Patrik Kühnen

deutscher Tennisspieler

Patrik Kühnen (* 11. Februar 1966 in Püttlingen) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler.

Patrik Kühnen Tennisspieler
Patrik Kühnen
Patrik Kühnen 2005 in Düsseldorf beim World Team Cup
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 11. Februar 1966
Größe: 190 cm
Gewicht: 82 kg
1. Profisaison: 1985
Rücktritt: 1996
Spielhand: Rechts
Preisgeld: 1.646.328 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 127:153
Höchste Platzierung: 43 (15. Mai 1989)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 111:120
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 28 (5. Juli 1993)
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Tenniskarriere Bearbeiten

In den Jahren 1988, 1989 und 1993 gewann er als Spieler mit der deutschen Mannschaft den Davis Cup. 1988 bestritt er im Finale gegen Schweden das letzte Einzel, zu diesem Zeitpunkt stand der Sieg der Deutschen bereits fest.[1] Bei der erfolgreichen Titelverteidigung 1989 (wieder gegen Schweden) kam Kühnen nicht zum Einsatz.[2] 1993 spielte er im Finale gegen Australien gemeinsam mit Michael Stich das Doppel, das man gegen Todd Woodbridge/Mark Woodforde gewann.[3] Dass Kühnen aufgrund seiner vergleichsweise wenigen Davis-Cup-Einsätze oft als Ersatzmann bezeichnet wurde, missfiel ihm.[4] 1989 und 1994 gewann Kühnen auch den World Team Cup.

Sein größter Einzelerfolg war 1988, als er durch einen Sieg über den damals 35 Jahre alten Jimmy Connors das Viertelfinale von Wimbledon erreichte und anschließend vom größten Sieg seines Lebens sprach.[5] Im anschließenden Viertelfinale unterlag er dem Dritten der Setzliste, Stefan Edberg.[6] Er erreichte im Mai 1989 den 43. Platz der Einzelweltrangliste und damit den Höchststand seiner Laufbahn, anschließend rutschte er in der Wertung unter anderem wegen Verletzungen (Schulter, Fuß) ab.[4] Kühnen war 109. der Weltrangliste, als er im Oktober 1992 in Sydney den amtierenden Wimbledon-Sieger Andre Agassi unter anderem dank 23 Assen mit 6:3 und 6:4 bezwang.[7]

Von 1998 bis 2002 war er Trainer des B-Kaders des Deutschen Tennis Bundes. Von 2003 bis 2012 war er Kapitän der deutschen Davis-Cup-Mannschaft und betreute die Mannschaft auch beim World Team Cup. Diesen Wettbewerb gewann er mit der Mannschaft 2005 und 2011. Im Jahr 2008 übernahm er zudem die Verantwortung als Turnierdirektor der BMW Open.

Aufgrund von internen Streitigkeiten mit den Davis-Cup-Spielern um Philipp Kohlschreiber und dem Gefühl mangelnder Rückendeckung durch den DTB gab Kühnen am 31. Oktober 2012 bekannt, seinen Vertrag als Kapitän der deutschen Davis-Cup-Mannschaft nicht zu verlängern.[8]

Erfolge Bearbeiten

Doppelsiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 10. November 1987 Deutschland  ATP Frankfurt Teppich Deutschland  Boris Becker Vereinigte Staaten  Scott Davis
Vereinigte Staaten  David Pate
6:4, 6:2
2. 8. Februar 1988 Niederlande  Rotterdam Teppich Deutschland  Tore Meinecke Schweden  Magnus Gustafsson
Italien  Diego Nargiso
7:6, 7:6
3. 4. Januar 1993 Katar  Doha Hartplatz Deutschland  Boris Becker Vereinigte Staaten  Shelby Cannon
Vereinigte Staaten  Scott Melville
6:4, 6:2

Grand-Slam-Resultate Einzel Bearbeiten

Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 Karriere
Australian Open - - 2 1 1 3 2 3 2 1 - - 3
French Open - - - 3 - 2 3 1 3 1 - - 3
Wimbledon - - 2 1 1 3 1 3 VF 1 - - VF
US Open - - - 2 2 2 1 - 2 - - - 2

Grand-Slam-Resultate Doppel Bearbeiten

Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 Karriere
Australian Open 1 - 1 2 2 AF 2 2 1 1 - - AF
French Open 2 - - 1 - - - 1 2 1 - - 2
Wimbledon 1 - 1 HF - - - 1 AF - - - HF
US Open 1 - - - - - - - 2 - - - 2

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Boris Becker bei der Ehre gepackt. In: Hamburger Abendblatt. 19. Dezember 1988, abgerufen am 17. Oktober 2022.
  2. Cornelia Heim: Genialer Tanz auf Lava-Asche. In: Die Tageszeitung: taz. 6. Dezember 1993, ISSN 0931-9085, S. 18 (taz.de [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  3. Die Stich-Tage im Daviscup. In: Hamburger Abendblatt. 6. Dezember 1993, abgerufen am 17. Oktober 2022.
  4. a b Menschlich gesehen. Ersatz - das Wort haßt er. In: Hamburger Abendblatt. 3. Februar 1990, abgerufen am 17. Oktober 2022.
  5. Der größte Sieg seines Lebens. In: Hamburger Abendblatt. 29. Juni 1988, abgerufen am 25. Mai 2022.
  6. Unschlagbar auf dem Centre Court. In: Hamburger Abendblatt. 30. Juni 1988, abgerufen am 25. Mai 2022.
  7. 23 Asse gegen den Wimbledonsieger. In: Hamburger Abendblatt. 9. Oktober 1992, abgerufen am 20. März 2023.
  8. Teamchef Patrik Kühnen tritt zurück. In: Süddeutsche Zeitung. 31. Oktober 2012, abgerufen am 17. Oktober 2022.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Patrik Kühnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien