Peter Fulde (* 6. April 1936 in Breslau, Provinz Niederschlesien; † 11. April 2024 in Dresden) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.

Leben Bearbeiten

Peter Fulde promovierte 1963 an der University of Maryland.[1] 1968 wurde er zum Professor für Theoretische Physik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen. Von 1971 bis 1974 leitete er die Theoriegruppe des Instituts Laue-Langevin in Garching. Anschließend war er bis 1993 Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, bevor er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2007 eine Direktorenstelle am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden übernahm.

Von 2007 bis 2013 war er Präsident und ist seitdem Ehrenpräsident des Asia Pacific Centers for Theoretical Physics und Distinguished Professor am POSTECH in Pohang (Korea). 2015 stiftete er den Physik-Preis Dresden.[2]

Forschungsschwerpunkte Bearbeiten

Seine Forschungsschwerpunkte lagen in der Theorie der Festkörperphysik. Besonders bemerkenswert waren seine Beiträge zur Theorie der Metalle, zu Kristallfeldern in Seltenen Erden, zu elektronischen Korrelationen und zur Quantenchemie. Die Fulde-Ferrell-Larkin-Ovchinnikov (FFLO) Phase, die in Supraleitern auftreten kann, ist nach einer Vorhersage unter anderem von Peter Fulde benannt.[3]

Auszeichnungen Bearbeiten

Seine wissenschaftliche Tätigkeit führte zu zahlreichen Ehrungen; u. a. war er Ehrendoktor an der Universität Frankfurt, Mitglied der Leopoldina (seit 1995) sowie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften - acatech und Ehrenprofessor der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Abt. Breslau. Zudem war er Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.[4] 2007 wurde ihm der Verdienstorden des Freistaates Sachsen verliehen. Am 23. Juni 2009 wurde er zum Ehrenmitglied des Forschungszentrum Dresden-Rossendorf berufen.[5] Im Jahr 2009 wurde er mit dem Tsungming-Tu-Preis ausgezeichnet.[6] Im Jahr 2011 erhielt er den Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Physikpreis der Deutschen und Polnischen Physikalischen Gesellschaft.

Seit 2014 war Peter Fulde Ehrenbürger der Provinz Gyeongsangbuk-do der Republik Korea und seit 2016 der Stadt Pohang.[7]

Peter Fulde starb am 11. April 2024 in Dresden.[7]

Literatur Bearbeiten

  • Dieter Hoffmann, Ingo Peschel (Hrsg.): Man möchte ja zu seinem Fach etwas beitragen. Peter Fulde: Physiker, Organisator, Brückenbauer. Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Preprint 485), Berlin 2016, S. 41.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Peter Fulde im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Peter Fulde stiftet Physik-Preis. In: tu-dresden.de. Abgerufen am 10. September 2023.
  3. P. Fulde and R. A. Ferrell, Phys. Rev. 135, A550 (1964).
  4. Peter Fulde, Prof. Dr. phil. habil. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 23. Oktober 2018.
  5. Prof. Peter Fulde vom Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden wird Ehrenmitglied des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf. FZD, 23. Juli 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2013;.
  6. Liste der Preisträger des Tsungming-Tu-Preises. Department of International Cooperation, National Science Council, Taiwan, 26. November 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2013;.
  7. a b Lebenslauf Prof. Dr. phil. Fulde. pks.mpg.de, abgerufen am 23. Oktober 2018 (siehe unter: Wissenschaftliche Preise/Ehrungen/Mitgliedschaften: Ehrenbürger der Provinz Gyeongsangbuk-do).