Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen

Auszeichnung für herausragende Leistungen zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte

Der Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen (United Nations Human Rights Prize) wird seit 1968 normalerweise alle fünf Jahre am 10. Dezember verliehen. Er soll herausragende Leistungen zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte würdigen.

Bestimmungen Bearbeiten

Auszug aus den Verleihungsbestimmungen nach der Resolution 2217 Empfehlung C[1] der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 19. Dezember 1966:

Wann soll der Preis für Menschenrechte verliehen werden Bearbeiten

Der Preis soll zum ersten Mal am 10. Dezember 1968, bei den Feiern zum 20. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verliehen werden. Danach soll der Preis nicht öfter als in einem Intervall von 5 Jahren verliehen werden.

Anzahl der Preise Bearbeiten

Es dürfen nicht mehr als fünf Auszeichnungen zu einem Zeitpunkt verliehen werden. Wenn nur ein Preis verliehen wird, soll er für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Menschenrechte verliehen werden. Bei zwei Auszeichnungen soll der erste für herausragende Leistungen in der Förderung und beim Schutz der zivilen und politischen Rechte, der zweite für herausragende Leistungen in Förderung und Schutz der ökonomischen, sozialen und kulturellen Rechte verliehen werden. Wenn mehr als ein Preis verliehen wird, sind alle gleichberechtigt.

Erscheinungsform des Preises Bearbeiten

Die metallene Gedenktafel muss das Symbol der Vereinten Nationen tragen und eine künstlerische Darstellung, graviert mit einem entsprechenden Zitat. Der Preis soll dem Gewinner als eindeutiges dauerhaftes Zeichen der Auszeichnung überreicht werden.

Auswahlverfahren Bearbeiten

Das Auswahlkomitee – bestehend aus dem Präsidenten der Generalversammlung, dem Präsidenten des Rates für Wirtschaft und Soziales, dem Vorsitzenden der Unterkommission für Menschenrechte, dem Vorsitzenden der Kommission für Frauenrechte und dem Vorsitzenden der Unterkommission für Vorbeugung gegen Diskriminierung und Schutz von Minderheiten – wird mit der Auswahl der Preisträger beauftragt. Das Komitee soll eigene Regeln für die Nominierung erstellen, welche die Mitgliedsstaaten, spezialisierten Agenturen und Nichtregierungsorganisationen mit beratendem Status und andere entsprechende Stellen vornehmen. Hierbei ist die Hilfe des Generalsekretärs in jeder Phase des Auswahlprozesses möglich.

2008 war der Vorsitzende der Beraterkommission für Menschenrechte an Stelle des Vorsitzenden der Unterkommission für Vorbeugung gegen Diskriminierung und Schutz von Minderheiten im Auswahlkomitee.[2]

Preisträger Bearbeiten

Preisvergabe 2023 Bearbeiten

75. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[3]

Preisvergabe 2018 Bearbeiten

70. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Preisvergabe 2013 Bearbeiten

65. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Preisvergabe 2008 Bearbeiten

60. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[2]

  • Louise Arbour (Kanada), Hochkommissarin für Menschenrechte, ehemalige Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda, verantwortlich für die erste Anklage gegen ein amtierendes Staatsoberhaupt, hier Slobodan Milošević
  • Benazir Bhutto (posthum, Pakistan), ehemalige pakistanische Premierministerin und führende Oppositionspolitikerin. Sie gilt als leidenschaftlicher Advokat für Demokratie und Menschenrechte. Sie fiel einem Anschlag während des Wahlkampfes in Rawalpindi im Dezember 2007 zum Opfer.
  • Ramsey Clark (USA), altgedienter Verfechter der Menschenrechte und ehemaliger Justizminister der Vereinigten Staaten, ist bekannt für sein standhaftes Beharren auf Respektierung der Menschenrechte und faire Gerichtsprozesse nach internationalen Standards
  • Carolyn Gomes (Jamaika), Generaldirektorin und Mitbegründerin der Jamaicans for Justice, der ersten Gruppe für Menschenrechte in Jamaika, entwickelt nationale und internationale Partnerschaften, um die Sache der Menschenrechte weiter zu bringen
  • Denis Mukwege (Kongo) Mitbegründer und Betreiber des Krankenhauses von Panzi in Bukavu, Südkivu in der Demokratischen Republik Kongo. Im Durchschnitt kommen zehn bis zwölf Frauen zur Behandlung, davon brauchen viele größere Operationen. Dr. Mukwege beschreibt die sexuelle Gewalt als eine Waffe im Krieg der Region, welche die gesamte Gemeinschaft zerstört.
  • Schwester Dorothy Stang (posthum, Brasilien) von den „Soeurs de Notre Dame de Namur“ wurde 2005 in Anapu, Brasilien ermordet. Trotz zahlreicher Morddrohungen verteidigte Schwester Dorothy die Rechte der Armen, Landlosen und indigenen Bevölkerungsgruppen in der Anapuregion für fast 40 Jahre.
  • Human Rights Watch, die seit 30 Jahren die Menschenrechtsverletzungen weltweit dokumentiert; spielte eine entscheidende Rolle in den Kampagnen für einen Internationalen Strafgerichtshof, zum Bann der Landminen und zum Bann von Streubomben

Preisvergabe 2003 Bearbeiten

55. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Preisvergabe 1998 Bearbeiten

50. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Preisvergabe 1993 Bearbeiten

45. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Preisvergabe 1988 Bearbeiten

40. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Preisvergabe 1978 Bearbeiten

30. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Preisvergabe 1973 Bearbeiten

25. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Preisvergabe 1968 Bearbeiten

20. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte[4]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. General Assembly resolution 2217 of 19 December 1966. UN-Generalversammlung, 19. Dezember 1966, abgerufen am 30. Dezember 2008 (englisch).
  2. a b United Nations Human Rights Prize 2008. United Nations Human Rights, Dezember 2008, abgerufen am 30. Dezember 2008 (englisch).
  3. https://www.ohchr.org/en/about-us/what-we-do/un-human-rights-prize/2023-recipients abgerufen am 29. März 2024
  4. a b c d e f g List of previous recipients. (PDF; 43 kB) OHCHR, 2. April 2008, abgerufen am 30. Dezember 2008 (englisch).