Randolph (Vermont)

Gemeinde im US-Bundesstaat Vermont

Randolph[1] ist eine Town im Orange County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten und mit 4774 Einwohnern (laut Volkszählung von 2020) die mit Abstand größte Gemeinde im Orange County.

Randolph

Die Innenstadt von Randolph
Lage in Vermont
Randolph (Vermont)
Randolph (Vermont)
Randolph
Basisdaten
Gründung: 2. Oktober 1780
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Orange County
Koordinaten: 43° 56′ N, 72° 36′ WKoordinaten: 43° 56′ N, 72° 36′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 4.774 (Stand: 2020)
Haushalte: 2.005 (Stand: 2020)
Fläche: 124,1 km² (ca. 48 mi²)
davon 124,1 km² (ca. 48 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km²
Höhe: 420 m
Postleitzahl: 05060
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-58075
GNIS-ID: 1462182
Website: randolphvt.org

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Randolph liegt im Südwesten des Orange Countys. Der White River fließt durch den westlichen Teil in nördlicher Richtung und seine Zuflüsse durch den östlichen Teil in südlicher Richtung, um bei Royalton in den White River zu münden. Es gibt nur kleinere Seen auf dem Gebiet der Town. Das Gelände ist hügelig, ohne größere Erhebungen. Die höchste Erhebung ist der 575 m hohe Old Hurricane Hill.[2]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[3]

Stadtgliederung Bearbeiten

Im Bereich der Town gibt es zwei wesentliche Siedlungskerne: das Village Randolph und Randolph Center. Zwei historische Siedlungskerne, East Randolph und West Randolph, sind heute nicht mehr existent.

Klima Bearbeiten

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Randolph liegt zwischen −9,44 °C (15 °Fahrenheit) im Januar und 18,3 °C (65 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.[4]

Geschichte Bearbeiten

Ausgerufen am 2. Oktober 1780, wurde das neue Siedlungsland am 29. Juni 1781 an eine Gruppe Siedler aus Hanover in New Hampshire verkauft. Die konstituierende Stadtversammlung fand am 31. März 1783 statt. Ein erstes Meeting House, also ein Gemeinde- und Bethaus, wurde 1792 errichtet und 1838 durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Die Town war in erster Linie landwirtschaftlich ausgerichtet und produzierte, neben vielen anderen Grundstoffen, vor allem Kartoffeln, Hafer, Schafe und Wolle. Zwei Zuläufe des White River boten die Möglichkeit, verschiedene Wassermühlen zu errichten. Am 8. November 1806 wurde zudem die – nicht mehr bestehende – Orange County Grammar School (auch: Randolph Academy), die Hochschule des Countys, in Randolph Center gegründet und im folgenden Jahr das Schulhaus errichtet. Um 1840 wurde angemerkt, die Schule wäre sehr gut mit Gerätschaften ausgestattet und ihre Bibliothek würde stolze 300 Bände umfassen.[5][6]

 
Bahnstation etwa 1915

1848 war die Gemeinde an die Bahnstrecke Windsor–Burlington angebunden und mit einem eigenen Bahnhof ausgestattet worden. Die Strecke wird bis zum heutigen Tag betrieben; der Personenverkehr war allerdings einige Jahre eingestellt. Heute wird die Station Randolph durch einen täglichen Expresszug The Vermonter bedient, der den Ort an Washington D.C. anschließt.

Neben den üblichen landwirtschaftlichen Kleinindustrien, die den Hauptteil der Bevölkerung der Town ernähren, stellt Randolph auch ein künstlerisches Zentrum der weiten Umgebung dar. Seit 1907 existiert das Chandler Center for the Arts, eine community-basierte Kunstvereinigung, die in Randolph ein als Konzerthalle und Kunstgalerie genutztes Gebäude unterhält und ganzjährig Aufführungen und Ausstellungen organisiert.

In der Hauptsiedlung Randolph sind je eine episkopale, eine methodistische und eine römisch-katholische Kirche angesiedelt; zusätzlich gibt es eine Gemeinde der United Church of Christ mit einer zusätzlichen Gemeinde in Randolph Center. Im Ort sind alle Schulformen bis zur High School vertreten. Ein Hospital stellt die medizinische Versorgung der weiten Umgebung sicher. Die hauptsächliche Verkehrsverbindung ist die Interstate 89, die die Town von Nord nach Süd durchquert.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Volkszählungsergebnisse - Town of Randolph, Vermont[7]
Jahr 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790
Einwohner 892
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 1841 2255 2487 2743 2678 2666 2502 2829 2910 3232
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 3141 3191 3010 3166 3278 3499 3414 3882 4689 4764
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 4853 4778 4774


Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Zentral durch die Town führt in nordsüdlicher Richtung die Interstate 89 von Brookfield im Norden nach Royalton im Süden. Im Osten führt die Vermont Route 14 und im Westen die Vermont Route 12 ebenfalls in Nordsüdrichtung durch die Town. Verbunden sind diese zentral in westöstlicher Richtung durch die Vermont Route 66. Die Bahnstrecke Windsor–Burlington hatte eine Haltestelle in Randolph. Heute wird die Station Randolph durch einen täglichen Expresszug The Vermonter bedient, die den Ort an Washington D.C. anschließt.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

Das Gifford Medical Center befindet sich in Randolph. Es ist auch das für die Region zuständige Krankenhaus und ein größerer Arbeitgeber in Randolph.

