Perry McCarthy

britischer Rennfahrer

Perry Edward McCarthy (* 3. März 1961 in London, Vereinigtes Königreich) ist ein ehemaliger britischer Autorennfahrer, der 1991 und 1992 in der Formel 1 tätig war.

Perry McCarthy 2003 in Le Mans
Perry McCarthy im Chrysler Viper GTS-R beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1996

Karriere Bearbeiten

1991 war McCarthy Testfahrer von Footwork Grand Prix International. Für die Saison 1992 war er für das Team Andrea Moda Formula gemeldet, konnte sich aber für kein Rennen qualifizieren und wurde in der Zeit weitgehend zwischen den Regeln der Formel 1 zerrieben. Das Team hatte mit Alex Caffi und Enrico Bertaggia die Saison begonnen, wobei Andrea Moda noch vor dem ersten Rennen zunächst wegen einer bis heute umstrittenen Entscheidung über die Einschätzung als neues Team ausgeschlossen wurde; die Teamleitung sah Andrea Moda Formula als Nachfolger von Coloni, von denen man auch die Autos übernommen hatte, an. Nach dem Neustart mit von Simtek einst für BMW entwickelten Autos wurden Roberto Moreno und eben Perry McCarthy verpflichtet.

Während Moreno oft von der Technik gebremst wurde, konnte McCarthy zum ersten Rennen nicht antreten, da ihm der Start wegen einer fehlenden Rennlizenz verweigert wurde. Ein erneuter Fahrerwechsel war zu dieser Zeit nicht mehr möglich – ein Team durfte nur zwei Fahrerwechsel pro Saison vornehmen –, also musste McCarthy, der später dann doch eine Rennlizenz bekam, im Team bleiben. Das Auto von McCarthy diente in der Saison eher als Ersatzauto für Moreno als für ihn selbst, so dass er nie eine Gelegenheit bekam, auch nur in der Vorqualifikation ernsthaft anzutreten. Allerdings waren auch die Erfolge von Moreno begrenzt: Nur ein Mal – in Monte Carlo – konnte er sich für ein Rennen qualifizieren; dabei fiel er nach elf Runden an letzter Stelle liegend aus.

Das Team Andrea Moda war zum Großen Preis von Belgien wegen einer Verhaftung des Teamchefs endgültig von der Formel-1-WM ausgeschlossen, womit auch Perry McCarthys Formel-1-Karriere endete. In der Folgezeit trat er mehrfach in Le Mans an. Rennen mit Einsitzern bestritt McCarthy nur noch sehr selten; 1996 etwa ging er bei einigen Läufen der Britischen Formel-3000-Meisterschaft an den Start.

Von 2002 bis 2015 schlüpfte der Rennfahrer Perry McCarthy in die Rolle des Testfahrers Stig in der Fernsehserie Top Gear.[1]

Statistik Bearbeiten

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1996 Frankreich  Société Viper Team ORECA Chrysler Viper GTS-R Frankreich  Dominique Dupuy Vereinigtes Konigreich  Justin Bell Ausfall Motorschaden
1997 Vereinigtes Konigreich  David Price Racing Panoz Esperante GTR-1 Australien  David Brabham Vereinigte Staaten  Doc Bundy Ausfall Wagenbrand
1999 Vereinigtes Konigreich  Audi Sport UK Audi R8C Vereinigtes Konigreich  Andy Wallace Vereinigtes Konigreich  James Weaver Ausfall Motorschaden
2002 Frankreich  Team DAMS Panoz LMP-1 Roadster-S Belgien  Marc Duez Frankreich  Jérôme Policand Ausfall Hauptwelle
2003 Vereinigtes Konigreich  Audi Sport UK Audi R8 Deutschland  Frank Biela Finnland  Mika Salo Ausfall Benzinpumpe

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1992 Vereinigte Staaten  Tom Milner Racing Intrepid RM-1 Vereinigte Staaten  Les Delano Ausfall Getriebeschaden
1999 Deutschland  Audi Sport Team Joest Audi R8R Italien  Emanuele Pirro Deutschland  Frank Biela Rang 5
2003 Vereinigtes Konigreich  Audi Sport UK Audi R8 Finnland  Mika Salo Vereinigtes Konigreich  Jonny Kane Rang 6

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
1990 Lloyd Racing Porsche 962 Japan  SUZ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  DIJ Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  DON Kanada  MOT Mexiko  MEX
DNF

Weblinks Bearbeiten

Commons: Perry McCarthy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jeremy Clarkson: King of Controversy | Full Documentary (2023). Abgerufen am 14. März 2023 (deutsch).