Luigi Alamanni

italienischer Dichter und Humanist

Luigi Alamanni (* 6. März 1495 in Florenz, Italien; † 18. April 1556 in Amboise, Frankreich) war ein italienischer Dichter und Humanist.

Luigi Alamanni (1495–1556)

Leben Bearbeiten

Alamanni war ein Gegner von Giulio de’ Medici. Nach der Entdeckung des Aufstandes 1522 konnte er mit Zanobi Buondelmonte nach Venedig und dann nach Frankreich fliehen. Nach dem Sturz der Familie Medici konnte er 1527 nach Florenz zurückkehren. 1529 war er Vertreter von Florenz bei Kaiser Karl V. in Savona. 1530 wurde er aus Genua ausgewiesen, wo er sich zu der Zeit als Florentiner Vertreter aufhielt, und floh erneut nach Frankreich, da Florenz von den kaiserlichen Truppen belagert wurde. Der Fall von Florenz und die Rückkehr der Medici, die ihn sofort verbannten, machte eine Rückkehr unmöglich, weshalb er sich am französischen Hof beliebt zu machen versuchte. Durch seine Bildung und Gewandtheit fand er das Vertrauen der französischen Könige Franz I. und Heinrich II.

1539 kehrte er als Sekretär des Kardinals Ippolito d’Este für über ein Jahr nach Italien zurück, 1540 war er in Padua Mitglied der Accademia degli Infiammati.[1] 1541 war er Sonderbotschafter Franz I. in Venedig, 1544 in Venedig. Für die bisweilen behauptete Gesandtschaft zum Kaiser Karl V. gibt es keine Belege. 1551 sollte er im Auftrag Heinrichs II. Genua auf die Seite Frankreichs ziehen, allerdings hatte er keinen Erfolg. 1553 überbrachte er Maria Tudor die Geschenke und Glückwünsche des französischen Königs zur Krönung. In seinen letzten Lebensjahren widmete Alamanni sich intensiv der Überarbeitung seiner Schriften. Sein Ruhm beruht vor allem auf dem von den Api des Cosimo Rucellai inspirierten Gedicht über den Landbau – ein bedeutendes Zeugnis des französisch-italienischen Kulturaustauschs in der Renaissance.

Schriften Bearbeiten

als Autor
  • La Coltivazione. Cisalpina-Goliardica, Mailand 1981, ISBN 88-205-0314-X (Nachdr. d. Ausg. Mailand 1804).[2]
  • Di Girone il cortese. Romanzo cavalleresco (1548). Antonelli, Venedig 1836 (Nachdr. d. Ausg. Florenz 1549).[3]
  • L’Avarchide. Lancelotti, Bergamo 1809 (Nachdr. d. Ausg. Florenz 1540).[4]
als Übersetzer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Elena Panciera: Alle radici dell’Accademia degli Infiammati di Padova: i Discorsi del modo di studiare di Sperone Speroni. (academia.edu [abgerufen am 13. Januar 2023]).
  2. Lehrgedicht über das Landleben, EA 1546; Marguerite de Valois-Angoulême, duchesse de Berry gewidmet.
  3. Italienische Bearbeitung von Guiron le Courtois; Heinrich II. gewidmet.
  4. Nach Motiven aus Lancelot du Lac.
  5. Zwischen 1520 und 1527 entstanden.

Literatur Bearbeiten

  • Vincenzo Benini: Annotazioni sopra la coltivazione de Luigi Alamanni. In cui si contengono moltissimi avvertimenti utili e dilettevoli per gli studiosi dell’agricoltura. Seminario, Padua 1745.
  • Elisabeth Frege Gilbert: Luigi Alamanni. Politik und Poesie, von Machiavelli zu Franz I. Peter Lang Verlag, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-631-54126-0 (zugl. Dissertation, Universität Hannover 2005).
  • Alois Girardelli: Dei poemi georgici nostrali ed in particolare della Coltivacione di Luigi AlamanniHilari, Görz 1900.
  • Henri Hauvette: Luigi Alamanni (1495–1556). Sa vie et son œuvre. Un exilié florentin à la cour de France au XVIe siècle. Hachette, Paris 1903.
  • Francesco Montorsi: L’autore rinascimentale e i manoscritti medievali. Sulle fonti del „Gyrone il cortese“ di Luigi Alamanni. In: Romania, Revue trimestrielle, Bd. 127 (2009), Heft 505/506, S. 190–211, ISSN 0035-8029.
  • Robert Weiss: Alamanni, Luigi. In: Alberto Bentoglio (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 1. Bulzoni, Rom (online bei treccani.it, italienisch)