Lucille Bremer

US-amerikanische Schauspielerin

Lucille Bremer (* 21. Februar 1917 in Amsterdam, New York; † 16. April 1996 in La Jolla, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Leben Bearbeiten

Lucille Bremer trat seit früher Jugend als Tänzerin auf[1], im Alter von nur 16 Jahren stand sie bereits in der Radio City Music Hall in New York City als Tänzerin auf der Bühne. Arthur Freed, der Musicalproduzent von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), entdeckte Bremer Anfang der 1940er-Jahre und zeigte sich von ihren tänzerischen Fähigkeiten sowie ihrer rothaarigen Schönheit beeindruckt. Er besorgte ihr einen Studiovertrag bei MGM, von dem Studio erhielt sie anschließend intensiven Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht.[2] 1944 erhielt sie ihre erste große Filmrolle als elegante ältere Schwester von Judy Garlands Hauptfigur in dem Musicalfilm Meet Me in St. Louis. Für ihren Auftritt in dem sowohl bei Kritikern wie beim Publikum erfolgreichem Klassiker wurde Bremer mit guten Besprechungen bedacht.

Nach dem Erfolg von Meet Me in St. Louis planten Freed und MGM-Boss Louis B. Mayer, Bremer mit dem Musical Yolanda und der Dieb (1945) zu einem Star aufbauen.[3] In dem Film verkörperte sie neben Fred Astaire die weibliche Hauptrolle der lateinamerikanischen Thronerbin Yolanda. Nach Meet Me in St. Louis stand sie hier ein zweites Mal unter Regie von Vincente Minnelli; doch Yolanda und der Dieb wurde an den Kinokassen ein Misserfolg und Bremer wirkte trotz ihrer unbestrittenen Tanzfähigkeiten nach Ansicht von Kritikern etwas zu unnahbar, um zu einem Filmstar mit großer Fangemeinde zu werden.[4][5]

MGM ließ sie daraufhin weitgehend fallen, sie wurde für ihre letzten Filme – mehrheitlich B-Movies – an andere Filmstudios ausgeliehen. Schauspielerisches Talent bewies sie in ihrer Nebenrolle als materialistische Frau eines reichen, älteren Mannes in dem Film noir Ohne Erbarmen von Edgar G. Ulmer.[6] Ihre erste dramatische Hauptrolle außerhalb eines Musicals erhielt Bremer erst 1948: Unter der Regie von Budd Boetticher und an der Seite von Richard Carlson im Film noir Hinter verschlossenen Türen, dieser Film wurde jedoch zugleich ihr letzter.

Enttäuscht von ihrer Karriere, zog sich Bremer 1948 aus dem Filmgeschäft ins Privatleben zurück. Im selben Jahr heiratete sie den Sohn des früheren mexikanischen Präsidenten Abelardo L. Rodríguez, das Ehepaar bekam vier Kinder. Nach ihrer Scheidung im Jahr 1963 eröffnete Bremer eine erfolgreiche Kleiderboutique in La Jolla, wo sie auch 1996 im Alter von 79 Jahren an einem Herzinfarkt starb.[7]

Filmografie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lucille Bremer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lucille Bremer, 79, Actress and Dancer. In: The New York Times. 19. April 1996, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 21. Oktober 2023]).
  2. Obituary: Lucille Bremer. 21. April 1996, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  3. Obituary: Lucille Bremer. 21. April 1996, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  4. Lucille Bremer | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  5. Obituary: Lucille Bremer. 21. April 1996, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  6. Obituary: Lucille Bremer. 21. April 1996, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  7. Lucille Bremer, 79, Actress and Dancer. In: The New York Times. 19. April 1996, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 21. Oktober 2023]).