Melanie Gabriel

englische Singer-Songwriterin (geboren 1976)

Melanie Gabriel (* 23. August 1976 in Bath) ist eine englische Singer-Songwriterin.

Leben Bearbeiten

Sie ist die jüngere Tochter des Musikers, Komponisten und Liedtexters Peter Gabriel sowie dessen erster Ehefrau Jill Georgina Gabriel (Tochter von Philip Moore, Baron Moore of Wolvercote) und wuchs in der englischen Stadt Bath auf. Nach ihrem Schulabschluss ging sie zusammen mit ihrer älteren Schwester Anna-Marie (* 1974) nach New York. Hier besuchte sie das College und studierte Malerei und Fotografie. Nach ihrer Ausbildung kehrte sie in ihr Geburtsland zurück.

Internationale Bekanntheit gewann Melanie Gabriel durch die Zusammenarbeit mit ihrem Vater[1], den sie zwischen 2002 und 2004 auf der Growing-Up-Tour begleitete, die auf dem Livealbum Growing Up Live[2] und dem gleichnamigen Konzertfilm[3] dokumentiert ist. Anna-Marie Gabriel dokumentierte diese Auftritte in ihrem 40-minütigen Film Growing Up on Tour: A Family Portrait, in dem sie die Konzerte unter anderem aus der Perspektive ihrer Schwester schilderte. Außerdem war sie weiterhin 2007 bei der Warm-Up-Tour als Sängerin auf dessen Konzert-Tourneen dabei. Sie interpretierte dabei unter anderem Songs, die Peter Gabriel ursprünglich selbst als Sänger eingespielt hatte, zum Beispiel Mother of Violence.[4] Eine eigenständige musikalische Karriere hatte Melanie Gabriel bereits 1999 begonnen, als sie sich als Komponistin und Sängerin an der Kompilation Refuge beteiligte, deren Erlös Flüchtlingen aus dem Kosovo zugutekam. Ihr erstes eigenes Album erschien 2002 als CD und kombinierte bei den Liedtexten introspektive Lyrik mit überwiegend minimalistischen musikalischen Strukturen, die nach Ansicht der Kritiker kaum noch an ihren Vater erinnerten. In der Folgezeit ging sie diverse musikalische Kollaborationen ein. 2003 produzierte sie Alben mit den französischen Musikern La Jarry und Hector Zazou und trat auch gemeinsam mit ihnen auf. Auf Zazous Album Strong Currents (2003), die eine Reihe bekannter Solistinnen zusammenführte, ist sie unter anderem neben Laurie Anderson, Irene Grandi und Jane Birkin zu hören. Jane Birkin und Melanie Gabriel coverten auf diesem Album Lieder der irischen Musikerin und Musikproduzentin Nina Hynes.

Danach öffnete Melanie Gabriel ihr Spektrum in Richtung Weltmusik. 2004 spielte sie zusammen mit dem ugandischen Musiker Geoffrey Oryema das von der Presse hochgelobte Album Words ein. Im Jahr 2006 begann sie mit dem belgischen Produzenten und Komponisten Thierry Van Roy das Musikprojekt Taïga Maya, das musikalische Einflüsse des sibirischen Volkes der Jakuten mit Traditionen aus dem Balkan und Lateinamerika verwebt. Dieses ungewöhnliche Experiment stellten die Musiker in einer Reihe von Konzerten vor, so zum Beispiel auf dem Festival WOMAD Canarias in Las Palmas.

2023 war sie wieder im Begleitgesang bei den Liedern The Court,[5] Four Kinds of Horses,[6] So Much,[7] Love Can Heal[8] und Live and Let Live[9][10] des Peter Gabriel-Albums i/o zu hören.

Diskografie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dominique Simonet: La voix voyageuse de Melanie Gabriel. lalibre.be, 6. Dezember 2004, abgerufen am 10. August 2023 (französisch).
  2. Peter Gabriel Ltd.: Growing Up Live - Released 8th February, 2019. PeterGabriel.com, 8. Februar 2019, abgerufen am 25. April 2023 (britisches Englisch).
  3. Peter Gabriel Ltd.: Growing Up Live - Released 3rd November, 2003. PeterGabriel.com, 3. November 2003, abgerufen am 25. April 2023 (britisches Englisch).
  4. Melanie Gabriel - Mother of Violence (2009) auf YouTube
  5. Peter Gabriel Ltd.: The Court (Dark-Side Mix) released. PeterGabriel.com, 5. Februar 2023, abgerufen am 7. Mai 2023 (britisches Englisch).
  6. Four Kinds of Horses (Bright-Side Mix). Bandcamp, 5. Mai 2023, abgerufen am 7. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  7. Peter Gabriel Ltd.: So Much released – 3rd July, 2023. PeterGabriel.com, 3. Juli 2023, abgerufen am 3. Juli 2023 (britisches Englisch).
  8. Love Can Heal released - 31st August, 2023. 31. August 2023, abgerufen am 31. August 2023 (britisches Englisch).
  9. Live and Let Live (Bright-Side Mix). Bandcamp, 27. November 2023, abgerufen am 27. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Live and Let Live (Dark-Side Mix). Bandcamp, 27. November 2023, abgerufen am 27. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Philippe Cornet: Taïga Maya, un projet à la fois musical, visuel et littéraire. Focus.levif.be, 15. Oktober 2010, abgerufen am 9. August 2023 (französisch).