Ocean’s Eleven

Film von Steven Soderbergh (2001)

Ocean’s Eleven ist ein Spielfilm aus dem Jahr 2001 von Steven Soderbergh. Er ist eine Neuverfilmung des Films Frankie und seine Spießgesellen von 1960, der unter der Regie von Lewis Milestone entstand und im englischsprachigen Original auch Ocean’s Eleven heißt. Der Film gehört zum Genre der Heist-Movies.

Film
Titel Ocean’s Eleven
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 112 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Steven Soderbergh
Drehbuch Ted Griffin
Produktion Jerry Weintraub
Musik David Holmes
Kamera Steven Soderbergh
Schnitt Stephen Mirrione
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung Bearbeiten

Danny Ocean wird nach mehrjähriger Haft, die er wegen Diebstahls verbüßt hat, auf Bewährung entlassen. Unverzüglich bereitet er seinen nächsten Coup vor: In Las Vegas will er den Tresor unter dem Casinohotel Bellagio ausrauben, in dem dessen Besitzer Terry Benedict auch die Tageseinnahmen seiner beiden anderen Casinos The Mirage und MGM Grand zwischenlagert. Über 160 Millionen Dollar sollen am geplanten Tattag in dem mit allen erdenklichen Vorkehrungen gesicherten unterirdischen Tresor liegen. Wegen der Sensoren im Erdreich rund um den rund 60 m tiefen Bunker ist nicht daran zu denken, einen Tunnel zu graben. Man kann das Geld nur durch das Casino hinaustragen. Dafür hat sich Danny Ocean in der Gefängniszelle einen raffinierten Plan ausgedacht.

Zuerst wählt er die geeigneten Männer aus, die den Coup zusammen mit ihm durchführen sollen: Sein Freund Rusty Ryan, der Croupier Frank Catton, der britische Pyrotechniker Basher Tarr, der Elektronikexperte Livingston Dell, die Autobastler Turk und Virgil Malloy, der Taschendieb Linus Caldwell und der chinesische Akrobat Yen. Außerdem holt Rusty den alten Saul Bloom aus Saint Petersburg in Florida. Von dem Unternehmer Reuben Tishkoff erhoffen sich Danny und Rusty die finanziellen Mittel, die sie für die Vorbereitungen benötigen. Sie fliegen zu ihm nach Las Vegas. Reuben will zuerst nichts davon wissen, aber als ihm die beiden verraten, dass es um die Casinos von Terry Benedict geht, schließt er sich dem Team an. Benedict hatte ihm gerade sein Hotel in Las Vegas rücksichtslos abgejagt, um dieses zu sprengen und an selber Stelle ein größeres zu errichten.

Ocean’s Eleven spähen die betroffenen Casinos aus und prüfen vor allem die Sicherheitsvorkehrungen. Livingston Dell gelingt es, einen Bildschirm mit dem Kameraüberwachungssystem im Bellagio zu verkabeln. Anhand von Bauplänen und Beschreibungen errichten sie ein Duplikat des Tresorraums, in dem Yen übt, wie er sich bewegen kann, ohne den mit Sensoren gesicherten Fußboden zu berühren.

Erst als Rusty im Bellagio Dannys Ex-Ehefrau Tess entdeckt und herausfindet, dass sie nach der Scheidung als Kuratorin der Gemäldegalerie im Bellagio an der Seite von Terry Benedict ein neues Leben begonnen hat, ahnt er, dass es seinem Freund weniger um die Millionen als um Tess geht, die er immer noch liebt und zurückgewinnen möchte. Zur Rede gestellt, gibt Ocean dies auch zu.

 
Drei der Hauptdarsteller Brad Pitt, Matt Damon und George Clooney (v. l.)

