Pacentro ist eine italienische Gemeinde mit 1105 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz L’Aquila, Region Abruzzen und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens) und grenzt unmittelbar an die Provinz Pescara.

Pacentro
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Pacentro (Italien)
Pacentro (Italien)
Staat Italien
Region Abruzzen
Provinz L’Aquila (AQ)
Koordinaten 42° 3′ N, 14° 0′ OKoordinaten: 42° 3′ 5″ N, 13° 59′ 33″ O
Höhe 690 m s.l.m.
Fläche 71,85 km²
Einwohner 1.105 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 67030
Vorwahl 0864
ISTAT-Nummer 066066
Bezeichnung der Bewohner Pacentrani
Website Pacentro

Pacentro

Lage und Beschreibung Bearbeiten

 
Pacentro

Pacentro liegt oberhalb von Sulmona auf einem Plateau am Hang der Montagne del Morrone im Majella-Nationalpark. Die Nachbarorte sind Campo di Giove, Cansano, Fara San Martino (CH), Lama dei Peligni (CH), Palena (CH), Sant’Eufemia a Maiella (PE), Sulmona und Taranta Peligna (CH).

Der Ort ist von alter Bebauung aus dem 16. bis 19. Jahrhundert geprägt. Besonders hervorzuheben sind die Kirche Santa Maria della Misericordia aus dem 16. Jahrhundert und die Ruine einer Burg aus dem 14. Jahrhundert.

Die Ruinen des Kastells Cantelmo-Caldora stammen aus dem 11. bis 15. Jahrhundert und bestehen u. a. aus drei Türmen, von denen zwei relativ hoch sind. Der Bau wurde während des Erdbebens 1915 stark beschädigt und 1964 rücksichtslos restauriert. Dabei wurde das Mauerwerk fahrlässig mit Zement befestigt, teilweise sogar ersetzt.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung Pacentros geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Im Mittelalter wuchs der Ort um eine dort errichtete Burg, deren Ruine heute noch zu besichtigen ist. Im Jahr 1911 erreichte Pacentro den Höchststand von 4000 Einwohnern. Danach ging die Einwohnerzahl wieder zurück. Besonders in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten zahlreiche Einwohner in die USA und nach Australien aus. Die Großeltern der Popsängerin Madonna stammen aus Pacentro.[3]

Weinbau Bearbeiten

In der Gemeinde werden Reben der Sorte Montepulciano für den DOC-Wein Montepulciano d’Abruzzo angebaut.

Literatur Bearbeiten

  • Roger Willemsen: Die Abruzzen. Das Bergland im Herzen Italiens. Kunst, Kultur und Geschichte. Köln 1990, S. 100.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pacentro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 1. September 2017 (italienisch).
  3. Tobias Zick, Wo die frommen Lämmer wohnen, in: Stern Gesund leben H. 2/2011, S. 113.