Regalianus

römischer Kaiser und Senator

Publius Cassius Regalianus war Senator, unter Kaiser Valerian soll er dux von Illyrien gewesen sein,[1] Statthalter der römischen Provinz Pannonia superior bzw. inferior oder Moesia superior bzw. inferior[2] und Usurpator gegen Kaiser Gallienus.

Antoninian des Regalianus

Regalianus stammte, laut der für diese Zeit höchst unzuverlässigen Historia Augusta, angeblich direkt vom dakischen König Decebalus ab, was aber als Fiktion anzusehen ist. Nach der Gefangennahme Valerians durch die Sassaniden im Jahr 260 (nach anderen Forschungen vielleicht auch schon 259) rief sich Regalianus zum römischen Kaiser aus, wurde aber nach einem Sieg über die Sarmaten von Gallienus besiegt und von seinen Soldaten getötet. Es gibt Hinweise, dass er auch in die Revolte des Ingenuus verwickelt war; wahrscheinlich handelte er aber selbständig.

Regalianus ließ Münzen mit seinem Namen und dem seiner Ehefrau Sulpicia Dryantilla schlagen.

Quellen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Regalianus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Jenő Fitz: Ingenuus et Régalien (= Collection Latomus. Band LXXXI). Latomus, Brüssel 1966.
  • Cristian Găzdac, Werner Melchart, Eduard Pollhammer: Carnuntums Usurpatorenpaar. Regalianus und Dryanilla. Eine numismatische Spurensuche im Internet. Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur, St. Pölten 2021, ISBN 978-3-85460-324-5.
  • Robert Göbl: Regalianus und Dryantilla. Dokumentation: Münzen, Texte, Epigraphisches (= Denkschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse. Band 101). Böhlau, Wien 1970, ISBN 3-205-04280-8.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Die Bezeichnung dux Illyrici (Dreißig Tyrannen 10,1.9) ist aus der Ämterordnung einer späteren Zeit hierher übertragen worden und daher als fiktiv anzusehen.
  2. Werner Eck: Prosopographische Bemerkungen zum Militärdiplom vom 20.12.202 n. Chr. Der Flottenpräfekt Aemilius Sullectinus und das Gentilnomen des Usurpators Regalianus. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 139 (2002), S. 29.