An dem vorgesehenen Abend unterrichtet Rusty Ryan den Casinobesitzer telefonisch darüber, dass gerade sein Tresor ausgeraubt werde. Terry Benedict, der seine Sicherheitsanlagen für absolut sicher hält, glaubt dies zunächst nicht, aber auf den Bildschirmen in der Überwachungszentrale ist der Überfall zu sehen. Rusty schlägt ihm vor, er solle die Bande mit 80 Millionen – der Hälfte des Geldes aus dem Tresor – ungehindert durchs Casino gehen lassen und man werde ihm dafür die anderen 80 Millionen zurücklassen. Falls er nicht mitspiele oder die Männer beim Abzug aus dem Casino aufgehalten würden, werde man das gesamte Geld mit Brandbomben vernichten. Benedict geht darauf ein, alarmiert aber die Polizei und lässt den Lieferwagen, in den die Geldtaschen verladen wurden, am Flughafen stoppen und öffnen. Das Fahrzeug wurde jedoch ferngesteuert und die Geldtaschen enthalten nur wertlose Zettel. Bei den Videoaufnahmen des Raubes, die Benedict vorgespielt wurden, handelte es sich um eine Aufzeichnung aus dem Nachbau des Tresorraums. Erst jetzt räumt die Bande – als SWAT-Team der Polizei verkleidet – den wirklichen Tresorraum aus und macht sich unter den Augen Benedicts mit den Taschen ihrer vermeintlichen Ausrüstung davon.

Schon zuvor machte sich Danny an Tess heran und provozierte so eine Auseinandersetzung mit Terry Benedict. Der ließ den Exmann seiner Geliebten von seinen Leuten zusammenschlagen. Nun stellt er ihn zur Rede, da er ihn verdächtigt, den Überfall inszeniert zu haben. Das Gespräch wird jedoch von Kameras überwacht, und auf einem Monitor beobachtet Tess die Szene: Danny deutet an, er könne versuchen, das geraubte Geld wiederzubeschaffen, aber er verlange dafür Benedicts Verzicht auf Tess. Als dieser spontan dazu bereit ist, versteht Tess, wie wenig sie Benedict wirklich bedeutet, und verlässt ihn.

 
Brad Pitt, George Clooney, Matt Damon, Andy García, Julia Roberts und Steven Soderbergh (v. l.)

Danny muss zwar noch einmal für ein halbes Jahr ins Gefängnis, da er durch die Einreise nach Nevada gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen hat, aber den Raub kann ihm niemand nachweisen. Er besitzt seinen Anteil an der Beute und hat Tess zurückgewonnen. Rusty und Tess holen Danny bei seiner Entlassung aus dem Gefängnis ab. Der Film endet, indem die drei im Auto davonfahren und ihnen kurz darauf zwei von Benedicts Leuten folgen.

Kritiken Bearbeiten

„Remake der Gaunerkomödie ‚Frankie und seine Spießgesellen‘ (1960), die mit einem bestechenden Darsteller-Ensemble aufwartet und von inszenatorischer Meisterschaft zeugt. In der Bescheidenheit, nicht mehr als perfekte Unterhaltung bieten zu wollen, liegt die außergewöhnliche Leistung des raffiniert komponierten Films.“

„Mit seinem Remake des Sechziger-Jahre-Ganovenstücks mit Frank Sinatra und Dean Martin erhebt Steven Soderbergh das Mainstream-Kino Hollywoods zur Kunstform. […] Soderbergh hält die Fäden in der Hand wie Danny Ocean beim größten Coup seines Lebens.“

Einspielergebnis Bearbeiten

Am ersten Wochenende spielte Ocean’s 11 bereits 38,1 Millionen US-Dollar ein. Die weltweiten Einnahmen liegen bei 451 Millionen US-Dollar[5].

