Lance Bouma

kanadischer Eishockeyspieler

Lance Gordon Bouma (* 25. März 1990 in Provost, Alberta) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit Oktober 2023 beim Linköping HC aus der Svenska Hockeyligan (SHL) unter Vertrag steht. Zuvor verbrachte der Center unter anderem über sieben Jahre in der Organisation der Calgary Flames.

Kanada  Lance Bouma

Geburtsdatum 25. März 1990
Geburtsort Provost, Alberta, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 95 kg

Position Center
Nummer #17
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2008, 3. Runde, 78. Position
Calgary Flames

Karrierestationen

2005–2010 Vancouver Giants
2010–2017 Calgary Flames
2017–2018 Chicago Blackhawks
Rockford IceHogs
2018–2019 Genève-Servette HC
2019–2020 Ontario Reign
2020–2021 IK Oskarshamn
2021–2023 Malmö Redhawks
seit 2023 Linköping HC

Karriere Bearbeiten

Beim Western Hockey League Bantam Draft 2005 nutzten die Vancouver Giants ihr zweites Wahlrecht um die Rechte an Lance Bouma zu erwerben.[1] In der Saison 2005/06 spielte er fast die gesamte Saison in der Rural Alberta Midget Hockey League. Noch als 15-jährigen holten ihn die Vancouver Giants in die WHL und ließen ihn dort seine ersten Einsätze absolvieren. In fünf Spielen überzeugte er mit einem Tor und drei Vorlagen.[2] In der Saison 2006/07 schaffte er den Sprung in die Stammmannschaft der Vancouver Giants. Bouma kam in 49 Spielen der regulären Saison und 22 Play-off-Partien zum Einsatz. In den Play-offs scheiterten die Giants erst im siebten Finalspiel an den Medicine Hat Tigers und verpassten es, den President’s Cup zu gewinnen. Dennoch qualifizierte sich das Team als gastgebende Mannschaft für den Memorial Cup 2007 und nahm im Endspiel erfolgreich Revanche an den Medicine Hat Tigers.[3] Im gleichen Jahr spielte er auch für das Team Alberta bei den Canada Games 2007, wo er am Eishockeyturnier teilnahm. Bouma schoss zwei Tore und das Team beendete die Meisterschaft auf dem vierten Platz.[4]

 
Bouma im Trikot der Calgary Flames

In der Saison 2007/08 stellte Bouma mit zwölf Toren und 35 Punkten in 71 Saisonspielen einen neuen Karriererekord auf. Dies führte dazu, dass er im NHL Entry Draft 2008 in der dritten Runde an 78. Stelle von den Calgary Flames ausgewählt wurde.[5] In den Juniorenligen blieb er noch zwei weitere Jahre und in der Saison 2009/10 war er Mannschaftskapitän der Vancouver Giants, als das Team den Sprung in die dritte Play-off-Runde schaffte, aber sich den Tri-City Americans geschlagen geben musste.[6] Nach dem Ausscheiden wurde Bouma in das AHL-Farmteam der Calgary Flames nach Abbotsford geschickt und absolvierte dort fünf Play-off-Spiele für die Abbotsford Heat.[2] Nach einer Niederlage im sechsten Spiel gegen Hamilton schieden die Heat aus den Play-offs aus.

In der AHL-Saison 2010/11 stieg er zum Stammspieler bei den Abbotsford Heat auf. Er absolvierte eine gute Saison und in den ersten 49 Spielen traf er elf Mal ins gegnerische Tor.[7] Bekannt ist Bouma vor allem für sein physisch starkes Spiel. Diese Qualitäten brachten ihm am 3. Februar 2011 seine erste Berufung in den Kader der Calgary Flames ein.[8] Zwei Nächte später gab er sein Debüt für die Flames gegen die Los Angeles Kings.[9] Seinen ersten Punkt verzeichnete Bouma am 7. Februar mit einem Assist, als er Mikael Backlund für ein Tor gegen die Chicago Blackhawks auflegte.[10]

Nachdem er durch einen Riss von vorderem Kreuzband und Seitenband im Oktober 2012 für nahezu die komplette Saison 2012/13 ausgefallen war[11], stand er zu Beginn der Spielzeit 2013/14 wieder im Kader der Flames. Diesem gehörte er bis zum Ende der Spielzeit 2016/17 an, ehe er im Juli 2017 als Free Agent zu den Chicago Blackhawks wechselte. Dort erfüllte er einen Einjahresvertrag, der im Sommer 2018 allerdings nicht verlängert wurde. Anschließend wechselte Bouma erstmals nach Europa, als er sich im August 2018 dem Genève-Servette HC aus der Schweizer National League anschloss. Im September 2018 erlitt er eine Knieverletzung[12] und fiel bis zum Saisonende aus.[13]

