Meerssen

Gemeinde in der niederländischen Provinz Limburg

Meerssen (anhören/?) (deutsch Meersen) ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Limburg. Sie besteht aus der Ortschaft Meerssen mit etwa 5.665 Einwohnern, dem Dorf Bunde mit etwa 5.415 Einwohnern und den kleineren Ansiedlungen Geulle, dem ehemaligen Kirchdorf Rothem und Ulestraten.[2]

Gemeinde Meerssen
Flagge der Gemeinde Meerssen
Flagge
Wappen der Gemeinde Meerssen
Wappen
Provinz  Limburg
Bürgermeister Mirjam Clermonts-Aretz (VVD)
Sitz der Gemeinde Meerssen
Fläche
 – Land
 – Wasser
27,7 km2
26,96 km2
0,74 km2
CBS-Code 0938
Einwohner 18.568 (1. Jan. 2024[1])
Bevölkerungsdichte 670 Einwohner/km2
Koordinaten 50° 53′ N, 5° 45′ OKoordinaten: 50° 53′ N, 5° 45′ O
Bedeutender Verkehrsweg A2 E25 A79
Vorwahl 043
Postleitzahlen 6231, 6235, 6237, 6241, 6243
Website Homepage von Meerssen
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte

Meerssen liegt unweit der Einmündung des Flusses Geul in die Maas, nur wenige Kilometer nordöstlich Maastrichts und südlich des Maastricht Aachen Airports. In der Gemeinde liegen einige kleine Wälder, die unter Naturschutz stehen. Der Tourismus ist wegen der eindrucksvollen Umgebung bedeutend.

In Meerssen leben viele in Maastricht arbeitende Pendler.

Geschichte Bearbeiten

Das Gebiet um Meerssen war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt.

Hier bestand schon vor dem berühmten Teilungsvertrag ein bedeutender karolingischer Königshof, denn 847 hielten sich alle drei karolingischen Herrscher (Karl der Kahle, Lothar I. und Ludwig der Deutsche) hier auf, um Gesandtschaften an ausländische Könige und Grafen auf den Weg zu schicken, damit sich die drei fränkischen Reiche nicht mehr weiteren Angriffen ausgesetzt sehen sollten (Regesta Imperii I., 558ff.).

Am 8. August 870 wurde hier in "Marsana" der Vertrag über die Aufteilung Lotharingiens zwischen dem westfränkischen König Karl dem Kahlen und dem ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen geschlossen (Regesta Imperii I., 1480 und MGH L 2.2., 251).

Den Besitz der Abtei Meerssen bestätigte Kaiser Otto III. 986 dem Kloster Saint-Rémi in Reims (Regesta Imperii II., 985).

Die heutige Meerssener Basilika zum Heiligen Sakrament, die auch als St. Bartholomäus-Basilika bezeichnet wird, ist wegen eines Blutwunders, das sich 1222 in der Kapelle des Meersseners Benediktinerklosters zugetragen haben soll, eine bekannte Wallfahrtskirche. Sie ist im 14. Jahrhundert im Stile der maasländischen Gotik errichtet worden und wurde unter Leitung des Architekten Jos Cuypers in den 1930er Jahren instand gesetzt und erweitert.

Politik Bearbeiten

Sitzverteilung im Gemeinderat Bearbeiten

Kommunalwahl am 16. März 2022[3]
Wahlbeteiligung: 55,04 %
 %
40
30
20
10
0
38,96
30,85
14,71
8,93
6,54
n. k.
LDNAa
B-Mb
KIJK
PGMe
FOCUS
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 20
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
+19,47
+10,39
−1,81
−8,14
−5,96
−13,96
LDNAa
B-Mb
KIJK
PGMe
FOCUS
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Lokaal DNA
b BRUG-M
e PGM Het Origineel

