Orăștioara de Sus

Gemeinde in Rumänien

Orăștioara de Sus [ˈorɘʃtioara de sus] (deutsch Ober-Brooserbach,[3] ungarisch Felsővárosviz) ist eine Gemeinde im Kreis Hunedoara in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Orăștioara de Sus
Ober-Brooserbach
Felsővárosviz
Wappen von Orăștioara de Sus
Orăștioara de Sus (Rumänien)
Orăștioara de Sus (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Hunedoara
Koordinaten: 45° 44′ N, 23° 10′ OKoordinaten: 45° 43′ 41″ N, 23° 10′ 24″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 322 m
Fläche: 229,30 km²
Einwohner: 1.910 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 8 Einwohner je km²
Postleitzahl: 337325
Telefonvorwahl: (+40) 02 54
Kfz-Kennzeichen: HD
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Orăștioara de Sus, Bucium, Costești, Costești-Deal, Grădiștea de Munte, Ludeștii de Jos, Ludeștii de Sus, Ocolișu Mic
Bürgermeister: Vasile-Marian Inășescu (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 133
loc. Orăștioara de Sus, jud. Hunedoara, RO–337325
Website:

Der Ort ist auch unter den ungarischen Bezeichnungen Felsővárosvize, Városviz und Városvize bekannt.[4]

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Orăștioara de Sus im Kreis Hunedoara

Die Gemeinde Orăștioara de Sus befindet sich mit ihren acht Dörfern und Streusiedlungen im Südwesten des Siebenbürgischen Beckens nordwestlich des Șureanu-Gebirges (Mühlbacher Gebirges) in der historischen Region des Komitats Hunyad (Komitat Eisenmarkt) im Stuhlbezirk Szászváros. Am Orăștie – einem linken Zufluss des Mureș (Mieresch) – und der Kreisstraße (Drum județean) DJ 705A, befindet sich der Ort etwa 15 Kilometer südlich der Kleinstadt Orăștie (Broos); die Kreishauptstadt Deva (Diemrich) liegt etwa 45 Kilometer nordwestlich von Orăștioara de Sus entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Orăștioara de Sus wurde erstmals 1455 urkundlich erwähnt.[3] Die Geschichte der Besiedlung reicht jedoch bis in die Latènezeit zurück. Nach Berichten von G. Téglás und M. Roska wurden bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Areal des Ortes dakische Schmuckstücke gefunden.[5]

Die Region der Gemeinde ist auch wegen der Ruinen mehrerer dakischer Heiligtümer und Wohn- und Festungsanlagen, welche 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden,[6] sowie wegen des römischen Kastells Orăștioara de Sus bekannt.

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Viehzucht, die Land- und die Forstwirtschaft.

Bevölkerung Bearbeiten

1850 lebten auf dem Gebiet der Gemeinde 2955 Einwohner. 2833 davon waren Rumänen, 113 Roma, fünf Ungarn und vier andere. Die größte Bevölkerungszahl der Gemeinde (3629) – und gleichzeitig die der Rumänen (3558) – wurde 1910 ermittelt. Die höchste Anzahl der Roma (140) und die der Ungarn (32) wurde 1956, die der Rumäniendeutschen (19) 1900 registriert. Darüber hinaus bezeichneten sich bei fast jeder Aufnahme einige Bewohner als Ukrainer; die höchste Anzahl (47) wurde 1966 registriert. 1900 bezeichnete sich ein Einwohner und 1966 sieben Einwohner als Slowaken.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Sarmizegetusa Regia, auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Grădiștea de Munte (ung. Gredistye). Seit über 20 Jahren können sich das Kultur-, das Umwelt- und das Innenministerium, Vertreter des Kreises Hunedoara wie auch Vertreter der Gemeinde Orăștioara de Sus nicht einigen, wer für die Pflege der historischen Anlagen verantwortlich ist.[8] Das gescheiterte URBANPROIEC – im Jahr 2000 gegründet – wurde 2007 in einem regionalen Projekt (Programul Operațional Regional 2007–2013) festgelegt; dieses erst 2010 zur Genehmigung vorgestellt.[9]
  • Die Ruinen der dakischen Festungen Blidaru (45° 40′ N, 23° 10′ O) und Cetățuie (45° 41′ N, 23° 9′ O), auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Costești (ung. Kosztesd) stehen unter Denkmalschutz.[10]
  • Die Ruinen römischer Festungen auf dem Areal der eingemeindeten Dörfer Bucium („Piatra Grădiștii“), Costești („Grădiște“, 405 m), Costești-Deal („Prisaca“, 1219 m), Grădiștea de Munte („Dealul Grădiștii“, ca. 1000 m) stehen unter Denkmalschutz.[10]
  • Das Naturreservat Grădiștea Munceului-Cioclovina,[11] etwa 380 km² groß, mit den Höhlen Cioclovina Uscată, Cioclovina cu Apă u. a.[12]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  4. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Orăștioara de Sus, abgerufen am 30. August 2023 (rumänisch).
  6. Eintrag UNESCO World Heritage.
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  8. Ciprian Iancu: Gesetz für Sarmizegetusa vom 11. März 2010 in „Evenimentul Zilei.ro“ abgerufen am 2. Juni 2011 (rumänisch).
  9. @1@2Vorlage:Toter Link/afacerivj.wordpress.comTouristische Wege gebaut, erst nachdem Mircea Moloț – der Kreisvorsitzende von Hunedoara – sich mit europäische Mittel, die Wege zu seinen Anwesen bauen konnte in Afaceri in Valea Jiului.ro, vom 15. April 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2016. Suche in Webarchiven) abgerufen am 2. Juni 2011 (rumänisch).
  10. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 551 kB).
  11. Beschreibung des Reservats Grădiștea Munceului-Cioclovina (rumänisch).
  12. Regeln des Reservats Grădiștea Munceului-Cioclovina (rumänisch)
  13. Ion Baciu (Memento vom 2. Dezember 2010 im Internet Archive) bei der American Physiological Society, abgerufen am 31. Mai 2011 (englisch)
  14. Ion R. Baciu bei der Rumänischen Akademie, abgerufen am 31. Mai 2011
  15. Ehrenbürger von Cluj-Napoca, abgerufen 31. Mai 2011.
  16. Ioan Baciu auf der Webdarstellung der Ehrenbürger von Orăștie, abgerufen am 2. Juni 2011 (Memento vom 6. August 2012 im Internet Archive) (rumänisch).