Peter Gorsen

österreichischer Kunstwissenschaftler

Peter Gorsen (* 16. November 1933 in Danzig; † 8. November 2017 in Wien[1]) war ein österreichischer Kunstwissenschaftler.

Leben Bearbeiten

Peter Gorsen studierte an der Universität Frankfurt die Fächer Philosophie, Psychologie und Kunstwissenschaft. Im Jahr 1965 wurde er mit seiner Dissertation zur Phänomenologie des Bewußtseinsstroms zum Dr. phil. bei Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas promoviert. Nach seiner Promotion übernahm Gorsen einen Lehrauftrag für Literatur und Soziologie an der Universität Frankfurt. Von 1973 bis 1976 war er Dozent für Kunst und visuelle Kommunikation an der Universität Gießen.

Von 1977 bis zu seiner Emeritierung am 30. September 2002 lehrte er als Professor für Kunstgeschichte an der Universität für angewandte Kunst Wien. Dort leitete er von 1996 bis 1998 das Institut für Museologie.

Wirken Bearbeiten

Ab 1980 betrieb Gorsen interdisziplinäre Forschung und Lehre zum umfangreichen Themenkomplex Kunst und Krankheit. Dadurch konnte sein Werk an die Tradition einer kunstwissenschaftlichen Hermeneutik von Raymond Klibansky, Erwin Panofsky und Fritz Saxl anschließen. Spezielle Themenschwerpunkte bearbeitete er auch in der Psychohistorie, Ästhetik, Psychiatrie und Art brut. Von dessen Beginn an beobachtete und beschrieb Gorsen den etwa zehn Jahre existierenden Wiener Aktionismus.

Im Jahr 2010 wurde er mit der Hans-Prinzhorn-Medaille geehrt.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Christine Weder: Potenzierte Dialektik: Das Obszöne als Formprinzip anti-pornographischer Kunst bei Peter Gorsen. In: Intime Beziehungen. Ästhetik und Theorien der Sexualität um 1968. Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1947-9, S. 249–288.
  • Martin Zeiller (Hrsg.): Peter Gorsen – Bausteine zu einer Bibliografie 1962–2018. Publikation anlässlich der Veranstaltung „Peter Gorsen heute und morgen“: Diskussion im Gedenken an Peter Gorsen (1933–2017) im April 2018 veranstaltet von Eva Kernbauer, Kunstgeschichte, und Eva Maria Stadler, Kunst und Wissenstransfer. Edition Angewandte, Wien 2018, ISBN 978-3-9504323-6-7

Quellen Bearbeiten

  • Kunstforum international.
  • Neue Galerie Graz Joanneumsviertel.
  • Kurzinformationen über die Ausstellungsmacher. der [im]perfekte mensch (Aktion Mensch), archiviert vom Original am 6. Februar 2013; abgerufen am 14. November 2017 (Ausstellung Dresden).
  • Aus dem Archiv: Peter Gorsen über Marxistische Ästhetik. Radio Helsinki – Freies Radio Graz, 4. Januar 2007, archiviert vom Original am 22. Oktober 2007; abgerufen am 14. November 2017.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Abteilung Kunstgeschichte trauert um Peter Gorsen (1933-2017). Universität für angewandte Kunst Wien, abgerufen am 31. August 2018.
  2. Preisträger der Hans Prinzhorn Medaille. Deutschsprachige Gesellschaft für Kunst & Psychopathologie des Ausdrucks e.V., abgerufen am 14. November 2017.
  3. Gottfried Helnwein, der Künstler als Agressor und vermaledeiter Moralist. Website von Gottfried Helnwein 1. Januar 1985, abgerufen am 14. November 2017.