Die Loko (ausgesprochen Lɔkɔ) sind eine Ethnie in Sierra Leone. Als Endonym werden sie und ihre Sprache auch Landogo genannt. Sie sprechen die gleichnamige Sprache. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in der Provinz North West, vor allem in den Distrikten Bombali und Port Loko sowie um die Hauptstadt Freetown. Es gibt (Stand 2015) noch knapp 166.000 Loko, wovon aber nur noch etwa zwei Drittel ihre Sprache als Muttersprache nutzen.[1]

Ein Loko

Ein Großteil der Loko endete im atlantischen Sklavenhandel.

Lebensweise Bearbeiten

Die Loko leben traditionell in kleinen Dörfern am Fuße von Bergen und Hügeln. Ihre Hütten sind rund mit Holzwänden und Strohdächern. Sie sind Bauern und Jäger. Die Landwirtschaft ist ein wichtiger sozialer Aspekt der Loko. Besonders gute Bauern gewinnen einen höheren Status. Die Loko folgen der Patrilinearität und leben polygam.

Berühmte Loko Bearbeiten

  • Samura Kamara, Präsidentschaftskandidat 2018 und ehemaliger Außen- und Finanzminister

Literatur und Quellen Bearbeiten

  • C. Magbaily Fyle: Historical Dictionary of Sierra Leone, Scarecrow Press, 2006, ISBN 978-0810853393, S. 107 ff
  • Kirill Babaev: Person Marking in South-West Mande Languages: a Tentative Reconstruction, Institute of Linguistics for the Russian Academy of Sciences, Moskau 2010, S. 3–48 (online abrufbar)
  • Kirill Babaev: On the Origins of Southwest Mande Ethnonyms, Institute of Linguistics for the Russian Academy of Sciences, Moskau 2011 (online abrufbar)
  • Larry M. Hyman: Notes on the history of Southwestern Mande, In: Studies in African Linguistics, Vol 4, No 2, 1973
  • Clark Speed: Swears and swearing among Landogo of Sierra Leone: aesthetics, adjudication, and the philosophy of power, University of Washington, 1991 (online abrufbar)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Loko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sierra Leone 2015 Population and Housing Census national analytical report. Statistics Sierra Leone, Oktober 2017, S. 89ff.