Live and Let Die (Lied)

Lied von Wings

Live and Let Die (englisch für ‚leben und sterben lassen‘) ist das Titelstück des gleichnamigen James-Bond-Films. Es wurde von Paul und Linda McCartney geschrieben und mit ihrer Gruppe Wings aufgenommen. Das Lied wurde im Juni 1973 als Single A-Seite veröffentlicht, es war die fünfte Single der Wings.

Live and Let Die
Wings
Veröffentlichung 1. Juni 1973 (UK)
18. Juni 1973 (USA)
Länge 3:12
Genre(s) Rock, Ska, Filmmusik, James-Bond-Lied
Autor(en) Paul McCartney & Linda McCartney
Produzent(en) George Martin
Label Apple Records
Album Live and Let Die (Soundtrack)
Coverversion
1991 Guns N’ Roses

Neben vielen anderen Künstlern wurde das Lied 1991 von Guns N’ Roses gecovert.

Hintergrund Bearbeiten

 
Englischsprachiges Logo

Live and Let Die wurde eigens für den achten James-Bond-Film in Auftrag gegeben. John Barry, der frühere Bond-Filme vertont hatte, stand für die Arbeit an Live And Let Die nicht zur Verfügung, so dass die Produzenten des Films, Albert R. Broccoli und Harry Saltzman, bereits vor Fertigstellung des Drehbuchs durch Tom Mankiewicz, McCartney baten, den Titelsong zu schreiben. McCartney war zuvor gebeten worden, das Thema für Diamonds Are Forever von 1971 zu schreiben, was aber nicht realisiert wurde.

Paul McCartney sagte 1973 über die Entstehung des Liedes: „Ich las das Buch "Leben und sterben lassen" an einem Tag, fing an, es an diesem Abend zu schreiben, machte am nächsten Tag weiter und beendete es am nächsten Abend ... Ich habe mich ans Klavier gesetzt, etwas ausgearbeitet und mich dann mit George Martin in Verbindung gesetzt, der es mit uns produziert hat. Linda schrieb den mittleren Reggae-Teil des Songs.“

Live and Let Die entstand in Zusammenarbeit mit dem früheren Beatles-Produzenten George Martin, der das Stück produzierte und die orchestralen Einsätze arrangierte. Die Filmproduzenten hatten vorgesehen, dass ein anderer Interpret McCartneys Song aufnimmt. McCartney und Martin hatten jedoch andere Vorstellungen, so nahmen sie im Wesentlichen an einem einzigen Tag eine vollständige Studioversion in George Martins AIR Studios in London auf, die gleichzeitig mit einem Orchester eingespielt wurde. Martin brachte es dann zum Drehort in der Karibik. McCartney sagte dazu: „Die Filmproduzenten fanden einen Plattenspieler. Nachdem die Platte zu Ende war, sagten sie zu George Martin: 'Das ist großartig, ein wunderbares Demo. Nun, wann machst du den richtigen Track, und wen sollen wir dazu bringen, ihn zu singen?" Und George sagte: 'Was? Das ist das echte Stück!“

In der Annahme, dass es sich bei der McCartney-Aufnahme bloß um ein Demo handelte, schlug Harry Saltzman angeblich vor, dass Thelma Houston den Song aufnehmen sollte. Nachdem die Produzenten Martins Beharren darauf akzeptiert hatten, dass der Song gut genug wäre, um ihn zu verwenden, wurde er in den Film integriert. Eine weitere Aufnahme von Brenda J. Arnau erschien ebenfalls im Soundtrack des Films. Laut einem Schreiben von Ron Kass, dem ehemaligen Chef des Beatles-Labels Apple Records, an Saltzman steht: "Paul McCartney hat zugestimmt, den Titelsong mit dem Titel Live and Let Die zu schreiben. Er und seine Musikgruppe Wings werden den Titelsong zum Vorspann performen." Es ist somit daraus zu schließen, dass es sich bei der Unterhaltung zwischen George Martin und Harry Saltzman nur um ein Missverständnis handeln konnte, da vertraglich schon alles ausgehandelt war.[1]

"Live And Let Die" ist der einzige Song, der auf jedem der Live-Alben von Paul McCartney erschienen ist, mit Ausnahme der Fernsehaufzeichnung Unplugged (The Official Bootleg). Bei den Live-Auftritten der Wings mit diesem Song gab es im Instrumentalteil eine Lasershow. McCartney spielte den Song weiterhin auf seinen Solo-Tourneen, oft auch mit der Verwendung von Pyrotechnik; so führte er das Lied auch im Juni 2012 neben Let It Be live beim Diamond Jubilee Concert anlässlich des 60. Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. auf.[2]

McCartney sagte zur Liveversion: „Es ist bis heute ein großer Show-Song für uns. Wir haben Pyrotechnik, und das, was ich am meisten daran mag, ist, dass wir wissen, dass die Explosion gleich passieren wird, diese erste große Explosion.“

Erfolge Bearbeiten

  • Die Single Live and Let Die erreichte Platz 9 in Großbritannien, Platz 31 in Deutschland und in den USA Platz zwei in den jeweiligen Charts.[3][4] Somit war es die fünfte Top-Ten-Single in den USA und in Großbritannien für Paul McCartney.
  • Die Single wurde von der RIAA mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet, für mehr als eine Million verkaufter Exemplare in den USA.
  • In den USA wurde es 2012 von der BMI für vier Millionen Ausstrahlungen ausgezeichnet.[5]
  • Live and Let Die war der erste Titelsong eines James-Bond-Films, der für den Oscar nominiert wurde, er verlor aber gegen den Titelsong von The Way We Were.[6]

Weitere Verwendung Bearbeiten

  • In dem 2003er Film Ein ungleiches Paar (Originaltitel: The In-Laws) wurde ebenfalls Live and Let Die, allerdings in einer anderen Version, verwendet.
  • In dem US-amerikanischen Film American Hustle aus dem Jahre 2013 wird das Lied während einer Szene ironisch eingesetzt, in der Rosalyn Rosenfeld, gespielt von Jennifer Lawrence, singend ihre Wohnung putzt.

