Nataliya Sinişin

ukrainische Ringerin
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Nataliya Sinişin (ukrainisch Ната́лія І́горівна Сини́шин; aserbaidschanisch Nataliya Sinişin; * 3. Juli 1985 in Sosniwka, Oblast Lwow) ist eine ehemals ukrainische, seit 2014 aserbaidschanische Ringerin. Sie wurde 2009 und 2012 Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 55 kg Körpergewicht.

Nataliya Sinişin, 2016

Werdegang Bearbeiten

Nataliya Sinişin begann als Jugendliche im Jahre 1998 mit dem Ringen. Sie ist Mitglied von Dynamo/Spartak Lwiw und wird bzw. wurde von Wiktor Glibenko und Oleg Sasonow trainiert. Nach einem Sportlehrerstudium betätigt sie sich z. Zt. ausschließlich als Ringerin. Die 1,60 Meter große Athletin startet entweder in der Gewichtsklasse bis 55 kg oder in der bis 59 kg Körpergewicht.

Auf der internationalen Ringermatte erschien sie erstmals im Jahre 2005. Sie belegte dabei beim Welt-Cup in Clermont-Ferrand in der Gewichtsklasse bis 59 kg hinter Ayako Shōda, Japan, Sally Roberts, USA und Yoselin Rojas Urbica, Venezuela den 4. Platz. Anschließend kam sie bei der Weltmeisterschaft der Junioren in Vilnius in derselben Gewichtsklasse nach zwei Siegen und zwei Niederlagen gegen Kei Yamana, Japan und Wiktorija Grigorjewa aus Lettland auf den 5. Platz. Einen Monat später feierte sie dann ihren bis dahin größten Erfolg, sie wurde nämlich in Breslau Junioren-Europameisterin. Dabei verwies sie mit Julia Ratkewitsch aus Belarus, Larissa Kanajewa aus Russland und Anna Swiridowska aus Polen hervorragende Ringerinnen auf die Plätze.

Große Erfolge feierte Nataliya Sinişin auch in den Jahren 2006 bis 2009. Es begann mit einem 3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2006 in Guangzhou in der Gewichtsklasse bis 59 kg. Sie besiegte dort u. a. Erin Tomeo aus den Vereinigten Staaten und Marianna Sastin aus Ungarn. Eine Niederlage musste sie von Su Lihai aus China hinnehmen. 2007 wurde sie bei der Europameisterschaft in Sofia in der Gewichtsklasse bis 55 kg Vize-Europameisterin. Im Endkampf verlor sie dabei gegen Natalja Golz aus Russland. Vorher hatte sie u. a. Anna Gomis aus Frankreich und Ludmila Cristea aus Rumänien besiegt. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Baku gewann sie wiederum eine Bronzemedaille. Nach einer Niederlage gegen die Überraschungsweltmeisterin Audrey Prieto aus Frankreich erkämpfte sie sich diese Medaille durch einen Sieg über Sandra Roa aus Kolumbien.

Eine weitere Bronzemedaille gewann Nataliya Sinişin bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere. Nach einer Niederlage gegen Elvira Mursalowa aus Aserbaidschan erkämpfte sie sich diese Medaille durch Siege über Agata Pietrzyk aus Polen und Tatjana Bochan aus Belarus. Im Jahre 2009 feierte sie dann bei den Damen ihren ersten Titelgewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Sie wurde in Vilnius Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 55 kg Körpergewicht. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte sie Silwia Bilanska aus Polen, Valentina Minguzzi aus Italien und Alena Filipawa aus Belarus.

Getrübt wurden diese Erfolge durch das schlechte Abschneiden von Nataliya Sinişin bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark. In Peking verlor sie ihren ersten Kampf gegen Marcie van Dusen aus den Vereinigten Staaten, schied aus und kam nur auf den 12. Platz. In Herning kam sie zwar zu einem Sieg über Um Ji-Eun aus Nordkorea, unterlag aber in ihrem nächsten Kampf gegen Ana Maria Pavăl aus Rumänien und landete auf dem 11. Platz.

Fast noch schlechter schnitt sie dann bei den internationalen Meisterschaften des Jahres 2010 ab. Bei der Europameisterschaft in Baku verlor sie wiederum gegen Ana Maria Pavăl und kam auf den 10. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Moskau verlor sie gegen Johanna Mattsson aus Schweden und landete gar auf dem 21. Platz. Im Jahre 2011 wurde sie dann bei keinen internationalen Meisterschaften eingesetzt.

Zurück in die Erfolgsspur fand Nataliya Sinişin dann bei der Europameisterschaft 2012 in Belgrad, wo sie sich mit einem Sieg im Finale über Sofia Matsson ihren zweiten Europameistertitel holte.

