Milkha Singh (Panjabi ਮਿਲਖਾ ਸਿੰਘ; * 20. November 1929 (angegeben wird auch: 8. Oktober 1935[1][2]) in Lyallpur, damals Britisch-Indien, heute Pakistan; † 18. Juni 2021 in Chandigarh, Indien[3]) war ein indischer Olympionike im Sprint.

Milkha Singh

Milkha Singh (2012)
Milkha Singh (2012)

Nation Indien Indien
Geburtstag 20. November 1929 oder 8. Oktober 1935
Geburtsort LyallpurBritisch-Indien
Größe 172 cm
Gewicht 66 kg
Sterbedatum 18. Juni 2021
Sterbeort ChandigarhIndien
Karriere
Disziplin Sprint
Bestleistung 200 m: 20,7 s (1960)
400 m: 45,73 s (1960)
Medaillenspiegel
British Empire and Commonwealth Games 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Asienspiele 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
British Empire and Commonwealth Games
Gold 1958 Cardiff 440 yards
Logo der Asian Games Asienspiele
Gold 1958 Tokio 200 m
Gold 1958 Tokio 400 m
Gold 1962 Jakarta 400 m
Gold 1962 Jakarta 4 × 400 m

Leben Bearbeiten

Milkha Singh wurde in eine Sikh-Familie im westlichen Teil des Punjab geboren. Bei der Teilung Indiens kam dieser Teil des Punjab zu Pakistan. Singhs Eltern, ein Bruder und zwei Schwestern wurden bei den anschließend ausgebrochenen gewalttätigen Unruhen durch einen Muslim-Mob ermordet. Er selber konnte als Waise fliehen, sich in einem Zug im Frauenabteil verstecken und gelangte so nach Indien.[4] In Indien trat er später in die Armee ein, wo seine sportliche Begabung erkannt und gefördert wurde.

Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne schied er über 200 m und 400 m im Vorlauf aus.

1958 gewann er bei den Asienspielen in Tokio Gold über 200 m und 400 m und bei den British Empire and Commonwealth Games in Cardiff Gold über 440 Yards. Singh war der erste Inder, der eine Goldmedaille in den Leichtathletikdisziplinen gewann und wurde zu einem nationalen Heros und sportlichen Vorbild.[4]

Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde er im Wettkampf über 400 m Vierter mit seiner persönlichen Bestzeit von 45,6 s, mit nur 0,1 s Rückstand auf den Dritten Malcolm Spence.

1962 verteidigte er bei den Asienspielen in Jakarta seinen Titel über 400 m. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio schied er in der 4-mal-400-Meter-Staffel mit der indischen Mannschaft im Vorlauf aus.

1958 wurde er mit dem Padma Shri ausgezeichnet. Er heiratete die Volleyballspielerin Nirmal Kaur; ihr Sohn Jeev Milkha Singh ist als Profigolfer erfolgreich.

2013 wurde Milkha Singhs Leben im Sportlerdrama „Der Lauf seines Lebens- the Flying Sikh“ (original „Bhaag Milkha Bhaag“) biographisch verfilmt. Die Hauptrolle spielte Farhan Akhtar.

Am 18. Juni 2021 starb Singh im Alter von 91 Jahren während der COVID-19-Pandemie in Indien an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Milkha Singh The Flying Sikh Olymic Performance. 10. März 2012, archiviert vom Original am 10. März 2012; abgerufen am 20. Juni 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sadapunjab.com
  2. Milkha Singh | Indian Sports News. 20. März 2012, archiviert vom Original am 20. März 2012; abgerufen am 20. Juni 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.indiansportsnews.com
  3. Tridib Baparnash: Milkha Singh passes away after long battle with Covid. In: The Times of India. Abgerufen am 19. Juni 2021 (englisch).
  4. a b How India's 'Flying Sikh' went from orphan to gold medallist. BBC News, 10. Januar 2017, abgerufen am 10. Januar 2017 (englisch).
  5. Milkha Singh: India's 'Flying Sikh' dies from Covid. 18. Juni 2021, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juni 2021 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.bbc.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)