Pallacanestro Reggiana

italienischer Basketballverein‎

Pallacanestro Reggiana ist ein italienischer Basketballverein aus Reggio nell’Emilia in der Region Emilia-Romagna. Die professionelle erste Herrenmannschaft spielte bereits mit mehreren Namenssponsoren, darunter lange Zeit als Cantini Riunite und zuletzt als Bipop Carire und Trenkwalder. Seit 2012 spielt die Herrenmannschaft erneut in der höchsten nationalen Spielklasse Italiens, der Lega Basket Serie A und seit 2020 als Unahotels Reggio Emilia.

Grissin Bon Reggio Emilia
Gegründet 1974
Halle PalaBigi
(3.500 Plätze)
Homepage www.pallacanestroreggiana.it
Präsidentin Veronica Bartoli
Trainer Attilio Caja
Liga Lega Basket Serie A
2020/21: Hauptrunde 11. Platz
Farben Rot / Weiß
Heim
Auswärts
Erfolge
Italienischer Supercup 2015
EuroChallenge 2014
Italienischer Pokalfinalist 2005
4-mal Zweitliga-Meister 1984, 1993 (A2);
000000000000000000 2004, 2012 (LegADue)

Geschichte Bearbeiten

Erfolge bis 1987 Bearbeiten

Der 1974 gegründete Verein stieg unter dem neuen Namenssponsor Cantine Riunite 1978 in die Serie B und 1982 in die zweithöchste Spielklasse A2 auf. Ein Jahr später übernahm „Dado“ Lombardi, ehemaliger Nationalspieler und später Mitglied der italienischen Basketball-„Hall of Fame“, das Traineramt und gewann mit der Mannschaft, die mit dem ehemaligen Nationalspieler Giuseppe Brumatti, später ebenfalls Mitglied der italienischen Hall of Fame, verstärkt wurde, die Meisterschaft der Serie A2 und den Aufstieg in die höchste Spielklasse A1. Für die höchste Spielklasse holte man aus Frankreich den US-Amerikaner Bob Morse zurück nach Italien, der zuvor in den 1970er Jahren große Erfolge mit Pallacanestro Varese im Europapokal der Landesmeister und in der italienischen Meisterschaft gefeiert hatte. Im zweiten Jahr qualifizierte man sich als Tabellenneunter erstmals für die Play-offs um die italienische Meisterschaft, in denen man in der ersten Achtelfinalrunde gegen Basket Rimini ausschied. Morse beendete anschließend seine aktive Karriere und Trainer Lombardi wechselte nach Rimini, die jedoch in der Spielzeit 1986/87 als Tabellenletzter abstiegen. Reggiana musste jedoch in der Relegationsrunde 1987 ebenfalls den Abstieg aus der höchsten Spielklasse hinnehmen.

„Fahrstuhlmannschaft“ (1987 bis 1997) Bearbeiten

Nach einem zweiten Platz in der Serie A2 1988 gelang der sofortige Wiederaufstieg in die Serie A1. Der nach dem Wiederaufstieg verpflichtete US-Amerikaner Kannard Johnson wechselte 1989 zum deutschen Erstligisten TSV Bayer 04 Leverkusen und sein Landsmann, der langjährige, seit 1982 bei Reggiana spielende Center Roosevelt Bouie zu Pallacanestro Cantù und wurde durch Joe Bryant ersetzt, der zuvor lange Zeit in der NBA gespielt hatte. Im zweiten Jahr der erneuten Erstligazugehörigkeit gelang ebenfalls ein neunter Platz; im Play-off-Achtelfinale verlor man diesmal gegen Virtus Roma. Auch im dritten Jahr nach dem Wiederaufstieg wiederholte sich die Geschichte; trotz der Verpflichtung von Georgi Gluschkow, der zuvor der erste bulgarische Spieler in der NBA gewesen war, erfolgte in der Relegationsrunde der erneute Abstieg in die Serie A2.

Während Bryant und Gluschkow nach dem Abstieg den Verein verlassen hatte, holte man nach einer mäßigen Saison 1991/92 in der zweiten Spielklasse den bereits 36-jährigen US-Amerikaner Mike Mitchell von Maccabi Tel Aviv, mit dem die Meisterschaft der Serie A2 1993 und der erneute Aufstieg gelang. In der ersten Spielzeit nach der Rückkehr konnte man als Erster der Relegationsrunde noch den Klassenerhalt sichern, 1995 ging es als Tabellenvorletzter direkt runter in die Serie A2. In der folgenden Spielzeit rückte Gianluca Basile in die erste Mannschaft auf, aber man verlor die Finalserie der Aufstiegs-Play-offs gegen Cantù, doch unter Trainer-Rückkehrer Lombardi gelang in der Spielzeit 1996/97 der Finalseriensieg gegen Unione Ginnastica Goriziana und der erneute Aufstieg. Ein Verein, der eine solch rasche Folge von Auf- und Abstiegen erlebt, wird auch als Fahrstuhlmannschaft bezeichnet.