Der Gemeinderat wird seit 1981 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[3]
1981a 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
Lokaal DNAb 4 4 4 4 3 3 3 7
BRUG-M 5 4 5
KIJK!!!c 2 3 2
CDAd 3 3 8 5 5 7 6 2 1 3 2
PGM Het Origineel 2 1
FOCUS 4 2
VVDe 2 3 3 4 5 6 5 3 2
Partij Jo Dejong 7
PvdAc 1 2 1 1 2 2 2
GroenLinksc
D66cf 1 0
Progressief Meerssen 3
Lokaal Democratengh 3 4 5 2
Nieuw Meerssenh 4 3 3
Geulle ’81d 2 4
Samenwerkingf 1
Ulestraten ’81 1 0
Werkgroep ’81f 2
Fraktie de Vosg 1
Lijst Vroemeng 1
Groot Meerssen 1981e 1
PPR 0
PSP
CPN
Gesamt 19 19 19 19 19 19 17 17 17 17 17
Anmerkungen
a 
Aufgrund der Eingemeindung von Bunde, Geulle und Ulestraten zum 1. Januar 1982 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 1981 statt.
b 
Bevor die Partei sich im Dezember 2017 in Lokaal DNA umbenannte, hieß sie Partij Groot Meerssen. Zuvor kandidierte sie bis einschließlich 1998 unter dem Namen Groot Meerssen 2000.
c 
Bei KIJK!!! handelt es sich um ein Bündnis der örtlichen PvdA-, GroenLinks- sowie D66-Fraktionen.
d 
Die Partei Geulle ’81 löste sich zur Kommunalwahl 1990 in die CDA-Fraktion auf.
d 
Zur Kommunalwahl 1986 löste sich Groot Meerssen 1981 in die lokale VVD auf.
f 
Samenwerking war eine gemeinsame Partei der D66-Fraktion und der Werkgroep ’81, die nur bei der Kommunalwahl 1986 teilnahm. Bei der darauffolgenden kandidierten die D66 wieder als eigenständige Fraktion.
g 
Die Lokaal Democraten entstanden zur Kommunalwahl 1986 durch die Fusion der Fraktie de Vos und Lijst Vroemen.
h 
Zur Kommunalwahl 1994 ging Nieuw Meerssen in die Lokaal Democraten auf.

Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten Bearbeiten

Folgende Personen gehören zum Kollegium[4]:

Bürgermeisterin
Beigeordnete
  • Jan Gulikers (BRUG-M)
  • Marly Heusschen (CDA)
  • Paul Sanders (KIJK!!!)
  • Luc Volders (Het Origineel)
Gemeindesekretär
  • Jacques Eurlings

Partnerstädte Bearbeiten

Meerssen ist Mitglied von Douzelage, einer Vereinigung von jeweils einer Stadt je Staat der Europäischen Union.

Töchter und Söhne der Gemeinde Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Meerssen ist von Maastricht per Eisenbahn oder über die Autobahn A79 zu erreichen; auch von Heerlen verkehren direkte Züge. Der Bahnhof des Ortes liegt an der Bahnstrecke Aachen–Maastricht.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RE 18 LIMAX:
Aachen Hbf – Aachen West – Herzogenrath – Eygelshoven Markt – Landgraaf – Heerlen – Valkenburg – Meerssen – Maastricht – Maastricht Randwyck
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min
60 min (Maastricht–Maastricht-Randwyck(–Liège-Guillemins)
Arriva Nederland
RS15 Arriva Stoptrein:
Maastricht Randwyck – Maastricht – Meerssen – Houthem-Sint Gerlach – Valkenburg – Schin op Geul – Klimmen-Ransdaal – Voerendaal – Heerlen-Woonboulevard – Heerlen 
30 min Arriva Nederland

Von Aachen ist Meerssen über die A4 und auf niederländischer Seite weiter über die A76 und A79 zu erreichen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meerssen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  2. Over Meerssen. Geschiedenis. Geschichte Meerssens, auf meerssen.nl; abgerufen am 3. Juli 2019 (niederländisch)
  3. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1981–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 31. Mai 2022 (niederländisch)
  4. Leden college van B&W Gemeente Meerssen, abgerufen am 8. August 2018 (niederländisch)