Der Pangong Tsho (tib.: spang gong mtsho,mtsho mo ngang lha ring po, tibetisch སྤང་གོང་མཚོ། མཚོ་མོ་ངང་ལྷ་རིང་པོ, Pangong Tso) ist ein 4238 m über dem Meeresspiegel gelegener Salzsee im Hochland von Tibet an der Grenze zwischen Indien (Ladakh) und China (im Westen des Regierungsbezirks Ngari, Tibet).[1][2]

Pangong Tso
Geographische Lage Ladakh (Indien), Tibet (VR China)
Abfluss Shyok
Daten
Koordinaten 34° N, 79° OKoordinaten: 34° N, 79° O
Pangong Tso (Tibet)
Pangong Tso (Tibet)
Höhe über Meeresspiegel 4238 m[1][2]
Fläche 690 km²
Länge 134 km
Breite 8 km

Besonderheiten

Salzsee

Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
སྤང་གོང་མཚོ། མཚོ་མོ་ངང་ལྷ་རིང་པོ
Wylie-Transliteration:
spang gong mtsho, mtsho mo ngang lha ring po
Offizielle Transkription der VRCh:
Banggong Co
THDL-Transkription:
Panggong Tso
Andere Schreibweisen:
Pangong Tso
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
班公錯、錯木昂拉仁波
Vereinfacht:
班公错、错木昂拉仁波
Pinyin:
Bāngōng Cuò, Cuòmù’ánglārénbō

Lage und Einwohner Bearbeiten

Der 134 Kilometer lange und maximal acht Kilometer breite See liegt zu zwei Dritteln auf chinesischem Territorium. Er friert im Winter komplett zu. Der See bedeckt etwa 690 km². Davon befinden sich 293,45 km² in Indien.[1][2] Am westlichen Seeende befindet sich ein Abfluss zum Shyok. Der Pangong Tsho ist vom indischen Leh über den Gebirgspass Chang La (5360 m ü. M.), erreichbar. Dazu benötigt man das Inner Line Permit. Das erste Dorf Spangmik ist offizieller Anlaufpunkt für die meisten Touristen. Durch den Film 3 Idiots von 2009 wurde der See Anziehungspunkt von Filmtouristen und ist dementsprechend überlaufen. Die negativen Einflüsse des Massentourismus machen sich dadurch bemerkbar. Die Vogelpopulation verändert sich, die fragile hochalpine Ökologie kann den zurückgebliebenen Müll nicht mehr bewältigen, über 200 Sickertoiletten verunreinigen das Wasser.[3] Im zehn Kilometer weiter gelegenen Man ist mehr der gehobene Tourismus anzutreffen. In Merak ist Endstation für ausländische Touristen. Eine Weiterfahrt nach Chushul ist nur einheimischen Touristen erlaubt. Derzeit wird geprüft, ob der See unter den Schutz der Ramsar-Konvention fallen soll.

Flora Bearbeiten

Das Brackwasser des Sees ist frei von Mikrovegetation. In den Sümpfen rund um den See wachsen einige Arten von Busch- und mehrjährigen Kräutern.

Fauna Bearbeiten

Die Streifengans brütet am Pangong Tso.

Politik Bearbeiten

Im Rahmen des chinesisch-indischen Grenzstreits kommt es seit 1962 an der Demarkationslinie zwischen dem indischen Unionsterritorium Ladakh und der von China kontrollierten Region Aksai Chin, an deren südlichen Rand auch ein Teil des Pangong Tso liegt, immer wieder zu militärischen Spannungen.[4][5] Zuletzt kam es in der Region im Juni 2020 zu einem schweren Grenzkonflikt, bei dem mindestens 20 indische Soldaten getötet wurden.[6] Anfang 2021 entspannte sich die Lage wieder, als beide Seiten einen Truppenrückzug von der umstrittenen Grenze am nördlichen und südlichen Ufer des Pangong Tso vereinbarten.[7]

Galerie Bearbeiten

 
Pangong Tso

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pangong Tso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c National Wetland Inventory and Assessment: High Altitude Himalayan Lakes. (PDF 1,2 MB 24 pages) Space Applications Centre, ISRO, Government of India, Januar 2011;.
  2. a b c National Wetland Atlas: High Altitude Lakes Of India. (PDF 94 MB 128 pages) Space Applications Centre, ISRO, Government of India, September 2012;.
  3. The Other Image - Three Idiots and a Lake. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  4. Fredy Gsteiger: Kampf um die Vormacht: Indien und China – zwei Tiger auf dem selben Berg. In: srf.ch. 2. Juni 2018, abgerufen am 7. Juni 2020.
  5. Theo Sommer: Fünf vor acht / Indien und China: Kalter Krieg im 21. Jahrhundert. zeit.de, 22. August 2017, abgerufen am 7. Juni 2020.
  6. China und Indien werfen einander Abgabe von Warnschüssen vor. In: Spiegel Online. Der Spiegel GmbH & Co. KG, 8. September 2020, abgerufen am 11. Februar 2021.
  7. Indien und China vereinbaren Truppenabzug. In: Spiegel Online. Der Spiegel GmbH & Co. KG, 11. Februar 2021, abgerufen am 11. Februar 2021.