Europäische Wettbewerbe und erneuter Fahrstuhl (1997 bis 2007) Bearbeiten

In der ersten Spielzeit 1997/98 nach dem erneuten Aufstieg erreichte man nur mit einem Sieg Vorsprung den Klassenerhalt. Der elfte Tabellenplatz nach der regulären Spielzeit berechtigte jedoch zur Teilnahme an der Qualifikationsrunde für die Play-offs, wo man überraschend den Meister von 1996, Stefanel Mailand, glatt in zwei Spielen schlug. Im Viertelfinale besiegte man dann beinahe sensationell in fünf Spielen den Meister von 1997 und Titelverteidiger Benetton Treviso. Im Halbfinale war dann jedoch gegen den späteren Vizemeister Fortitudo Bologna glatt in drei Spielen Endstation. Die Halbfinalteilnahme 1998 berechtigte zur Teilnahme am Korać-Cup, wo man jedoch in der ersten Play-off-Runde gegen Panionios Athen ausschied. Nach einem siebten Platz in der Hauptrunde der nationalen Meisterschaft schied man in der Qualifikationsrunde der nationalen Play-offs glatt in zwei Spielen gegen Rimini aus. Anschließend wechselte Basile zu Fortitudo und Mitchell beendete seine Karriere. In der folgenden Spielzeit wurde man mit dem neuen Namenssponsor Bipop Carire, einer Fusionsbank aus Reggio Emilia und Brescia, 2000 Tabellenletzter und Trainer Lombardi wechselte nach Varese.

 
Altes Logo bis 2005

Nach einem dritten Platz in der regulären Spielzeit der Serie A2 verlor man 2001 die Aufstiegs-Play-off-Finalserie gegen Livorno und 2002 in der neuen zweiten Spielklasse LegADue nach einem ersten Platz trotz der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Ferdinando Gentile gegen Basket Napoli. Auch mit dem Alt-Internationalen Stefano Rusconi gelang 2003 nicht die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Mit den ehemaligen Basketball-Bundesliga-Spielern Mauro Sartori und Kiwane Garris gewann man jedoch in der anschließenden Spielzeit den ersten Platz und die Meisterschaft der LegADue 2004 und damit den direkten Wiederaufstieg. Anschließend sicherte man sich mit nur einem Sieg Vorsprung den Klassenerhalt, erreichte aber mit dem österreichischen Nationalspieler Benjamin Ortner das Pokalfinale 2005, das gegen Treviso verloren ging. Mit der Finalteilnahme war man für den ULEB Cup 2005/06 qualifiziert, in dem man nach dem Gruppensieg in der Vorrunde im Viertelfinale gegen KK Hemofarm Vršac ausschied. Nachdem man die Play-offs erneut verpasst hatte, wurde man in der Spielzeit 2006/07 wegen des schlechteren direkten Vergleichs Tabellenvorletzter und stieg erneut in die LegADue ab.

Rückkehr in die höchste Spielklasse (seit 2007) Bearbeiten

Nachdem Namenssponsor Bipop Carire mit der Unicredit zusammen ging, wurde der in Österreich ansässige Personaldienstleister Trenkwalder International neuer Namenssponsor der Mannschaft. In der LegADue konnte man in den folgenden vier Spielzeiten keinen Aufstieg realisieren, erst in der Spielzeit 2011/12 gelang die Meisterschaft durch den ersten Platz nach der Hauptrunde und damit der direkte Aufstieg. Als Aufsteiger erreichte man in der Saison 2012/13 den sechsten Platz und damit gleich eine Play-off-Platzierung, in denen man jedoch in der ersten Runde knapp in sieben Spielen unterlag. In der Saison 2013/14 nahm man auch wieder unter dem neuen Namenssponsor Grissin Bon, einem Nahrungsmittelhersteller aus der Provinz, an einem europäischen Vereinswettbewerb teil und spielte in der EuroChallenge 2013/14, aus der man als Sieger hervorging.

Platzierungen Bearbeiten

Seit dem Wiederaufstieg 2012 wurden folgende Platzierungen in der Serie A erreicht:

Saison Serie A
2012/13 6. Platz (Viertelfinale)
2013/14 7. Platz (Viertelfinale)
2014/15 3. Platz (Vizemeister)
2015/16 2. Platz (Vizemeister)
2016/17 6. Platz (Viertelfinale)
2017/18 12. Platz
2018/19 13. Platz
2019/20 12. Platz (bei Saisonabbruch)
2020/21 11. Platz

Sponsorennamen Bearbeiten

  • Jolly (1974–1977)
  • Cantini Riunite (1977–1990)
  • Sidis (1990–1993)
  • Ceramica Campeginese (1993/94)
  • Metasystem (1994/95)
  • cfm (1996–1998)
  • Zucchetti (1998/99)
  • BIPOP CARIRE (1999–2007) / im ULEB Cup 2005/06 als „Landi Renzo“
  • Trenkwalder (2007–2013)
  • Grissin Bon (2013–2020)
  • Unahotels (seit 2020)

Bekannte Spieler Bearbeiten

Vereinseigene Ruhmeshalle Bearbeiten

Quelle: Sito Ufficiale della Pallacanestro Reggiana – Società: Hall of Fame[1]

Weitere bekannte Spieler Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pallacanestro Reggiana – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hall of Fame. pallacanestroreggiana.it, abgerufen am 17. September 2019 (italienisch).