Light Tank Mk VI

Vickers-Armstrong

Der Light Tank Mk VI, ein britischer Panzer, wurde von 1936 bis 1940 gebaut. Der Typ wurde noch bis 1941 im Zweiten Weltkrieg von den britischen Truppen als Spähpanzer in Frankreich, Ägypten, auf Malta und bei der Besetzung Persiens eingesetzt. Da diese leichtgepanzerten Fahrzeuge keine Chance gegen die gegnerischen deutschen Panzer hatten, wurden sie ausgemustert und verschrottet. Einige wurden im Westfeldzug von der deutschen Wehrmacht erbeutet und mit der aufgesetzten 10,5-cm-leichten Feldhaubitze 16 zu Artillerieselbstfahrlafetten umgebaut.

Light Tank Mk. VI

Mk. VIB

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze)
Länge 3,94 m
Breite 2,06 m
Höhe 2,13 m
Masse 5,25 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 3 bis 14 mm
Hauptbewaffnung 12,7 mm MG
Sekundärbewaffnung 7,69 mm MG
Beweglichkeit
Antrieb Meadows Sechszylinder-Ottomotor
88 PS
Federung Schraubenfedern
Geschwindigkeit 50,9 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 16,8 PS/t
Reichweite 280 km

Design Bearbeiten

Die Entwicklung des Fahrzeuges war abgeschlossen, als das Vereinigte Königreich ein großes Aufrüstungsprogramm begann. Der Vickers Mk VI wurde in Massen produziert, um das Royal Tank Regiment und die mechanisierten Kavallerie-Regimenter aufzufüllen. Er wurde als Begleit- und Aufklärungspanzer entworfen und konnte es zu keiner Zeit mit Panzern anderer kriegsführender Parteien aufnehmen. 1940 wurde die Produktion eingestellt.

Ausrüstung Bearbeiten

Bewaffnet war der Mk VI mit zwei Vickers-Maschinengewehren, einem .50 Zoll (12,7 mm) und einem .303 Zoll (7,69 mm) Maschinengewehr, die koaxial im Turm angeordnet waren und um 360 Grad gedreht und vertikal von +37° bis −10° bewegt werden konnten. Munitioniert war er mit 200 Schuss .50- und 2500 Schuss .303-Patronen.

Ein Funkgerät (No. 9 W/T) war in einer Erweiterung am Turmheck angebracht.

Die letzte Version MK VI C verfügte über das 15-mm-Besa-Maschinengewehr, das das Vickers .50 ersetzte. Das Vickers .303 wurde durch das 7,92-mm-Besa ersetzt.

Panzerung Bearbeiten

Die Panzerung des MkVI war ausgelegt, um Beschuss bis zu .303 Zoll (7,62 mm, also Handfeuerwaffen) standzuhalten. An der dünnsten Stelle betrug die Stärke nur 4 mm und an der dicksten 14 mm (British Official Armour Specification I.T.70).

Antrieb Bearbeiten

Angetrieben wurde der Mk VI von einem Meadows ESTB, einem wassergekühlten Sechszylinder-Benzinmotor, welcher bei 3000/min etwa 90 PS (88 bhp) leistete. Die Kraftübertragung erfolgte über ein Vorwahl-Getriebe mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang. Der Mk VI erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 35 mph (56 km/h).

Varianten Bearbeiten

 
Light Tank Mk.VIA
 
Light Tank AA Mk I.
 
Light Tank Mk VIC (am 27. Mai 1940 während der Schlacht bei Abbeville getroffen)
  • Light Tank MK VIA
    Nach 91 Mk VI ging der Mk VIA in Serie. Die wichtigsten Verbesserungen betrafen die Stoßdämpfer und das Kühlsystem des Motors. Die Spurweite wurde vergrößert und der Radstand verlängert. Das neue Kühlsystem wurde in Ägypten ausgiebig getestet. Von November 1935 bis Januar 1936 wurden 85 MK VIA hergestellt.
  • Light Tank AA MK I + II
    Luftabwehrpanzer, auf dem MK-VIA-Fahrwerk
  • Light Tank MK VIC
    Das endgültige Design des MK VI beinhaltete die jetzt verfügbaren Besa-Maschinengewehre. Das Vickers .50 wurde durch das 15-mm-Besa und das Vickers .303 durch das 7,92-mm-Besa ersetzt. Das 15-mm-Besa konnte auch Einzelfeuer abgeben, sein Kampfsatz wurde auf 175 Schuss reduziert. Produziert wurden 130 Fahrzeuge dieses Typs.
    Bei der Wehrmacht wurde diese Variante unter der Bezeichnung leichter Panzerkampfwagen Mk VI C 736 (e) geführt.

Technische Daten Bearbeiten

Technische Daten der Versionen des Light Tank Mk VI[1]
VIB VIC
0Allgemeine Eigenschaften
Besatzung drei
Gefechtsgewicht 5,28 t 5,25 t
Bodendruck 0,53 kg/cm²
Länge 3,99 m 3,94 m
Breite 2,05 m 2,06 m
Höhe 2,23 m 2,13 m
Bodenfreiheit 27 cm
Kettenbreite 24,1 cm
0Bewaffnung
Hauptbewaffnung 12,7 mm MG 15 mm MG
Sekundärbewaffnung 7,7 mm MG 7,92 mm MG
Kampfbeladung HW 400 Patronen 175 Patronen
Kampfbeladung MG 2500 Patronen 2700 Patronen
0Fahrleistung
Motor Meadows Sechszylinder-Ottomotor
Kühlung Wasser
Hubraum 4,43 l
Bohrung / Hub 88/120 mm
maximale Umdrehung 3000/min.
PS 88 PS
spezifische Leistung 19,6 PS/l
Leistungsgewicht 16,67 PS/t 16,76 PS/t
Getriebe fünf Vorwärtsgänge, ein Rückwärtsgang
Höchstgeschwindigkeit Straße 56 km/h 51 km/h
Höchstgeschwindigkeit Gelände 41 km/h
Kraftstoffvorrat 159 l
Reichweite Straße 208 km 280 km
Reichweite Gelände
Lenkung Lenkbremse
Laufrollen 4
Federung Schraubenfedern
Watfähigkeit 61 cm 60 cm
0Panzerung
Wanne Front bis 12 mm 11 bis 14 mm
Wanne Seite 8 bis 14 mm 11 bis 13 mm
Wanne Heck 8 bis 14 mm 4 bis 6 mm
Wanne Decke 10 mm 4 mm
Wanne Boden 5 mm 3 mm
Turm Front bis 15 mm bis 14 mm
Turm Seite bis 15 mm 11 bis 14 mm
Turm Heck bis 12 mm bis 11 mm
Turm Decke 10 mm 3,5 mm

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Light Tank Mk VI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Chris Bishop (Hrsg.): Waffen des zweiten Weltkriegs : eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: The Encyclopedia of weapons of World War II : the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger).
  • David Fletcher: British Light Tanks 1927–45: Marks I–VI, Osprey Publishing, 2014, ISBN 978-1-78200-377-9
  • Christofer F. Foss: Panzer und andere Kampffahrzeuge von 1916 bis heute, Buch&Zeit Verlagsges. mbH, Köln 1978, S. 22

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–1942, Podzun-Pallas Verlag 1998, ISBN 3-7909-0623-9; S. 276