Merry Clayton

US-amerikanische Sängerin

Merry Clayton (* 25. Dezember 1948 in New Orleans, Louisiana) ist eine US-amerikanische R&B-Sängerin, die ihre größten Erfolge in den 1970er und 1980er Jahren feierte.

Merry Clayton (2012)

Biografie Bearbeiten

Clayton wurden unter anderem durch ihre gesangliche Mitwirkung an dem Rolling-Stones-Song Gimme Shelter aus dem 1969er Album Let It Bleed berühmt. Das Stück wurde mehrfach als herausragende Komposition gewürdigt. So schrieb der Rolling-Stone-Autor Greil Marcus über den Song, „Die Stones haben nie etwas Besseres gemacht“[1] und in ihrem Artikel der „100 besten Rolling-Stones-Songs“ listete die Zeitschrift Gimme Shelter auf den ersten Platz.[2] Clayton nahm das Stück auch solo auf und benannte ihr Debütalbum danach. Mit den nachfolgenden Alben Merry Clayton (1971) und Keep Your Eye on the Sparrow (1975) konnte sie sich in den amerikanischen LP-Charts platzieren. Auf Emotion widmete sie sich 1980 kurzfristig der Disco-Musik.

Ihr größter Single-Erfolg und vielleicht bekannteste Solo-Aufnahme ist der Pop-Song Yes aus dem Soundtrack zum Kinofilm Dirty Dancing. 1988 erreichte der Titel einen Platz 45 in den US-Charts. Zwischen 1970 und 1988 hatte sie insgesamt fünf Singles in den Charts ihrer Heimat.

Clayton ist darüber hinaus seit den späten 1960er Jahren eine sehr gefragte Backgroundsängerin: Sie ist unter anderem auf Alben von Neil Young, Joe Cocker, Linda Ronstadt, Carole King, Billy Preston oder Ringo Starr zu hören. Teilweise revanchierten sich diese Künstler, indem sie an Claytons Alben mitwirkten. Der Umstand, dass Clayton zwar als Backgroundsängerin, ähnlich wie ihre Kolleginnen Darlene Love, Judith Hill oder Lisa Fischer, sehr gefragt war, sie selbst aber nie zum großen Star aufstieg, ist Thema der preisgekrönten Dokumentation 20 Feet from Stardom, die 2013 in die Kinos kam. Der Film wurde bei der Oscarverleihung 2014 mit einem Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.

Hin und wieder versuchte sich Clayton auch als Schauspielerin. So war sie unter anderem 1987–88 als „Verna Dee Jordan“ für einige Folgen in der Serie Cagney & Lacey zu sehen.

Im Juni 2014 mussten ihr nach einem schweren Autounfall beide Beine ab den Knien amputiert werden. Sie verbrachte fast ein halbes Jahr im Krankenhaus.[3]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   R&B
1971 Merry Clayton US180
(11 Wo.)US
R&B36
(9 Wo.)R&B
Ode
1975 Keep Your Eye on the Sparrow US146
(8 Wo.)US
R&B50
(5 Wo.)R&B
Ode

Weitere Alben

  • 1970: Gimme Shelter (Ode)
  • 1980: Emotion (MCA)
  • 1994: Miracles (Chicago Gospel International)
  • 2021: Beautiful Scars (Motown)

Kompilationen Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   R&B
2013 The Best of Merry Clayton R&B61
(1 Wo.)R&B
Ode

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US   R&B
1970 Gimme Shelter
Gimme Shelter
US73
(7 Wo.)US
1972 After All This Time
Merry Clayton
US71
(7 Wo.)US
R&B42
(5 Wo.)R&B
1973 Oh No Not My Baby
US72
(6 Wo.)US
R&B30
(8 Wo.)R&B
1975 Keep Your Eye on the Sparrow
Keep Your Eye on the Sparrow
US45
(9 Wo.)US
R&B42
(8 Wo.)R&B
1980 Emotion
Emotion
R&B53
(8 Wo.)R&B
1988 Yes
Dirty Dancing O.S.T.
UK70
(1 Wo.)UK
US45
(11 Wo.)US
R&B79
(5 Wo.)R&B

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Plattenkritik zu Let It Bleed (Memento des Originals vom 7. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rollingstone.com, Rolling Stone, abgerufen am 26. März 2014
  2. 100 Greatest Rolling Stone Songs, Rolling Stone, abgerufen am 26. März 2014
  3. Joe Coscarelli: Keith Richards Honors Merry Clayton After Car Crash. In: The New York Times. 20. Oktober 2015, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 8. Februar 2020]).
  4. a b c Chartquellen: UK US