Aufnahme Bearbeiten

Live and Let Die wurde von den Wings am 19. und 20. Oktober 1972 in den Londoner AIR Studios mit George Martin als Produzenten und Orchesterarrangeur aufgenommen. Bill Price war der Toningenieur der Aufnahmen. Die Abmischung erfolgte am 21. Oktober ebenfalls in den AIR Studios. Die Einspielung des Liedes erfolgte während der Aufnahmen zum Wings-Album Red Rose Speedway.

Besetzung:

Die Version von Guns N’ Roses Bearbeiten

Live and Let Die wurde im Dezember 1991 als vierte von acht Singles der beiden Use-Your-Illusion-Alben ausgekoppelt, als zweite Single von Use Your Illusion I. Auch wurde ein Musikvideo dazu gedreht, das die Band sowohl auf der Bühne zeigte wie auch beim Durchsehen alter Fotos. Das Video wurde gedreht, kurz bevor Izzy Stradlin die Band verließ. Es ist das letzte Video, in dem er zu sehen ist. Die Version von Guns N’ Roses erreichte Platz 33 der Billboard Hot 100 und Platz 20 der Mainstream Rock Charts.

Veröffentlichung der Version von Wings Bearbeiten

  • Am 1. Juni 1973 (USA: 18. Juni 1973) erschien die Single Live and Let Die – mit dem Lied I Lie Around als B-Seite.[7] I Lie Around wurde im Oktober 1970 in den CBS Studios in New York während der Aufnahmen zum Album Ram eingespielt. Weitere Overdubs erfolgten im November 1972 in den Abbey Road Studios. Die deutsche Single führte als Interpreten Paul McCartney and Wings statt nur Wings auf.[8]
  • Am 2. Juli 1973 wurde das von George Martin produzierte Soundtrackalbum Live and Let Die in den USA sowie in mehreren europäischen Ländern veröffentlicht. Das Album enthält das Titellied zweimal, die Wingsversion sowie eine Version von Bj Arnau. Bei Live and Let Die wurde Paul McCartney and Wings als Interpret aufgeführt.[9] Der gesamte Soundtrack wurde auch in Quadrofonie veröffentlicht.
  • Live and Let Die erschien am 27. November 1978 auf dem Kompilationsalbum, Wings Greatest, am 2. November 1987 auf All the Best!, am 7. Mai 2001 auf Wingspan: Hits and History und am 10. Juni 2016 auf Pure McCartney.
  • Liveversionen von Live and Let Die erschienen auf den Alben Wings over America (1976), Tripping the Live Fantastic (1990), Paul Is Live (1993), Back in the U.S. (2002), Back in the World (2003) und Good Evening New York City (2009).
  • Im Juni 2003 erschien das Soundtrackalbum Music from the Motion Picture The In-Laws, auf dem sich eine andere Version von Live and Let Die befindet, die 1973 während des James Paul McCartney TV Special aufgenommen wurde. Als Titelinterpret wird nur Paul McCartney angegeben.[10]
  • Am 7. Dezember 2018 wurde das Album Red Rose Speedway, zum zweiten Mal remastert, von dem Musiklabel Capitol Records als Teil der Paul McCartney Archive Collection veröffentlicht. Die Special Edition enthält Live and Let Die.[11]

Literatur Bearbeiten

  • Chip Madinger and Mark Easter: Eight Arms To Hold You – The Solo Compendium, 44.1 Productions 2000, ISBN 0-615-11724-4 (S. 180–181).
  • Luca Perasi: Paul McCartney: Recording Sessions (1969–2013). A Journey Through Paul McCartney's Songs After The Beatles. L.I.L.Y. Publishing, 2013, ISBN 978-88-909122-1-4.

Weblinks Bearbeiten

Musikbeispiele

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. [1]
  2. Queen gefeiert wie ein Popstar (Memento vom 12. März 2013 im Internet Archive), MDR vom 5. Juni 2012
  3. Chartquellen: DE UK US
  4. Joel Whitburn: The Billboard Book of Top 40 Hits. Billboard Books 2006
  5. ‘Live and Let Die’ Recognized For Over 4 Million Performances In The USA. In: Broadcast Music, Inc. 16. Oktober 2012, abgerufen am 26. März 2019 (englisch).
  6. Music – Live And Let Die. In: mi6-hq.com. Abgerufen am 12. Dezember 2012 (englisch).
  7. UK Wings-Single: Live and Let Die
  8. Deutsche Wings-Single: Live and Let Die
  9. US-Version des Soundtrackalbums Live and Let Die
  10. Music from the Motion Picture The In-Laws
  11. 2018er Special Edition Red Rose Speedway