Melancholie der Engel

Film von Marian Dora (2009)

Melancholie der Engel ist ein Exploitationfilm des Regisseurs Marian Dora aus dem Jahr 2006. Der Film wurde nach einer dreijährigen Überarbeitungsphase am Weekend of Fear 2009 uraufgeführt.

Film
Titel Melancholie der Engel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 165 Minuten
Stab
Regie Marian Dora
Drehbuch Marian Dora
Frank Oliver
Produktion Authentic Film
Kamera Marian Dora
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Ein Mann, der auf den Namen „Katze“ hört, ist an einer schweren Depression erkrankt. Nach vielen Jahren trifft er seinen Freund Brauth wieder. Die beiden Männer verbindet ein dunkles Geheimnis. Auf einem Rummel begegnen sie den beiden 16-jährigen Frauen Melanie und Bianca. Gemeinsam kehren sie in eine Bar ein, woraufhin sich eine weitere Frau, Anna, der Gruppe anschließt.

Nach dem Barbesuch finden sich die fünf in einem abgelegenen Gehöft ein. Dort trifft die Gruppe einen mysteriösen alten Mann namens Heinrich, der von einer jungen Frau namens Clarissa begleitet wird, die einen Rollstuhl benötigt. Clarissa kann nur über einen Urinbeutel bzw. über einen künstlichen Darmausgang ausscheiden.

Am selben Abend beginnen die Protagonisten, Drogen zu konsumieren und über verschiedene philosophische Ansätze zu sinnieren. Clarissa wird misshandelt und in eine Art Kellerraum gesperrt und am nächsten Morgen ermordet, indem sie mit ihrem Rollstuhl einen Abhang hinuntergestoßen wird.

Gegen Ende des Films wird auch die junge Bianca von der Gruppe ermordet. Ihr wird, nachdem ihr die Gebärmutter mit einem Messer entfernt worden ist, der Schädel eingeschlagen. Heinrich wird schließlich von Katze und Brauth ausgeweidet. Im Anschluss findet eine Orgie statt, bei der die vier verbliebenen Mitglieder der Gruppe den Leichnam von Heinrich auf einem Scheiterhaufen verbrennen, während die Beteiligten dabei sexuelle Handlungen vornehmen und unter anderem ins Feuer urinieren.

Der Film endet damit, dass Katze stirbt.

Stil Bearbeiten

Im Mittelpunkt des Films steht die Figur Katze, über dessen Gedanken und Gefühle der Zuschauer teilweise durch einen Off-Kommentar geführt und aufgeklärt wird.

Es wird überwiegend in poetischen Versen gesprochen. Oft werden verschiedene Philosophen und Dichter zitiert, z. B. Rainer Maria Rilke, Johann Wolfgang von Goethe oder Rainer Werner Fassbinder.

Der Film enthält unter anderem explizite Darstellungen koprophiler, urophiler und emetophiler Handlungen.

Veröffentlichung Bearbeiten

Der Film hatte seine Kino-Premiere am 1. März 2009 beim Weekend of Fear 2009. Der Film wird in Österreich seit 2010 von Shock DVD Entertainment auf DVD vertrieben.[1][2] 2018 erfolgte eine Blu-ray-Veröffentlichung in Österreich durch XT Video.

Sonstiges Bearbeiten

Peter Martell ist in seiner letzten Rolle zu sehen. Er verstarb 2010.

Am Anfang des Films wird einleitend behauptet, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruhe. Trotz möglicher Überschneidungen mit real stattgefundenen Verbrechen vergleichbarer Art wird dies jedoch stark angezweifelt.

Im Jahr 2017 veröffentlichte der schwedische Filmemacher Magnus Blomdahl die Dokumentation Revisiting Melancholie der Engel.[3] Dora selbst tritt in dem Film vor die Kamera und erläutert die chaotische Produktionsgeschichte des Films.

Herausragend kritisiert wurde mitunter die explizite Darstellung der Tierquälerei als Filmelement. Für die inszenierte Schächtung einer Hauskatze sei das Tier nach Angaben von Marian Dora und Zenza Raggi vorübergehend betäubt und mit künstlichem Blut präpariert worden. Für weitere Darstellungen habe man vorwiegend Kadaver verwendet, wohingegen die tatsächliche Schlachtung eines Schweins mitgefilmt wurde.

Der Film gewann den Preis "Best Arthouse Feature" beim New York International Film and Video Festival im Jahre 2009.

Kritiken Bearbeiten

„Marian Dora ist wirklich ein interessantes Werk gelungen, welches es wert ist, sich etwas intensiver damit auseinanderzusetzen. […] Die Story lässt extrem viel Platz für Interpretationen. Man kann das hier nicht erklären und eigentlich auch nicht verstehen. […] ‚Melancholie der Engel‘ ist tatsächlich als kunstvoll zu beschreiben […] ein beeindruckender, faszinierender, seltsamer, merkwürdiger und ziemlich einzigartiger Film.“

Benjamin Falk, Zelluloid.de[4]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Melancholie der Engel bei Schnittberichte.com
  2. Melancholie der Engel – Special Collector's Edition (DVD) (Memento des Originals vom 20. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dvd-forum.at, dvd-forum.at
  3. BastitheEnd: Revisiting Melancholie der Engel. In: Videothekenkind - Reviews zu Nischenfilmen. 23. Mai 2017, abgerufen am 12. Dezember 2019 (deutsch).
  4. Benjamin Falk: Melancholie der Engel. In: Zelluloid.de. 3. Oktober 2010, archiviert vom Original am 22. Februar 2017; abgerufen am 11. September 2018.