Mecano war eine spanische Band. Sie existierte offiziell von 1981 bis 1998, wobei die Mitglieder von 1992 bis 1997 eine Pause einlegten. Mit geschätzten 25 Millionen verkauften Tonträgern gehört die Band zu den erfolgreichsten spanischen Bands.[1] Sie wird als prägend für die Musik und Mode der 1980er Jahre gesehen. Ihre oftmals mehrdeutigen Texte sollen mitverantwortlich für die Enttabuisierung von z. B. Homosexualität, Drogen, Alkohol usw. in Spanien gewesen sein.[2]

Bandgeschichte Bearbeiten

Die Band wurde 1981 von der Sängerin Ana Torroja sowie den Brüdern Ignacio „Nacho“ Cano und José María Cano gegründet. Ihre erste Single war Hoy no me puedo levantar, sie erreichte Platz neun in Spanien. Die folgenden vier Singles konnten alle mindestens den vierten Platz der Charts erreichen, zwei davon sogar den Spitzenplatz. Dasselbe gilt auch für das erste Studioalbum Mecano. Die beiden folgenden Alben konnten zwar in Sachen Verkaufszahlen an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen, das dritte Album erreichte allerdings nur noch Position neun der spanischen Musikcharts.[3] Der Stil der ersten Schaffensphase von 1981 bis 1985 ist im Umfeld des Synthpop und der New-Romantic-/New-Wave-Strömung anzusiedeln. Die Band wird auch als Vertreter des Movida madrileña gesehen.[4]

Mit dem vierten Studioalbum Entre el cielo y el suelo wandte sich die Band mehr der Pop- und Latin-Musik zu. Damit gelang der Band eine Art Comeback, was auch zu ersten Platzierungen in den Billboard Hot Latin Songs, den US-Singlecharts für lateinamerikanische Musik, führte. Das Album blieb mehr als zwei Jahre lang in den spanischen Charts und wurde schließlich mit Dreifachplatin ausgezeichnet. Mecano war mit diesem Album die erste spanische Band, die mehr als eine Million Einheiten eines einzelnen Tonträgers absetzen konnte.[2]

Aufgrund dieses Erfolges beschloss die Band, außerhalb ihres Heimatlandes und Lateinamerika aktiv zu werden. Das fünfte Studioalbum Descanso dominical, erstmals bei BMG Ariola veröffentlicht, erschien 1988 auch in anderen europäischen Ländern und war besonders in Frankreich und den Niederlanden erfolgreich. Dazu trug auch bei, dass 1989 bzw. 1990 das bereits zwei Jahre zuvor in Spanien veröffentlichte Lied Hijo de la luna auch in Deutschland und den Niederlanden, wo es sogar den dritten Platz erklomm, in die Hitparaden einsteigen konnte.[3] Von diesem Lied gab es später mehrere Coverversionen von anderen Musikern, darunter eine der Opernsängerin Montserrat Caballé. 1998 gelang der Popsängerin Loona mit einer Coverversion dieses Liedes ein Nummer-eins-Hit in Deutschland. Für das Musikvideo zur 1988er Single La fuerza del destino wählte die Gruppe die damals noch unbekannte, 14-jährige Penélope Cruz unter mehr als 200 Bewerberinnen als Hauptdarstellerin aus.

Das 1991 veröffentlichte, sechste und letzte Studioalbum Aidalai konnte an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen und erstmals auch in die Charts in Deutschland und der Schweiz einsteigen. In den Niederlanden war das Album allerdings weit weniger erfolgreich als der Vorgänger. 1992 gelang eine letzte Hitsingle in Spanien, El fallo positivo erreichte den siebten Platz. Danach gab die Band noch eine Abschiedstournee anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1992 und der Expo 92. Anschließend wurde angekündigt, dass die Band für zwei bis drei Jahre pausieren sollte, um dem Stress der vorangegangenen Jahre entfliehen zu können. In den Folgejahren wurde es vorerst still um die Gruppe. Währenddessen gingen die Bandmitglieder, vor allem Ana Torroja, mehr oder weniger erfolgreichen Solokarrieren nach.

1998 erschien das Kompilationsalbum Ana, José, Nacho, zu dessen Veröffentlichung die Band nach sechs Jahren Pause drei neue Songs aufnahm. Die zugehörige Single El club de los humildes erreichte noch einmal den ersten Platz der spanischen Charts. Kurz darauf trennte sich die Band endgültig.[4]

Am 7. April 2005 feierte das Musical Hoy no me puedo levantar, dessen Geschichte mithilfe von 32 Hits der Band erzählt wird, Premiere. Es wurde von Nacho Cano geschrieben.[5]

2009 erschien die Kompilation Siglo XXI, die auch neue Lieder enthielt. Die ausgekoppelte zuvor unveröffentlichte Single Un año más erreichte Platz 19 in Spanien.[6][3]

2012 wurde von mehreren Medien eine Reunion der Band mit neuen Singles und Welttournee angekündigt. Das Management der Band gab allerdings bekannt, dass dies nicht beabsichtigt sei.[7] Ana Torroja hat seitdem Spekulationen über eine mögliche Wiedervereinigung wiederholt eine Absage erteilt.[8][9]

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   CH   La­tin   ES   FRTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1982 Mecano ES1
 
Gold

(47 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 5. April 1982
1983 ¿Dónde está el país de las hadas? ES1
(27 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 30. Mai 1983
1984 Ya viene el Sol ES9
 
