Przygórze (deutsch Köpprich, nicht: Koppernick[1]) ist ein Ortsteil der Landgemeinde Nowa Ruda (Neurode) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt am Fuße der westlichen Ausläufer des Eulengebirges, 21 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Kłodzko (Glatz), und 66 Kilometer südwestlich von Breslau.

Przygórze
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Przygórze (Polen)
Przygórze (Polen)
Przygórze
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Kłodzki
Gmina: Nowa Ruda
Geographische Lage: 50° 36′ N, 16° 33′ OKoordinaten: 50° 36′ 18″ N, 16° 33′ 23″ O
Höhe: 480 m n.p.m.
Einwohner: 860
Postleitzahl: 57-441
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Przygórze Gesamtansicht

Geschichte Bearbeiten

Köpprich wurde im Jahre 1721 als Kolonie von Volpersdorf in der damals böhmischen Grafschaft Glatz errichtet. 1793 wurde die Kohlengrube Rudolf angelegt. Für das Jahr 1789 sind elf Häuslerstellen und 1818 42 Einwohner belegt.[1]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die kleine St.-Barbara-Kirche wurde wegen der Zunahme der Bevölkerung 1938/39 errichtet. Altar und Bänke stammen aus der Kapelle im Glatzer Konvikt.

Zur Herkunft der Familie Koppernigk Bearbeiten

Leopold Prowe und Maximilian Curtze vermuten, dass die Vorfahren von Nicolaus Copernicus aus dem ehemaligen Köpprich,[2] und nicht aus Kopernik bei Neisse kommen. Sie stützen sich dabei auf einen Aufsatz von Augustin Knötel,[3] dem Georg Bender beweiskräftig entgegentritt, indem er zunächst die Möglichkeit ausräumt, dass der Weiler Köpprich als Herkunftsort in Frage kommt und anschließend darlegt, aus welchen Gründen Köppernig bei Nysa als Herkunftsort der Familie Koppernigk anzusehen ist. Auf der Grundlage des Aufsatzes von Bender wird diese Annahme heute anerkannt. Neben der späten erstmaligen Erwähnung des Ortes stützt er seine Darstellung auf eine onomastische Herleitung. Er stellte den Widerspruch zwischen Knötels Behauptung, nach der örtlichen Überlieferung heiße Köpprich eigentlich Köppernick, und dem dieser Behauptung entgegenstehenden Zeugnis, die Mehrzahl des Namens laute im Volksmund die Köpprige, heraus. Sei diese Annahme richtig, könne wegen des fehlenden Buchstaben n tatsächlich seine vollzogene Herleitung vom deutschen Wort Kupfer erfolgen, nicht jedoch eine Herleitung zu dem Familiennamen Koppernigk, der, auch wenn er sonst bei seinem häufigen Vorkommen an verschiedenen Orten abweichend geschrieben würde, stets dass n in der Schlusssilbe behalten würde. Überdies seien weder in Köpprich noch in Köppernig alter Kupferbergbau nachgewiesen und damit Knötels Versuch, ein polnisch deutsches Mischwort Kupfernik für Kupfergräber zu konstruieren, unmöglich.[1]

Literatur Bearbeiten

  • Peter Güttler u. a.: Das Glatzer Land. Verlag Aktion West-Ost e.V., Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 113.
  • Georg Bender: Heimat und Volkstum der Familie Koppernigk (Coppernicus). Anlage: Dr. Woiciech Ketrzynskis Beweise für das Polentum im mittelalterlichen Thorn. Ferdinand Hirt, Breslau 1920 (Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte, 27)
  • Leopold Prowe: Nicolaus Coppernicus. 2 Bände. Weidmann, Berlin 1883/84.
  • Maximilian Curtze: In: Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. E. Lambeck, Thorn 1879.
  • Augustin Knötel: Die schlesische Abstammung des Nikolaus Kopernicus. In: Rübezahl. [ehemals Schlesische Provinzialblätter], 1873 S. 285 ff.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Przygórze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Georg Bender: Heimat und Volkstum der Familie Koppernigk. S. 4 f.
  2. 1. Urkunden, in welchen der Name Koppernigk in irgend welcher Form vorkommt, sind vor der Geburt des Astronomen nicht gerade selten; nicht alle jedoch beziehen sich auf Vorfahren desselben. Das Geschlecht des Thorner Koppernigk’s stammt in seinen ersten Gliedern, welche sich schon 1400 in Thorn nachweisen lassen, aus dem Dorfe Koppernick (jetzt Köpprich) bei Frankenstein in der Grafschaft Glatz; die spätem Glieder desselben, speciell der Vater des Astronomen, sind aus Krakau nach Thorn eingewandert. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht abzuläugnen, dass diese Koppernigk’s mit den zuerst in Thorn eingewanderten (um 1400) verwandt, und also in Krakau ebenfalls aus Frankenstein eingewandert sind. Diejenigen Copirnik’s, welche aus dem Dorfe Kopernik bei Neisse stammen, kommen mit Doppel-p geschrieben überhaupt nicht vor. - Maximilian Curtze, in Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Thorn : E. Lambeck, 1879 online
  3. Augustin Knötel: Die schlesische Abstammung des Nikolaus Kopernicus.