Offenheim

Gemeinde in Deutschland

Offenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alzey-Land an.

Wappen Deutschlandkarte
Offenheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Offenheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 44′ N, 8° 2′ OKoordinaten: 49° 44′ N, 8° 2′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Alzey-Land
Höhe: 229 m ü. NHN
Fläche: 13,86 km2
Einwohner: 666 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55234
Vorwahl: 06736
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 053
Adresse der Verbandsverwaltung: Weinrufstraße 38
55232 Alzey
Website: www.offenheim.de
Ortsbürgermeister: Peter Odermann (BfO)
Lage der Ortsgemeinde Offenheim im Landkreis Alzey-Worms
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Karte
Offenheim im Mai 2022

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde inmitten der Rheinhessischen Schweiz hat mit 842 Hektar Waldfläche die größte und fast einzige Waldfläche von Rheinhessen. Im Vorholzwald befindet sich zudem mit 358 Metern die höchste Erhebung von Rheinhessen, der Kappelberg.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter und Frühe Neuzeit Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung von Offenheim stammt von 768. Damals schenkten Accuratus und Unsula ihr Eigentum in der Offenheimer Gemarkung dem Kloster Lorsch. Am 26. März 771 wurde der Ort abgekürzt Offenh. erneut erwähnt, als ein Mann namens Glimmund dem Kloster einen Weinberg schenkte. Die Urkunde erwähnt die Lage Maronoberge, es ist eine der ersten Nennungen einer Weinlage in Deutschland.[2] Eine weitere Urkunde vom 5. März 775 erwähnt Offenheim ohne Abkürzung und ebenfalls bereits in der heutigen Schreibung. Später wurde der Ort auch Uffinheim (1295) und Offinheim (1357) geschrieben.

Das Kloster Otterberg war im Ort begütert, besaß seit 1323 das Patronat über die Pfarrkirche, die dem Kloster ab 1327 auch gehörte.[3]

Am Ende des Alten Reichs gehörte Offenheim den Freiherren zu Hunolstein.[4]

Neuzeit Bearbeiten

Nach der Einnahme des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die Region 1793 von Frankreich annektiert.

Verzögert durch die Koalitionskriege wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert und Offenheim gehörte von 1798 bis 1814 zum Kanton Alzey im Departement Donnersberg. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die Zivilgerichtsbarkeit das Friedensgericht Alzey zuständig, für die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit im übrigen Notariate.[5]

Aufgrund 1815 auf dem Wiener Kongress getroffener Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Offenheim, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Alzey, zu dem er bis 1969 gehörte.

Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Alzey ersetzt.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Gemeinde zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Offenheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD LINKE BfO FWG WGK Gesamt
2019[7] 1 6 5 12 Sitze
2014[8] 4 1 5 2 12 Sitze
2009 5 1 4 2 12 Sitze
2004 4 5 3 12 Sitze
  • BfO = Bürger für Offenheim e. V.
  • FWG = Freie Wählergruppe Offenheim e. V.
  • WGK = Wählergruppe Knecht

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist Peter Odermann (BfO). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 59,90 % in seinem Amt bestätigt.[9]

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Silber eine bewurzelte grüne Eiche, zwei Schilde an einer goldenen Spange tragend; im rechten Schild in Schwarz ein goldener Löwe, rotbewehrt, -gezungt und -gekrönt, im linken Schild in Rot ein wachsender goldener Krummstab.“

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Offenheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Heidelberger historische Bestände - digital. Codex Laureshamensis (Band 2) Kopialbuch, Teil 1: Oberrhein-, Lobden-, Worms-, Nahe- und Speiergau – Darmstadt, 1933.
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540, 542).
  4. Andrea Kraft: Ortsverzeichnis zur Historischen Karte der Pfalz und Rheinhessens 1789. Landesarchiv Speyer 2009, S. 14.
  5. Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. (Digitalisat).
  6. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Offenheim. Abgerufen am 7. September 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Alzey-Land, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 7. September 2019.