Gold

(24 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 1984
1986 Entre el cielo y el suelo ES2
 
×3
Dreifachplatin

(114 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 16. Juni 1986
1988 Descanso dominical CH
 
Gold
CH
ES1
 
×11
Elffachplatin

(114 Wo.)ES
FR7
 
Platin

(57 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 24. Mai 1988
1991 Aidalai DE93
(4 Wo.)DE
CH29
(4 Wo.)CH
ES1
 
×10
Zehnfachplatin

(100 Wo.)ES
FR21
 
×2
Doppelgold

(55 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 14. Juni 1991

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Livealben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   CH   La­tin   ES   FRTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1985 Mecano en concierto ES61
(2 Wo.)ES
Platzierung erst bei Wiederveröffentlichung 2006

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Kompilationen Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   CH   La­tin   ES   FRTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1989 20 grandes canciones ES3
 
×2
Doppelplatin

(18 Wo.)ES
1998 Ana, José, Nacho La­tin28
(11 Wo.)La­tin
ES1
 
×3
Dreifachplatin

(35 Wo.)ES
FR4
 
Gold

(12 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 24. März 1998
2005 Obras completas ES5
 
Gold

(17 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: Oktober 2005
Grandes éxitos ES2
 
×3
Dreifachplatin

(69 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 31. Oktober 2005
2009 Siglo XXI ES4
 
Gold

(40 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 17. November 2009
2013 Esencial Mecano ES49
(20 Wo.)ES
Erstveröffentlichung: 18. Juni 2013

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Singles Bearbeiten

Spanischsprachige Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   La­tin   ESTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1982 Hoy no me puedo levantar
Mecano
ES9
(5 Wo.)ES
Perdido en mi habitación
Mecano
ES2
(16 Wo.)ES
Me colé en una fiesta
Mecano
ES1
(23 Wo.)ES
Maquillaje
Mecano
ES4
(17 Wo.)ES
1983 Barco a Venus
¿Dónde está el país de las hadas?
ES1
(19 Wo.)ES
La fiesta nacional
¿Dónde está el país de las hadas?
ES13
(7 Wo.)ES
1984 Japón
Ya viene el Sol
ES2
(15 Wo.)ES
Busco algo barato
Ya viene el Sol
ES12
(16 Wo.)ES
1985 Hawaii-Bombay
Ya viene el Sol
ES11
(16 Wo.)ES
1986 Ay qué pesado
Entre el cielo y el suelo
La­tin17
(9 Wo.)La­tin
ES22
(8 Wo.)ES
Cruz de navajas
Entre el cielo y el suelo
La­tin49
(1 Wo.)La­tin
ES7
(13 Wo.)ES
Me cuesta tanto olvidarte
Entre el cielo y el suelo
ES29
(4 Wo.)ES
1987 No es serio este cementerio
Entre el cielo y el suelo
ES31
(3 Wo.)ES
Hijo de la luna
Entre el cielo y el suelo
DE45
(17 Wo.)DE
ES29
(10 Wo.)ES
Veröffentlichung: DE 1989, NL 1990
1988 No hay marcha en Nueva York
Descanso dominical
ES17
(10 Wo.)ES
1989 Los amantes
Descanso dominical
La­tin32
(4 Wo.)La­tin
1991 Dalai Lama
Aidalai
ES19
(1 Wo.)ES

Aidalai
1992 El fallo positivo
Aidalai
ES7
(8 Wo.)ES
Una rosa es una rosa
Aidalai
DE94
(1 Wo.)DE
1998 El club de los humildes
Ana, José, Nacho
ES1
(12 Wo.)ES
2009 Un año más
Siglo XXI
ES19
(3 Wo.)ES

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Französischsprachige Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  FR
1990 Une femme avec une femme
Descanso dominical (édition Française)
FR1
 
Gold

(23 Wo.)FR
1991 Hijo de la luna (Dis-moi Lune d’Argent)
Descanso dominical (édition Française)
FR6
 
Silber

(26 Wo.)FR
Nature morte (naturaleza muerta)
Descanso dominical (édition Française)
FR39
(9 Wo.)FR

Videoalben Bearbeiten

  • 2003: En Directo (ES:  Gold)
  • 2006: Mecanografía (ES:  Platin)

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Goldene Schallplatte

  • Schweiz  Schweiz
    • 1992: für das Album Une femme avec une femme

Platin-Schallplatte

  • Mexiko  Mexiko
    • 2006: für das Album Grandes Éxitos

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
  Silber   Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Frankreich (SNEP)   Silber1   4× Gold4   Platin1 975.000 infodisc.fr snepmusique.com
  Mexiko (AMPROFON) 0! S 0! G   Platin1 100.000 amprofon.com.mx
  Schweiz (IFPI) 0! S   2× Gold2 0! P 50.000 hitparade.ch
  Spanien (Promusicae) 0! S   5× Gold5   33× Platin33 3.365.000 elportaldemusica.es ES2 ES3
Insgesamt   Silber1   11× Gold11   35× Platin35

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. fotos.practicopedia.lainformacion.com
  2. a b de10.com.mx
  3. a b c d e f g h Chartquellen: DE CH US ES ab 2005 FR1 FR2
  4. a b allmusic.com
  5. elmundo.es
  6. elpais.com
  7. elpais.com
  8. latintimes.com
  9. jenesaispop.com
  10. a b c Fernando Salaverri: Sólo éxitos: año a año, 1959–2002. 1. Auflage. Fundación Autor, Madrid 2005, ISBN 84-8048-639-2.