LetsBuyIt.com war ein 1999 gegründetes Portal, das im Internet Käufer für ein gemeinsames Kaufangebot an einen Lieferanten zusammenführen wollte. LetsBuyIt.com war seinerzeit einer der bekanntesten Vertreter des sogenannten Powershopping oder Co-Shopping.[1] Im Zuge der Dotcom-Blase geriet das zeitweilig am Neuen Markt gelistete Unternehmen in die Krise, 2003 wurde die Marke verkauft.

Geschichte Bearbeiten

Im April 1999 wurde LetsBuyIt.com vom Schweden Johan Staël von Holstein gegründet. Im November 1999 startete ein deutscher Ableger. Durch eine Nachfragebündelung sollten für die Kunden attraktivere Preise, beispielsweise durch Mengenrabatte, erreicht werden.[1] Damit war die Firma einer der Schrittmacher des Verkaufsbooms im Internet mittels neuer Geschäftsideen.[2][3]

Besondere Resonanz fand die Diskussion über im Geschäftsmodell angeblich versteckte Verstöße gegen das Rabattgesetz.[4][5] Wegen dieser grundsätzlichen Probleme und fragwürdiger Geschäftsführung kam es zu stark schwankenden Kursen der Aktie.[6][7][8] In die Schlagzeilen geriet die am Neuen Markt gelistete LetsBuyIt.com 2001 nicht nur durch ihre prekäre Wirtschaftslage, sondern auch aufgrund der geplanten Investition durch Kim Schmitz.[9][10] Schmitz versprach, dem Unternehmen aus der Finanznot zu helfen, stellte sich dann jedoch als Kapitalanlagebetrüger heraus und wurde 2002 verhaftet sowie später wegen Insiderhandels verurteilt.[11][12][13]

Auch durch diese Probleme fiel Letsbuyit 2001 dem mit der Dotcom-Blase zusammenhängendem Kurssturz zahlreicher Unternehmen der New Economy zum Opfer. Am 25. Juli 2002 meldete die deutsche Tochtergesellschaft Insolvenz an, am 6. November 2002 folgte die niederländische Muttergesellschaft.

2003 wurde die LetsBuyIt.com N.V. (WKN: 938 006) zu IFEX Innovation Finance & Equity Exchange N.V. umbenannt.[14] Bereits seit den Anfangstagen des Unternehmens nutzte LetsBuyIt.com das Maskottchen Billy, die Ameise zu Werbezwecken.

2007 wurde das Konzept von LetsBuyIt vom deutschen Start-Up Dealjaeger.de wiederbelebt.[15] Anfang des Jahres 2008 erwarb ein anderes Unternehmen die Namensrechte an LetsBuyIt.com für ein Preisvergleichsportal.[16]

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Tobias Kollmann: Online-Marketing. Grundlagen der Absatzpolitik in der Net Economy. Kohlhammer, Stuttgart 2007, ISBN 9783170196889, S. 138f.
  2. Hubertus von Barby: Gemeinsam kaufen – gemeinsam sparen? In: Die Welt. 18. November 1999
  3. Birger Nicolai & Peter Michael Wolf: Campus-Talk an der Uni: Der Internet-Boom fängt gerade erst an. In: Die Welt. 28. Juni 2000
  4. LetsBuyIt.com: Noch ein Urteil gegen Powershopping. In: Spiegel Online. 15. Oktober 2000
  5. Rabattgesetz fällt: Letsbuyit.com-Aktie legt 140 Prozent zu. In: Die Welt. 14. Dezember 2000
  6. E-Commerce: LetsBuyIt.com faktisch zahlungsunfähig. In: Spiegel Online. 29. Dezember 2000
  7. Börse am Nachmittag: LetsBuyIt.com verdoppelt sich nach Übernahmegerüchten. In: Spiegel Online. 12. Januar 2001
  8. LetsBuyIt.com: Ex-Hacker rettet den Rabattjäger. In: Spiegel Online. 25. Januar 2001
  9. Alexander Gutzmer: Schwere Vorwürfe gegen Letsbuyit-Retter. In: Die Welt. 4. Februar 2001
  10. Letsbuyit.com nach Finanzspritze wieder optimistisch: Letsbuyit.com-Aktie verdoppelt ihren Kurswert. In: Handelsblatt. 6. Februar 2001
  11. Clemens von Frentz: Letsbuyit.com: Neuer Skandal am Neuen Markt. In: manager magazin. 25. Juni 2001
  12. Kim Schmitz: Rolling home. In: manager magazin. 21. Januar 2002
  13. Aktien: Dubioser Trick. In: Der Spiegel. Nr. 23, 2002, S. 95 (online).
  14. ots.atIFEX Innovation Finance & Equity Exchange N.V.: Namensänderung von LetsBuyIt.com N.V. zu IFEX Innovation Finance & Equity Exchange N.V. bekannt gegeben. In: ots.at. 23. Juli 2003
  15. Rabattsystem: Dealjaeger.de reanimiert LetsBuyIt.com. In: Spiegel Online. 29. Januar 2007
  16. LetsBuyIt.de: Über uns (Zugriff am 11. März 2012)