Olga Walerjewna Medwedzewa

russische Biathletin

Olga Walerjewna Medwedzewa (russisch О́льга Вале́рьевна Медведцева, wiss. Transliteration Ol'ga Valer'evna Medvedceva, geb. Заморозова/Samorosowa; * 7. Juli 1975 in Borodino), vormals verheiratete Pyljowa (russisch Пылёва), ist eine ehemalige russische Biathletin.

Olga Medwedzewa
Olga Medwedzewa
Voller Name Olga Walerjewna Medwedzewa (Pyljowa)
Verband Russland Russland
Geburtstag 7. Juli 1975 (48 Jahre)
Geburtsort BorodinoSowjetunion 1955 Sowjetunion
Karriere
Beruf Sportlehrerin
Verein Krasnojarsk Biathlon Akademie
Trainer Waleri Medwedzew
Aufnahme in den
Nationalkader
2000
Debüt im Europacup 2004
Debüt im Weltcup 2000
Weltcupsiege 24 (10 Einzelsiege)
Status zurückgetreten
Karriereende 2010
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 6 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2002 Salt Lake City Verfolgung
Bronze 2002 Salt Lake City Staffel
Gold 2010 Vancouver Staffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold 2000 Oslo Staffel
Gold 2001 Pokljuka Staffel
Silber 2002 Oslo Massenstart
Gold 2004 Oberhof Einzel
Silber 2004 Oberhof Staffel
Bronze 2005 Hochfilzen Massenstart
Gold 2005 Hochfilzen Staffel
Gold 2005 Chanty-Mansijsk Mixed-Staffel
Gold 2009 Pyeongchang Staffel
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 1993 Harrachov Staffel
Silber 1994 Breitenwang 15 km Freistil
Bronze 1994 Breitenwang 5 km klassisch
Gold 1995 Gällivare Staffel
Bronze 1995 Gällivare 5 km klassisch
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 2. (2003/04)
3. (2004/05)
Einzelweltcup 1. (2003/04, 2004/05)
3. (2001/02)
Sprintweltcup 3. (2003/04)
Verfolgungsweltcup 2. (2003/04, 2004/05)
Massenstartweltcup 2. (2001/02, 2004/05)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 1 1 3
Sprint 4 7 3
Verfolgung 4 3 4
Massenstart 1 5 1
Staffel 14 14 6
letzte Änderung: 16. April 2019

Karriere Bearbeiten

Erst 1998 wechselte Medwedzewa, die bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1993 im tschechischen Harrachov und 1995 im schwedischen Gällivare mit der russischen Langlaufstaffel Weltmeisterin geworden war und zudem drei Einzelmedaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften gewann, vom Skilanglauf zum Biathlon und arbeitete sich dabei kontinuierlich in der Weltspitze nach oben.

Erfolge Bearbeiten

Bei Weltmeisterschaften errang sie 2004 Gold über 15 km und 2005 Bronze im Massenstart, mit der Staffel errang sie viermal Gold (2000, 2001, 2005 und 2009) und einmal Silber (2004). Sie konnte insgesamt zehn Weltcupsiege erringen, der zweite Platz im Gesamtweltcup der Saison 2003/04 war ihre beste Platzierung in diesem Wettbewerb. In der Saison 2004/05 wurde sie Dritte im Gesamtweltcup.

Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City gewann die Sportlehrerin die Goldmedaille in der 10-km-Verfolgung sowie Bronze mit der Staffel.

Dopingfall 2006 in Turin Bearbeiten

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin gewann Medwedzewa Silber über 15 km. Die Medaille wurde ihr aber kurz darauf aberkannt, da sie des Dopings mit dem Stimulanzmittel Carphedon überführt wurde.[1] Danach wurde sie von den Spielen ausgeschlossen und von der Internationalen Biathlon-Union für zwei Jahre für alle Biathlonrennen gesperrt. Anschließend erklärte Olga Medwedzewa zunächst ihren Rücktritt vom aktiven Leistungssport.

Neubeginn nach der Sperre Bearbeiten

Im Februar 2008 – nach dem Ende ihrer Dopingsperre – nahm sie aber bei den Europameisterschaften erstmals wieder an internationalen Rennen teil. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2009 in Korea wurde sie mit der russischen Staffel Weltmeister. In den Einzeldisziplinen gelang ihr beim Weltcup in Oberhof in der Saison 2008/2009 ein zweiter Platz im Massenstart und in Ruhpolding in der Saison 2009/2010 ein zweiter Platz im Sprint.

Gemeinsam mit Svetlana Slepzowa, Anna Bogali-Titowez und Olga Saizewa gelang Medwedzewa der Sieg im Staffelwettbewerb der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver.

Privatleben Bearbeiten

Medwedzewa lebt mit ihrem Mann Waleri Medwedzew, dem Biathlon-Olympiasieger von 1992, der auch ihr Trainer war, sowie ihrer Tochter und ihrem Sohn in Borodino.

Biathlon-Weltcup-Platzierungen Bearbeiten

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 4 4 1 14 24
2. Platz 1 7 3 5 14 30
3. Platz 3 3 4 1 6 17
Top 10 15 33 33 17 38 136
Punkteränge 22 66 52 31 38 209
Starts 28 73 54 31 41 227

Weblinks Bearbeiten

Commons: Olga Walerjewna Medwedzewa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Russin Pylewa gedopt - Silber für Glagow. Hamburger Abendblatt, 17. Februar 2006, abgerufen am 21. April 2018.