Michael Gregoritsch

österreichischer Fußballspieler

Michael Gregoritsch (* 18. April 1994 in Graz) ist ein österreichischer Fußballspieler. Der Stürmer steht seit Juli 2022 beim SC Freiburg unter Vertrag. Er spielt seit 2016 für die österreichische A-Nationalmannschaft.

Michael Gregoritsch
Michael Gregoritsch (2014)
Personalia
Geburtstag 18. April 1994
Geburtsort GrazÖsterreich
Größe 193 cm
Position Linksaußen / Sturm
Junioren
Jahre Station
2001–2008 Grazer AK
2008–2010 Kapfenberger SV
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2009–2012 Kapfenberger SV II 37 (10)
2009–2012 Kapfenberger SV 44 0(4)
2012–2013 TSG 1899 Hoffenheim 0 0(0)
2012–2013 TSG 1899 Hoffenheim II 28 (11)
2013–2014 → FC St. Pauli (Leihe) 15 0(1)
2013 → FC St. Pauli II (Leihe) 5 0(1)
2014–2015 VfL Bochum 25 0(7)
2015–2017 Hamburger SV 55 (10)
2017–2022 FC Augsburg 119 (29)
2021 FC Augsburg II 1 0(0)
2020 → FC Schalke 04 (Leihe) 14 0(1)
2022– SC Freiburg 58 (17)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2010 Österreich U16 1 0(0)
2011 Österreich U17 3 0(1)
2011–2016 Österreich U21 29 (20)
2016– Österreich 53 (15)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 21. April 2024

2 Stand: 26. März 2024

Karriere Bearbeiten

Beginn in Österreich Bearbeiten

Gregoritsch begann mit sechs Jahren in der Jugend des Grazer AK mit dem Fußballspielen.[1] Dort durchlief er die verschiedenen Altersklassen und war oft bester Torschütze seines Jugendteams. So erzielte er 2005/06 in 15 Partien 17 Tore, in der Saison 2006/07 in 22 Meisterschaftsspielen 36 Tore.

Im Juni 2008 folgte er seinem Vater Werner Gregoritsch nach Kapfenberg, wo dieser seit dem Jahre 2006 Cheftrainer war. Während der Spielzeit 2007/08 noch auf einer Bilanz von 26 Toren in 23 Spielen, steigerte er seine Torgefährlichkeit 2008/09 wieder, als er im Nachwuchs des Kapfenberger SV in 18 Jugendspielen 31 Tore erzielte. Einer seiner größten Erfolge im Nachwuchsfußball war der Meistertitel mit der steirischen U15-Auswahl im Jahre 2008. Dabei war er einer von sechs Kapfenberger Spielern in der Auswahl.[2] In dieser Spielzeit wurde er Torschützenkönig. Beim 7:0-Sieg über die Tiroler Auswahl, der den österreichischen Meistertitel fixierte, erzielte Gregoritsch einen Hattrick.

Am 22. August 2009 gab Gregoritsch in der dritten Meisterschaftsrunde sein Landesligadebüt.[3] Danach kam er wieder im Nachwuchs des Vereins zum Einsatz und ab der zwölften Runde der Saison vermehrt zu Kurzeinsätzen im Landesligateam. Zum ersten Mal saß er in der letzten Runde der Saison 2008/09 gegen den SK Rapid Wien auf Wechselbank des Profiteams.

Am 14. April 2010 debütierte er in der höchsten Spielklasse des Landes, als er in einem Spiel gegen den FK Austria Wien in der 80. Spielminute für Michael Tieber ins Spiel kam. Mit seiner zweiten Ballberührung erzielte er den 1:0-Führungstreffer für sein Team.[4] Damit löste er Michael Binder als jüngsten Spieler ab, der ein Tor in dieser Spielklasse erzielt hat.[5]

Im Sommer 2011 wurde Michael Gregoritsch von dem deutschen Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim verpflichtet und für ein Jahr an seinen inzwischen als Kapfenberger SV firmierenden alten Verein verliehen. Nachdem sein Vater dort im November 2011 den Trainerposten verlassen hatte, spielte er in der Rückrunde nur noch für die Amateurmannschaft des Klubs.