Bildung Bearbeiten

 
Ehemalige Randolph Center School
 
Kimball Public Library

Randolph gehört zur Orange Southwest Supervisory Union.[8]

In Randolph befindet sich die Randolph Elementary School, sie wurde im Jahr 2000 gegründet, als die ehemaligen Schulen Randolph Village School, Randolph Center School und East Randolph School in der Randolph Elementary School zusammengefasst wurden. Es gibt Klassen vom Kindergarten bis zur sechsten Schulklasse.[9]

Die Randolph Union High School entstand 1954 aus dem Zusammenschluss der High Schools von Randolph, Braintree und Brookfield. Eine Junior High School wurde 1967 hinzugefügt. Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler besuchen die Klassen vom siebten bis zum zwölften Schuljahr. Sie geht zurück auf die West Randolph Academy, die im Jahr 1847 gegründet wurde.[10]

Das Randolph Technical Career Center bietet eine weiterführende akademische und technische Ausbildung an und ist der Randolph Union High School angegliedert.[11]

Eine Universitäre Ausbildung bietet das Vermont Technical College in Randolph.[12]

Die Randolph Public Library wurde im Jahr 1896 gegründet. Der Staat Vermont spendete der Bücherei 134 Bücher als Grundstock. Weitere Spenden und Schenkungen ließen den Bestand kontinuierlich wachsen. Im Jahr 1901 spendete Colonel Robert J. Kimball 10.000 $, um ein passendes Gebäude zu errichten. Es wurde aus roten Ziegelsteinen ein Gebäude im Stil des Renaissance Revival an der Main Street, neben der Chandler Music Hall, errichtet und im Jahr 1903 eingeweiht. Die Bibliothek wurde anschließend in Kimball Public Library umbenannt.[13]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

  • Harry H. Cooley (1893–1986), Farmer, Politiker und Secretary of State von Vermont
  • Lebbeus Egerton (1773–1846), Vermonter Offizier der Miliz, Farmer und Vizegouverneur von Vermont

Literatur Bearbeiten

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. Band 3. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 146 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – für die Entwicklung bis 1840).
  • Abby Maria Hemenway: The Vermont historical Gazetteer. Band 2. Burlington 1870, S. 876 ff. (Textarchiv – Internet Archive).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Randolph, Vermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Randolph. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch)., abgerufen am 25. Mai 2012
  2. Old Hurricane Hill. In: peakery.com. (peakery.com).
  3. Index of /geo. In: census.gov. Abgerufen am 18. Mai 2019.
  4. Randolph, Vermont (VT 05061) profile: population, maps, real estate, averages, homes, statistics, relocation, travel, jobs, hospitals, schools, crime, moving, houses, news, sex offenders. In: city-data.com. www.city-data.com, abgerufen am 25. März 2017 (englisch).
  5. Zadock Thompson: History of Vermont: natural, civil, and statistical, in three parts. Band 3. George H. Salisbury, Burlington 1842, S. 146 f. (Textarchiv – Internet Archive).
  6. A.J. Coolidge, G.B. Mansfield: A History and Deskription of New England, General and Local. Band 2. Austin Coolidge, Boston 1859, S. 881 f. (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Einwohnerzahl 1790–2010 laut Volkszählungsergebnissen
  8. OSSU Public Schools Serving Braintree, Brookfield, and Randolph, Vermont. In: orangesouthwest.org. Abgerufen am 25. März 2017.
  9. Randolph Elementary School grades k-6 | Randolph Vermont public schools. In: orangesouthwest.org. Abgerufen am 25. März 2017.
  10. Randolph Union High School | Grades 7-12 | Public Schools Randolph, Braintree, Brookfield, Vermont. In: orangesouthwest.org. Abgerufen am 25. März 2017.
  11. Randolph Technical Career Center technical education central Vermont. In: orangesouthwest.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2017; abgerufen am 25. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orangesouthwest.org
  12. Vermont Tech. In: vtc.edu. Vermont Tech, abgerufen am 25. März 2017 (englisch).
  13. Home Page - Kimball Public Library, Randolph, VT. In: wpengine.com. Kimball Public Library, Randolph VT, abgerufen am 25. März 2017 (amerikanisches Englisch).