Metinaro ist der Hauptort des osttimoresischen Verwaltungsamts Metinaro (Gemeinde Dili). „Metinaru“ bedeutet auf Nanaek „langes Riff“.[1]

Metinaro
Metinaro (Osttimor)
Metinaro (Osttimor)
Metinaro
Koordinaten 8° 32′ S, 125° 45′ OKoordinaten: 8° 32′ S, 125° 45′ O

Basisdaten
Staat Osttimor
Gemeinde Dili
Verwaltungsamt Metinaro
Suco Sabuli, Wenunuc
Höhe 12 m
Einwohner 4316 (2010)
Sitz des Verwaltungsamtes Metinaro
Sitz des Verwaltungsamtes Metinaro
Sitz des Verwaltungsamtes Metinaro

Geographie Bearbeiten

Der Ort Metinaro liegt in Luftlinie etwa 18 km östlich von der Landeshauptstadt Dili, auf einer Meereshöhe von 12 m. Sein Zentrum liegt im Suco Sabuli, die Siedlung dehnt sich aber bis in den Nachbarsuco Wenunuc aus. In der gesamten Siedlung gibt es drei Grundschulen, eine Sekundärschule, eine Polizeistation und ein kommunales Gesundheitszentrum.[2][3]

Einwohner Bearbeiten

Im Ort leben 4316 Menschen (2006).

Geschichte Bearbeiten

 
Polizeistation in Metinaro zur Zeit der UNMIT (2009)

Das Gebiet Metinaros und Heras gehörte bis an die heutige Grenze zum Verwaltungsamt Cristo Rei, mit dem Bergmassiv des Cacusa, ursprünglich zum Reich von Laclo. Erst mit der Gründung des Ortes Metinaro in den 1960er-Jahren wurde das Land von der Einflusssphäre des Liurai von Laclo abgetrennt.[4]

Im Ort Metinaro gab es 1978 ein Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den indonesischen Besatzern umgesiedelt werden sollten. Bis Mitte 1979 wurden hier 40.000 Menschen festgehalten.[5]

Zwischen Juli und August 1999, früher als im Rest Osttimors, hatten die meisten Einwohner Metinaros aufgrund der Gewaltwelle den Ort verlassen. Pro-indonesische Milizen (Wanra) hatten die Bevölkerung terrorisiert, 70 % des Ortes wurden zerstört.

Infolge der Parlamentswahlen am 30. Juni 2007 und der anschließenden Beauftragung von Xanana Gusmão zur Regierungsbildung kam es in vielen Teilen des Landes zu gewaltsamen Ausschreitungen und Kämpfen zwischen Anhängern der neuen Regierung und Sympathisanten der FRETILIN. Am 22. August kämpften hundert bis dreihundert mit Macheten, Stahlpfeilen und Bögen gegeneinander. Die Polizei brachte die Situation wieder unter ihre Kontrolle, doch der Markt wurde komplett niedergebrannt. Drei Personen wurden verhaftet. Am Tag darauf kam es erneut zu Kämpfen bei denen zehn Häuser in Flammen aufgingen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7 (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 28. September 2014.
  2. Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 448 kB)
  3. Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Dili, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  4. Tatoli: Foho CACUSA nakfilak sai monumentu “Jesus Sa’e Ba Lalehan”, 2. Juni 2023, abgerufen am 5. Juni 2023.
  5. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)