Wechsel nach Deutschland Bearbeiten

TSG 1899 Hoffenheim Bearbeiten

Zur Saison 2012/13 stieß Gregoritsch zum Kader der TSG 1899 Hoffenheim, nachdem er ein Jahr zuvor verpflichtet worden war. Dort trainierte er mit der Profimannschaft und sammelte Spielpraxis bei der zweiten Mannschaft (U23) in der viertklassigen Regionalliga Südwest, wo ihm in 28 Einsätzen elf Tore gelangen. Zur Saison 2013/14 wurde Gregoritsch an den Zweitligisten FC St. Pauli ausgeliehen.[6] Zur Saison 2014/15 verlängerte er seinen Vertrag in Hoffenheim um ein Jahr bis zum 30. Juni 2016 und wurde an den VfL Bochum verliehen.[7]

Hamburger SV Bearbeiten

Im April 2015 wurde Gregoritsch dann vom VfL Bochum verpflichtet[8], aber noch vor Beginn der neuen Saison im Juli 2015 zum Hamburger SV transferiert. Er erhielt dort einen bis zum 30. Juni 2019 gültigen Vertrag und die Rückennummer 23.[9]

Gregoritsch stand bereits im ersten Spiel der Saison 2015/16 in der Startelf.[10] Er erzielte in seiner ersten Saison für den HSV in 25 Ligaspielen 5 Tore, darunter mit drei direkt verwandelten Freistößen die meisten der Liga.[11] In der nachfolgenden Saison absolvierte er 30 Bundesligaspiele (5 Tore).

FC Augsburg Bearbeiten

Zur Saison 2017/18 wechselte Gregoritsch zum FC Augsburg. Er erhielt einen Fünfjahresvertrag.[12] In seinem ersten Jahr war er als Stammkraft mit 17 Scorerpunkten gemeinsam mit seinem Sturmpartner Alfreð Finnbogason erheblich am Klassenerhalt des FCA beteiligt.[13] In der Folgesaison wurde der Österreicher immer noch sehr häufig berücksichtigt, hatte aber bereits mit Formschwankungen zu kämpfen; es standen sechs Treffer und zwei Vorlagen zu Buche. Nachdem der Verein einem Wechselgesuch des Österreichers in Richtung Bremen in der folgenden Sommerpause nicht nachkam[14], verlor er zur Saison 2019/20 seinen Stammplatz. In der Länderspielpause im November 2019 äußerte sich der Angreifer gegenüber Fachmedien kritisch und sprach beispielsweise davon, „einfach nur weg“ zu wollen. Als Konsequenz daraus wurde er vom Cheftrainer Martin Schmidt für ein Spiel aus dem Kader gestrichen.[15][16] Ähnlich war es in Augsburg bereits den unzufriedenen und wechselwilligen, ehemaligen Teamkameraden Martin Hinteregger und Caiuby ergangen.

FC Schalke 04 Bearbeiten

Zur Rückrunde der Saison 2019/20 wurde er nach nur sechs Hinrundeneinsätzen in Augsburg an den FC Schalke 04 verliehen.[17] Er stand zum Rückrundenauftakt im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach in der Startelf, verzeichnete dabei ein Tor und eine Torvorlage und klärte einen gegnerischen Kopfball auf der Linie.[18] Dies blieb sein einziges Tor für Schalke, nach 14 Spielen für die Gelsenkirchener kehrte er nach der Saison 2019/20 nach Augsburg zurück.[19]

SC Freiburg Bearbeiten

Nach zwei weiteren Spielzeiten in Augsburg, in denen er insgesamt zu 49 Bundesligaeinsätzen kam (zehn Tore), wechselte Gregoritsch zur Saison 2022/23 innerhalb der Bundesliga zum SC Freiburg.[20] Im Gegenzug wechselte Ermedin Demirović aus dem Breisgau nach Augsburg. In seiner ersten Saison im Breisgau erzielte Gregoritsch in 30 Bundesligaspielen 10 Tore und gab 5 Vorlagen.

Nachdem Gregoritsch in der Saison 2023/24 in 14 Pflichtspielen ohne Treffer geblieben war, erzielte Gregoritsch am 5. Spieltag der Europa League beim 5:0-Heimsieg gegen Olympiakos Piräus in der ersten Halbzeit einen Hattrick und gab eine weitere Vorlage für Kiliann Sildilla. Mit dem 3:0 nach 35 Minuten war dies der bislang schnellste Hattrick in der Europa League.[21]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Ab 2011 spielte Gregoritsch für ein österreichisches Nachwuchs-Nationalteam. Die Qualifikation für die U21-Europameisterschaft 2013 sowie für die U21-EM-Endrunde 2015 wurde verpasst. Am 17. November 2015 erzielte er bei der 2:4-Niederlage im EM-Qualifikationsspiel in Fürth gegen Deutschland die beiden Tore des österreichischen U21-Nationalteams. Die österreichische U21 belegte hinter Deutschland den zweiten Tabellenplatz und qualifizierte sich für die Ausscheidungsspiele, in denen sie Spanien unterlag. Gregoritsch war in diesen Partien wegen seiner Abstellung für das A-Nationalteam nicht anwesend.