Sonstiges Bearbeiten

  • Ein Running Gag der Filmtrilogie ist, dass Yen nur chinesisch spricht, aber trotzdem von allen verstanden und ihm auf Englisch (beziehungsweise Deutsch) geantwortet wird. Ebenso hat Rusty in vielen Einstellungen etwas zu essen oder zu trinken in der Hand. Er isst allerdings nie etwas zu Ende, sondern legt es immer vorher aus der Hand.
  • Das am Ende des Films zu hörende Klavierstück ist Clair de Lune aus der Suite bergamasque des französischen Komponisten Claude Debussy und wurde von dem Philadelphia Orchestra eingespielt.
  • Das Hotel Bellagio, The Mirage und das MGM Grand Hotel gehören tatsächlich einem Konzern, nämlich dem MGM Resorts International mit Sitz in Las Vegas.
  • Durch seine Kleidung und seine Villa liegt eine Anlehnung der Figur Reuben Tishkoff an Sam Rothstein aus dem Film Casino nahe.
  • Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[6]

Weitere Mitwirkende Bearbeiten

Fortsetzungen Bearbeiten

Die Fortsetzung Ocean’s 12 ist am 16. Dezember 2004 erschienen. Dessen Fortsetzung Ocean’s 13, der dritte Teil, kam am 7. Juni 2007 in die deutschen Kinos. Alle aus dem ersten Teil bekannten Schauspieler sind erneut mit von der Partie. Ein Spin-off mit weiblicher Besetzung unter dem Namen Ocean’s 8 wurde am 8. Juni 2018 von Warner Bros. in den USA veröffentlicht und kam am 21. Juni 2018 in die deutschen Kinos.

Trivia Bearbeiten

Der Begriff Ocean’s Eleven taucht während des Films nicht auf. Tatsächlich verwendet Terry Benedict ihn gegenüber Daniels Frau erst im Nachfolgenfilm Ocean’s 12. Die Gruppe um Daniel lehnt anschließend die Bezeichnung weitgehend für sich ab.

Die Handlung wird in der GTA-San-Andreas-Mission Breaking the Bank at Caligula’s parodiert.

Sowohl Ossi’s Eleven (2008) als auch Otto’s Eleven (2010) sind als Parodien zu sehen.

Deutsche Synchronisation Bearbeiten

Regisseur Steven Soderbergh war wegen der unterschiedlichen Klangfarbe mit Detlef Bierstedt als George Clooneys deutsche Standardstimme nicht zufrieden. Mittels eines ausgedehnten Castings in Hamburg, Berlin und München wurde schließlich Martin Umbach ausgewählt.

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Frank Schaff im Auftrag der Interopa Film GmbH in Berlin, welche bei den anderen Darstellern auf Wiederbesetzung der zugeordneten Synchronsprecher achtete.

Rolle Schauspieler/in Deutsche Stimme[7]
Daniel „Danny“ Ocean George Clooney Martin Umbach
Rusty Ryan Brad Pitt Tobias Meister
Linus Caldwell Matt Damon Matthias Hinze
Terry Benedict Andy García Stephan Schwartz
Tess Ocean Julia Roberts Daniela Hoffmann
Basher Tarr Don Cheadle Dietmar Wunder
Reuben Tishkoff Elliott Gould Roland Hemmo
Frank Catton Bernie Mac Jan Odle
Saul Bloom Carl Reiner Friedrich G. Beckhaus
Virgil Malloy Casey Affleck Björn Schalla
Turk Malloy Scott Caan Gerrit Schmidt-Foß
Livingston Dell Eddie Jemison Hans Hohlbein
Bulldog Scott L. Schwartz Andreas Hosang
Barry Watson Barry Watson Kim Hasper
Shane West Shane West Simon Jäger
Holly Marie Combs Holly Marie Combs Melanie Hinze
Joshua Jackson Joshua Jackson Dennis Schmidt-Foß
Topher Grace Topher Grace Timmo Niesner

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Ocean’s Eleven. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2005 (PDF; Prüf­nummer: 89 433 V/DVD).
  2. Alterskennzeichnung für Ocean’s Eleven. Jugendmedien­kommission.
  3. Ocean’s Eleven. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 5. Juni 2017.
  4. Oliver Hüttmann: Cool, cooler, Soderbergh! In: Der Spiegel. 10. Januar 2002, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  5. Ocean's Eleven. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  6. Ocean’s Eleven In: fbw-filmbewertung.com, abgerufen am 13. April 2018.
  7. Ocean’s Eleven. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 25. Dezember 2011.