Netjeraperef

altägyptischer Beamter

Netjeraperef war ein hoher altägyptischer Beamter unter König Snofru während der frühen 4. Dynastie im Alten Reich.

Netjeraperef in Hieroglyphen
Name
R8Aa20a
p
r
f

Netjeraperef
Nṯr ˁprf
Der für (diesen) Gott arbeitet
Titel
M23
t
G39

Sa-nesut
s3-nsw.t
Sohn des Königs

Familie Bearbeiten

Über seine Familie ist so gut wie nichts bekannt. Netjeraperef wird gelegentlich als ein möglicher Sohn von König Snofru angesehen, allerdings nur, weil er unter anderem den Titel Sa-nesut (dt. „Sohn des Königs“) trug. Das Problem daran ist, dass dieser Titel ab der Mitte des Alten Reiches auch ehrenhalber verliehen werden konnte, selbst wenn der Träger gar nicht direkt mit dem König verwandt war. Leibliche Kinder des regierenden Pharaos trugen deshalb den Titel Sa-nesut-chetef (dt. „Leiblicher Sohn des Königs“). Netjeraperef war daher sehr wahrscheinlich vielmehr ein Beamter von ungewöhnlich hohem Rang gewesen, was auch gewisse andere Titel von ihm nahelegen.

Amt und Karriere Bearbeiten

Der genaue Verlauf von Netjeraperefs beruflichem Werdegang ist nicht überliefert. Die Stelen, die von ihm erhalten sind, nennen nur seine Amtstitel, die er zum Zeitpunkt seines Todes getragen hatte. Die am besten erhaltene Stele wurde im Mittleren Reich gestohlen und als Türstopper im restaurierten Taltempel der Meidum-Pyramide zu Dahschur zweckentfremdet. Folgende Titel sind überliefert:

Grabmal Bearbeiten

Bei Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo in Dahschur konnten die Reste der Mastaba I/1 freigelegt werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Netjeraperef zuzuordnen ist. Der Graboberbau bestand dereinst aus gebrannten Tonziegeln und maß ursprünglich etwa 35,10 m × 18,90 m. Das T-förmige Kammersystem war auffallend schlicht gehalten und umfasste einen geraden Korridor, der in eine nach links und rechts ausgestreckte Doppelkammer mündete. Ebenfalls auffällig ist, dass das gesamte Kammersystem ebenerdig liegt, ein Umstand, der dem weichen Untergrund der Region von Dahschur geschuldet ist. Der Boden erlaubt keinen Tiefbau größeren Umfangs. Dieses Problem hatte auch zum auffälligen Knick in der Knickpyramide geführt. Die Reliefs des Baues sind stark zerstört und der Name des Besitzers ist nicht vollständig erhalten, doch gibt es Hieroglyphenreste, die auf den Namen „Netjeraperef“ deuten. Aus dieser Mastaba stammen auch die Stelen, deren Fundamente dort gefunden wurden.

Literatur Bearbeiten

  • Nicole Alexanian: Dahschur. Band II: Das Grab des Prinzen Netjer-aperef: die Mastaba II/1 in Dahschur (= Archäologische Veröffentlichungen, Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Kairo. Band 56). von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2557-6.
  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 508 (PDF; 16,7 MB).

Weblinks Bearbeiten