Klassifikation nach ICD-10
C45 Mesotheliom
ICD-O M9050/3
C45.0 Mesotheliom der Pleura
C45.1 Mesotheliom des Peritoneums
C45.2 Mesotheliom des Perikards
C45.7 Mesotheliom sonstiger Lokalisationen
C45.9 Mesotheliom nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Klassifikation nach ICD-O-3
905 Mesotheliale Neoplasien
ICD-O-3, zweite Revision (2019)

Das Mesotheliom ist ein diffus wachsender Tumor, der sich aus der dünnen Gewebeschicht entwickelt, die viele der inneren Organe bedeckt (Mesothel).[1][2] Am häufigsten ist die Auskleidung der Lunge und der Brustwand betroffen, seltener die Bauchdecke, der Herzbeutel oder der Hodensack. Zu den Anzeichen und Symptomen eines Mesothelioms gehören Kurzatmigkeit aufgrund von Flüssigkeit in der Lunge, ein geschwollener Bauch, Schmerzen in der Brustwand, Husten, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Diese Symptome treten in der Regel langsam auf.

Formen Bearbeiten

 
Peritoneales desmoplastisches Mesotheliom in der Computertomographie, coronar rekonstruiert.

Wie bei den meisten Tumoren kann auch das Mesotheliom in zwei Formen auftreten:

  • gutartig (benigne, nicht invasiv und langsam wachsend), z. B. Zystisches Peritonealmesotheliom[3] oder Beniges Pleuramesotheliom[4]
  • bösartig (maligne, invasiv und schnell wachsend), z. B. Malignes Peritonealmesotheliom[5] (10–30 % der Mesotheliome)

Je nach Lokalisation werden folgende Formen unterschieden:[1]

Einteilung Bearbeiten

Die International Classification of Diseases for Oncology (ICD-O-3 Erste Revision) nimmt folgende Einteilung mesothelialer Neoplasien vor:

  • 9050/0Benignes Mesotheliom o.n.A.
  • 9050/3Diffuses malignes Mesotheliom (DMM)
  • 9051/0Fibröses benignes Mesotheliom
  • 9051/3Fibröses malignes Mesotheliom (Desmoplastisches malignes Mesotheliom, Sarkomatöses malignes Mesotheliom, Spindelzelliges malignes Mesotheliom)
  • 9052/0Epitheloides benignes Mesotheliom (Gut differenziertes papilläres Mesotheliom, Mesotheliales Papillom)
  • 9052/3Epitheloides malignes Mesotheliom
  • 9053/3Biphasisches malignes Mesotheliom
  • 9054/0Adenomatoid-Tumor o.n.A.
  • 9055/0Multizystisches benignes Mesotheliom
  • 9055/1Zystisches Mesotheliom o.n.A (C48.-)

Ursache Bearbeiten

Besonders betroffen sind Menschen, die mit Asbest Kontakt hatten (Asbestose).

Definition Bearbeiten

Mesotheliome sind oft schwer zu diagnostizierende, relativ seltene (ca. 3000 neue Fälle pro Jahr in den USA) Bindegewebstumore des Mesothels, vor allem der Pleura. Männer sind häufiger von der Erkrankung betroffen (Wahrscheinlichkeit ca. 1:1000 bzw. 4:1, je nach Quelle). Nach aktuellen Erkenntnissen wird das Mesotheliom zumeist durch Asbesteinwirkung (hier v. a. die langfasrigen Amphibole), Glasfaserstaub oder Toxikose durch Zigarettenrauch und andere exogene Schadstoffe hervorgerufen. Vereinzelt sind auch Fälle nach Strahlentherapie von Hodgkin-Lymphomen und anderen malignen Krebserkrankungen aufgetreten. Formen, die primär im Mesothel des Bauchfells oder Herzbeutels auftreten, sind wesentlich seltener. Das Pleuramesotheliom ist eine charakteristische Tumorform in Folge einer Asbestose und eine der ersten anerkannten Berufserkrankungen, da besonders Arbeiter in der asbestverarbeitenden Industrie und Bau- und Werftarbeiter betroffen sind, was auch die erhöhte Inzidenz bei Männern erklärt.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mesotheliom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Mesotheliom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. R. M. Huber: DGIM Innere Medizin. Mesotheliom. emedpedia
  3. Peritonealmesotheliom, zystisches. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  4. Onkodin
  5. Peritonealmesotheliom, malignes. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).