Kyōgoku Tamekane

japanischer Dichter und Politiker

Kyōgoku Tamekane (japanisch 京極 為兼; * 1254; † 16. April 1332 in der Provinz Kawachi)[1], nach seinem Klan auch Fujiwara no Tamekane (藤原 為兼), war ein japanischer Dichter und Politiker.

Leben Bearbeiten

Er war der Sohn von Kyōgoku Tamenori und der Enkel des Dichters Fujiwara no Tameie.[2]

Kyōgoku Tamekane war ein Vertrauter des Tennō Fushimi aus der kaiserlichen Jimyōin-Linie, die mit Daikakuji-Linie um Macht rivalisierte, was dazu führte, dass er 1298 aus unklaren Gründen vom Kamakura-Shōgunat nach Sado verbannt wurde.[3] Ihm wurde 1303 die Rückkehr erlaubt[4] und er schaffte es, wieder bis zum Posten des Gon-Dainagon aufzusteigen,[2] wurde aber 1315 abermals vom Shogunat verbannt,[5] diesmal nach Tosa.[2][6]

Im Auftrag des Tennō Fushimi kompilierte er die kaiserliche Gedichtsammlung Gyokuyō-wakashū[7] mit mehr als 2500 Waka, die er 1312 fertigstellte.[8] Die 1278 fertiggestellte kaiserliche Anthologie Shokushūishū enthält 132 seiner Waka.[2]

Einige seiner Gedichte sind in der Sammlung Tamekane-kyō Kashū, einer Kompilation aus dem späten 15. Jahrhundert erhalten,[9] ebenso drei seiner kunstvoll verknüpften Akrosticha, die in ihrer geometrischen Formgebung an die moderne konkrete Poesie erinnern.

Er war der Gründer der Dichterschule Kyōgoku-ha, die in Rivalität zur Nijō-ha stand,[6] die von seinem Onkel Nijō Tameuji begründet wurde.

Literatur Bearbeiten

  • Robert N. Huey: Kyōgoku Tamekane: Poetry and Politics in Late Kamakura Japan. Stanford University Press, 1989, ISBN 0-8047-1488-6.
  • S. Noma (Hrsg.): Kyōgoku Tamekane. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 855.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 京極為兼. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Kodansha, abgerufen am 25. Dezember 2011 (japanisch).
  2. a b c d 三角洋一: 京極為兼. In: 朝日日本歴史人物事典 bei kotobank.jp. Asahi Shimbun Shuppan, abgerufen am 25. Dezember 2011 (japanisch).
  3. Huey, S. 15–16
  4. Huey, S. 17
  5. Huey, S. 18
  6. a b Louis Frédéric: Japan Encyclopedia. Harvard University Press, 2002, ISBN 0-674-00770-0, S. 583 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – französisch: Japon, dictionnaire et civilisation. Übersetzt von Käthe Roth).
  7. Louis Frédéric: Japan Encyclopedia. Harvard University Press, 2002, ISBN 0-674-00770-0, S. 210 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – französisch: Japon, dictionnaire et civilisation. Übersetzt von Käthe Roth).
  8. Huey, S. 156
  9. Huey, S. 36