param1=301079
  6. Eintrag zum Wappen von Rettenbach (Landkreis Günzburg) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte