Makalu

Berg im Himalaya und mit 8485 m der fünfthöchste Berg der Erde

Der Makalu (Nepali मकालु Makālu, in China amtlich Makaru Shan,[1] chinesisch 马卡鲁山, Pinyin Mǎkǎlǔ Shān) ist mit einer Höhe von 8485 m der fünfthöchste Berg der Welt.

Makalu

Der Makalu von Südwesten gesehen (rechts der Chamlang)

Höhe 8485 m
Lage Sankhuwasabha, Nepal, und
Tibet, China
Gebirge Mahalangur Himal (Himalaya)
Dominanz 17,21 km → Lhotse
Schartenhöhe 2378 m ↓ (6107 m)
Koordinaten 27° 53′ 22″ N, 87° 5′ 19″ OKoordinaten: 27° 53′ 22″ N, 87° 5′ 19″ O
Makalu (Provinz Koshi)
Makalu (Provinz Koshi)
Erstbesteigung 15. Mai 1955 durch Lionel Terray und Jean Couzy
Normalweg vergletscherte Hochtour

Der Makalu von Westen

Makalu (links) und Mt. Everest (rechts), aufgenommen von der ISS

Er liegt östlich des Mount Everest an der Grenze zwischen Nepal und dem Autonomen Gebiet Tibet im Mahalangur Himal. Seine nepalesische Seite gehört zum Makalu-Barun-Nationalpark. Die Erstbesteigung gelang 1955 Lionel Terray und Jean Couzy als erster Seilschaft einer neunköpfigen französischen Expedition.

Besteigungsgeschichte Bearbeiten

Im Jahr 1954 versuchte eine US-amerikanische Expedition erstmals die Besteigung des Makalu. Auf dem Südostgrat wurde das höchste Lager (V) auf 7000 m errichtet. Am 2. Juni erreichten William Long und Willi Unsoeld mit etwa 7070 Meter die maximale Höhe dieser Expedition, bevor sie wegen starken Schneefalls absteigen mussten.

Die Erstbesteigung erfolgte durch eine neunköpfige französische Expedition unter Leitung von Jean Franco, bei der es – erstmals bei einem Achttausender – allen Expeditionsteilnehmern gelang, den Gipfel zu erreichen. Als Erstbesteiger werden aber meist nur die Bergsteiger Lionel Terray und Jean Couzy gezählt, die am 15. Mai 1955 den höchsten Punkt erreichten. Einen Tag später standen Jean Franco, Guido Magnone und der Sherpa Gyalzen Norbu auf dem Gipfel, der am 17. auch von Jean Bouvier, Serge Coupé, Pierre Leroux und André Vialatte erreicht wurde. Der Weg führte von Norden über Makalu La und Nordwestgrat auf den Gipfel und wird heute als „Franzosenroute“ bezeichnet.

Im Jahr 1970 versuchte eine japanische Expedition die schwierige Südostgrat-Route. Am 23. Mai erreichten Hajime Tanaka und Yuichi Ozaki den Gipfel und vollendeten damit die Erstbegehung des Südostgrats. Im Aufstieg hatten sie auch den Makalu-Südost (7860 m) erstbestiegen.

1975 wurde der Makalu durch Marjan Manfreda erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen.

Lange Jahre war der Makalu der einzige Achttausender in Nepal, der nicht im Winter bestiegen wurde. Viele namhafte Bergsteiger wie Renato Casarotto, Jean-Christophe Lafaille, der seit seinem Versuch im Winter 2005/2006 verschollen ist, und auch Nives Meroi scheiterten. Erst am 9. Februar 2009 erreichten Simone Moro und Denis Urubko als erste den höchsten Punkt des Makalu im Winter.[2]

Gipfel des Makalu Bearbeiten

Gipfel Gipfelhöhe Prominenz Koordinaten
Makalu 8485 m 2378 m 27° 53′ 22″ N, 87° 5′ 19″ O
Makalu Südostgipfel 7860 m 140 m 27° 52′ 44,8″ N, 87° 5′ 49,8″ O
Kangchungtse (Makalu II) 7678 m 251 m 27° 54′ 54″ N, 87° 4′ 43″ O

Der Chomo Lönzo (7818 m) wird ebenfalls zum Massiv des Makalu gezählt. Er liegt etwa vier Kilometer nordnordöstlich des Hauptgipfels und ist von ihm durch einen etwa 7200 m hohen Sattel getrennt. Mit einer Schartenhöhe von 590 m gilt er als eigenständiger Berg.[3]

Literatur Bearbeiten

  • W. Dunmire und W. Unsoeld: Makalu 1954 – California Himalayan Expedition. in American Alpine Journal 1955
  • Jean Franco: Makalu. Die Eroberung des 8470 Meter hohen Himalaja-Riesen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1956
  • Hermann und Dietlinde Warth: Makalu. Expedition in die Stille. EOS Verlag, St. Ottilien 1979
  • Frank Gräfe: Grenzgang am Makalu. Erinnerungen einer Himalaya-Reise. Verlag D.J.M., Dresden 2000

Weblinks Bearbeiten

Commons: Makalu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Makalu – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Guójiā cèhuìjú dìmíng yánjiūsuǒ 国家测绘局地名研究所 (Hg.): Zhōngguó dìmínglù – Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó dìtújí dìmíng suǒyǐn «中国地名录——中华人民共和国地图及地名索引». Beijing: Zhōngguó dìtú chūbǎnshè 中国地图出版社, 1997, ISBN 7-5031-1718-4, S. 146, 307.
  2. Julia Pröll: Simone Moro besteigt Makalu im Winter, alpin.de, abgerufen am 13. Februar 2009
  3. Chomo Lönzo auf Peakbagger.com (englisch)