Im September 2019 nahm er am Trainingslager der Los Angeles Kings teil, erhielt jedoch keinen Vertrag und wurde anschließend von den Ontario Reign verpflichtet, deren Farmteam. Dort verbrachte der Kanadier die Spielzeit 2019/20. Anschließend wagte er den Sprung ins europäische Ausland, als er im Dezember 2020 einen Vertrag beim IK Oskarshamn aus der Svenska Hockeyligan (SHL) unterzeichnete, da sich der Saisonstart in Nordamerika aufgrund der COVID-19-Pandemie verzögerte. Im Juni 2021 wechselte Bouma innerhalb der SHL zu den Malmö Redhawks. Für die Redhawks lief er zwei Spielzeiten lang auf und wechselte schließlich im Oktober 2023 zum Ligakonkurrenten Linköping HC.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2005/06 Vancouver Giants WHL 5 1 3 4 0
2006/07 Vancouver Giants WHL 49 3 5 8 31 22 3 3 6 12
2007/08 Vancouver Giants WHL 71 12 23 35 93 10 0 1 1 8
2008/09 Vancouver Giants WHL 48 9 16 25 116 17 7 5 12 30
2009/10 Vancouver Giants WHL 57 14 29 43 134 16 4 13 17 47
2009/10 Abbotsford Heat AHL 5 1 0 1 2
2010/11 Abbotsford Heat AHL 61 12 8 20 53
2010/11 Calgary Flames NHL 16 0 1 1 2
2011/12 Abbotsford Heat AHL 31 3 3 6 53
2011/12 Calgary Flames NHL 27 1 2 3 11
2012/13 Abbotsford Heat AHL 3 1 0 1 2
2013/14 Calgary Flames NHL 78 5 10 15 41
2014/15 Calgary Flames NHL 78 16 18 34 54 2 0 0 0 2
2015/16 Calgary Flames NHL 44 2 5 7 31
2016/17 Calgary Flames NHL 61 3 4 7 35 3 0 0 0 2
2017/18 Rockford IceHogs AHL 20 7 7 14 10 13 1 1 2 12
2017/18 Chicago Blackhawks NHL 53 3 6 9 36
2018/19 Genève-Servette HC AHL 3 0 2 2 2
2019/20 Ontario Reign AHL 57 10 10 20 63
2020/21 IK Oskarshamn SHL 21 6 7 13 47
2021/22 Malmö Redhawks SHL 51 9 15 24 45
2022/23 Malmö Redhawks SHL 47 7 7 14 26
WHL gesamt 230 39 76 115 374 65 14 22 36 97
AHL gesamt 172 33 28 61 181 18 2 1 3 14
NHL gesamt 357 30 46 76 210 5 0 0 0 4
Svenska Hockeyligan gesamt 119 22 29 51 118

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lance Bouma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Flett, Cory and Watts, Jessie (Hrsg.): 2009–10 WHL Guide. Western Hockey League, S. 140.
  2. a b Lance Bouma player card. Calgary Flames Hockey Club, abgerufen am 12. September 2011.
  3. A LOOK BACK: Memorial Cup 2007 – Vancouver Giants. In: vancouvergiants.com. 24. Mai 2013, abgerufen am 20. Dezember 2017 (englisch).
  4. Lance Bouma draft prospect card. National Hockey League, abgerufen am 12. September 2011.
  5. Draft notebook. In: Victoria Times-Columnist. 22. Juni 2008, archiviert vom Original am 9. November 2012; abgerufen am 12. September 2011 (englisch).
  6. Tri-City down Vancouver to reach first ever WHL final. The Sports Network, 26. April 2010, abgerufen am 12. September 2011.
  7. Cam Tucker: Lance Bouma jumps from Heat to Flames. In: Abbotsford Times. 4. Februar 2011, archiviert vom Original am 11. März 2012; abgerufen am 12. September 2011.
  8. Cam Tucker: “A dream come true” for Abbotsford Heat’s Lance Bouma. In: Abbotsford Times. 4. Februar 2011, archiviert vom Original am 16. Juli 2012; abgerufen am 12. September 2011.
  9. Scott Cruickshank: Bouma finds debut memories last a lifetime. In: Calgary Herald. 6. Februar 2011, archiviert vom Original am 18. Januar 2013; abgerufen am 12. September 2011 (englisch).
  10. Steve MacFarlane: Flames into playoff berth. In: Calgary Sun. 8. Februar 2011, abgerufen am 12. September 2011.
  11. calgarysun.com: „Bouma injured in Abbotsford“ (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch, 24. Oktober 2012, abgerufen am 20. Oktober 2013)
  12. Genf-Servette: Auch Bouma verletzt. In: hockeyfans.ch. 25. September 2018, abgerufen am 9. Oktober 2019 (englisch).
  13. Nach mehrmonatiger Verletzungspause: Genf-Flügel Lance Bouma wieder zurück im Training! In: sport.ch. 21. Februar 2019, abgerufen am 9. Oktober 2019.