Ende August 2016 wurde Gregoritsch erstmals in die österreichische A-Nationalmannschaft einberufen[22] und bestritt am 5. September 2016 im WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien sein erstes Spiel. Im Mai 2021 wurde er in den vorläufigen Kader Österreichs für die EM 2021 berufen[23] und schaffte es schlussendlich auch in den endgültigen Kader[24], mit dem er bis zum Achtelfinale kam. Während des Turniers kam er zu drei Einsätzen, im ersten Gruppenspiel gegen Nordmazedonien legte er mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 (3:1 Endstand) den Grundstein zum ersten Sieg Österreichs überhaupt bei einer EM.

Erfolge und Rekorde Bearbeiten

KSV Superfund

  • U15-Meister: 2008
  • Torschützenkönig U15-Liga: 2008

Persönlich

  • Jüngster Torschütze in der Geschichte der österreichischen Bundesliga im Alter von 15 Jahren und 361 Tagen

Weblinks Bearbeiten

Commons: Michael Gregoritsch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Christof Hütter: 20 Fragen an Michael Gregoritsch. (Memento vom 29. Januar 2013 im Internet Archive) www.imnetz-magazin.at, 23. November 2011.
  2. Steirische Auswahl holt Meistertitel mit 6 Kapfenbergern. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) teamsport akademie kapfenberg (premoweb.at), 28. Oktober 2008, abgerufen am 16. April 2010.
  3. Spielbericht SV Anger – KSV II (1:1). In: vereine.oefb.at. Abgerufen am 20. April 2024.
  4. Falken holen Punkt – 1:1 gegen Austria Wien. Kapfenberger SV (Memento vom 16. April 2010 im Internet Archive)
  5. Kleine Zeitung vom 15. April 2010: Violette holten glücklichen Punkt gegen KSV
  6. Michael Gregoritsch kommt aus Hoffenheim. Meldung des FC St. Pauli, 6. Juni 2013.
  7. Gregoritsch auf Leihbasis zum VfL Bochum. Meldung der TSG 1899 Hoffenheim, 23. Mai 2014.
  8. Der VfL Bochum verpflichtet die Leihgabe Michael Gregoritsch. Sport1.de, 3. April 2015.
  9. Hamburger SV: Gregoritsch eingetroffen – Wechsel zum HSV perfekt (Memento vom 23. Juli 2015 im Internet Archive), 23. Juli 2015, abgerufen am 23. Juli 2015.
  10. Analyse des 1. Spieltags: FC Bayern – Hamburger SV (Memento vom 4. Juli 2016 im Internet Archive), bundesliga.de, abgerufen am 20. August 2015
  11. Hamburger Abendblatt: HSV verblüfft alle und stellt zwei Bundesliga-Rekorde auf, abgerufen am 27. Mai 2016
  12. FC Augsburg: Michael Gregoritsch wechselt zum FC Augsburg (Memento vom 10. August 2017 im Internet Archive), abgerufen am 4. Juli 2017
  13. Leistungsdaten 2017/18, transfermarkt.de, abgerufen am 21. November 2019
  14. Tischtuch zerschnitten: Gregoritsch fliegt aus Augsburger Bundesliga-Kader, fcaugsburg.de, abgerufen am 21. November 2019
  15. FC Augsburg suspendiert Gregoritsch, kicker.de, abgerufen am 21. November 2019
  16. FCA begnadigt Gregoritsch – Entschuldigung „vor allem für die Art und Weise“, transfermarkt.de, abgerufen am 26. November 2019
  17. FC Schalke 04 leiht Michael Gregoritsch aus, schalke04.de, abgerufen am 23. Dezember 2019
  18. "Ein sehr schlauer Fußballspieler". Süddeutsche Zeitung, 18. Jänner 2020
  19. Offizieller Transfermarkt: Alle Wechsel der Clubs bundesliga.com, am 1. Juli 2020, abgerufen am 1. Juli 2020
  20. Michael Gregoritsch kommt zum Sport-Club scfreiburg.com, am 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022
  21. Gregoritsch besiegt Torlos-Fluch - Freiburg überrennt Piräus. In: Badische Zeitung. 30. November 2023, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  22. Christian Hackl: Vier Debütanten: Koller baut ÖFB-Team um. In: derstandard.at. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H., 25. August 2016, abgerufen am 25. August 2016.
  23. Vorläufiger ÖFB-Kader für die EURO-Vorbereitung nominiert oefb.at, am 19. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021
  24. Franco Foda fixiert 26 Spieler umfassenden EURO-Kader oefb.at, am 24. Mai 2021, abgerufen am 24. Mai 2021