2015 errang sie für Aserbaidschan die Bronzemedaille bei den Europaspielen 2015.

Internationale Erfolge Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Erfolge
2005 4. Welt-Cup in Clermont-Ferrand bis 59 kg hinter Ayako Shōda, Japan, Sally Roberts, USA und Yoselin Rojas Urbica, Kolumbien
2005 5. Junioren-WM in Vilnius bis 59 kg nach Siegen über Andrea Cuc, Rumänien und Anna Swiridowska, Polen und Niederlagen gegen Kei Yamana, Japan und Wiktorija Grigorjewa, Lettland
2005 1. Junioren-EM in Breslau bis 59 kg vor Julia Ratkewitsch, Belarus, Larissa Kanajewa, Russland und Anna Swiridowska
2006 4. Welt-Cup in Nagoya bis 55 kg hinter Saori Yoshida, Japan, Su Lihui, China und Tonya Verbeek, Kanada
2006 3. WM in Guangzhou bis 59 kg nach einem Sieg über Olga Tscherkaschewa, Kasachstan, einer Niederlage gegen Su Lihui und Siegen über Branne Leigh Graham, Kanada, Erin Tomeo, USA und Marianna Sastin, Ungarn
2007 2. EM in Sofia bis 55 kg nach Siegen über Georgiana Narcisa Paic, Rumänien, Anna Gomis, Frankreich und Ludmila Cristea, Rumänien und einer Niederlage gegen Natalja Golz, Russland
2007 3. WM in Baku bis 59 kg nach Siegen über Kim Hee-joung, Südkorea, Larissa Kanejewa und Ayako Shōda, einer Niederlage gegen Audrey Prieto, Frankreich und einem Sieg über Sandra Roa, Kolumbien
2008 3. EM in Tampere bis 59 kg nach Sieg über Wiktorija Grigorjewa, Niederlage gegen Elvira Mursalowa, Aserbaidschan und Siegen über Agata Pietrzyk, Polen und Tatjana Bochan, Belarus
2008 12. OS in Peking bis 55 kg nach einer Niederlage gegen Marcie van Dusen, USA
2009 1. EM in Vilnius bis 55 kg nach Siegen über Siwia Bilenska, Polen, Valentina Minguzzi, Italien und Alena Filipawa, Belarus
2009 8. Golden-Grand-Prix in Baku bis 55 kg Siegerin: Chikako Matsukawa, Japan vor Julia Ratkewitsch und Sona Ahmadli, Aserbaidschan
2009 11. WM in Herning/Dänemark bis 55 kg nach einem Sieg über Um Ju-Eun, Nordkorea und einer Niederlage gegen Ana Maria Pavăl, Rumänien
2010 5. Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 55 kg hinter Natalja Golz, Irina Kissel und Irina Ologonowa, alle Russland und Nilufar Gadajewa, Usbekistan
2010 10. EM in Baku bis 55 kg nach einer Niederlage gegen Ana Maria Pavăl
2010 1. Golden-Grand-Prix in Baku bis 55 kg vor Aiym Abdildina, Kasachstan, Chikako Matsukawa und Jekaterina Sergejewna Krasnowa, Russland
2010 21. WM in Moskau bis 59 kg nach einer Niederlage gegen Johanna Mattsson, Schweden
2011 3. Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 55 kg hinter Kanako Murata, Japan und Irina Kissel, gemeinsam mit Irina Chariw, Ukraine
2011 8. Golden-Grand-Prix in Baku bis 55 kg nach einem Sieg über Sofia Mattsson, Schweden und einer Niederlage gegen Tetjana Lasarewa, Ukraine
2011 2. Intern. Ukrainian Turnier in Kiew bis 55 kg hinter Tetjana Lasarewa, vor Marwa Amri, Tunesien und Salina Sidakowa, Belarus
2012 2. Intern. Ukrainian Turnier in Kiew bis 55 kg hinter Tonya Verbeek, vor Sündewiin Bjambatseren, Mongolei und Irina Kissel
2012 1. EM in Belgrad bis 55 kg vor Sofia Mattsson, Maria Gurowa, Russland und Ana Maria Pavăl
2015 3. Europaspiele in Baku bis 55 kg nach Siegen über Patrizia Liuzzi, Italien, Bediha Gün, Türkei, einer Niederlage gegen Sofia Mattsson und einem Sieg gegen Tetjana Kit, Ukraine

Erläuterungen Bearbeiten

  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft

Quellen Bearbeiten

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website „Foeldeak Wrestling Database“
  • Website „www.ukrwrestling.com“

Weblinks Bearbeiten