Lincosamide sind eine Gruppe von Antibiotika. Sie können aufgrund ihrer chemischen Struktur als Acylaminopyranoside bezeichnet werden; dies bedeutet, dass sie sich von Monosacchariden mit einer Sechsringstruktur, den Pyranosen, ableiten. Zu den Lincosamiden gehören Clindamycin und Lincomycin.[1]

Struktur des Lincosamids Clindamycin

Lincosamide haben eine bakteriostatische Wirkung, hemmen also das Wachstum von Bakterien. Durch Bindung an die 50-S-Untereinheit der Ribosomen verursachen sie eine Hemmung der Proteinsynthese der Bakterien.[1] Aufgrund der ähnlichen Wirkungsweise wie Makrolide kann es zu Kreuzresistenzen kommen.[2]

Sie werden häufig in der Traumatologie und Orthopädie bei Knocheninfektionen eingesetzt, da sie sehr gut in Weichteilgewebe und Knochen penetrieren.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Wolfgang Löscher, Fritz Rupert Ungemach, Reinhard Kroker: Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren. Parey, 2006, ISBN 3-8304-4160-6, S. 264 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Gerd Luippold: Mündliche Prüfung Pharmakologie. Thieme, 2010, ISBN 978-3-13-162161-0, S. 192 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).