Kranenburg (Oste)

Gemeinde im Landkreis Stade, Niedersachsen

Kranenburg ist eine niedersächsische Gemeinde im Landkreis Stade an der Oste.

Wappen Deutschlandkarte
Kranenburg (Oste)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kranenburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 36′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 53° 36′ N, 9° 12′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Stade
Samtgemeinde: Oldendorf-Himmelpforten
Höhe: 3 m ü. NHN
Fläche: 14,18 km2
Einwohner: 779 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21726
Vorwahl: 04140
Kfz-Kennzeichen: STD
Gemeindeschlüssel: 03 3 59 029
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Mittelweg 2
21709 Himmelpforten
Website: www.kranenburg-oste.de
Bürgermeisterin: Margitta Bertram (Ratsgemeinschaft Kranenburg (RG))
Lage der Gemeinde Kranenburg im Landkreis Stade
KarteBaljeKrummendeichFreiburg/ElbeOederquartWischhafenDrochtersenGroßenwördenEngelschoffHammahDüdenbüttelHimmelpfortenBurwegKranenburgEstorfOldendorfHeinbockelStadeDeinsteFredenbeckKutenholzJorkBuxtehudeApensenBeckdorfSauensiekAhlerstedtBrestBargstedtHarsefeldNottensdorfBliedersdorfHorneburgDollernAgathenburgLandkreis StadeNiedersachsenLandkreis CuxhavenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HarburgHamburgSchleswig-HolsteinSchleswig-HolsteinGrünendeichMittelnkirchenNeuenkirchenGuderhandviertelSteinkirchenHollern-Twielenfleth
Karte

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Kranenburg und Brobergen und ist Bestandteil der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten.

Der Gemeindeteil Kranenburg hat heute 546, Brobergen 226 Einwohner (jeweils Stand 31. Dezember 2003).

Beide Orte liegen rechts der Oste, doch ein Teil der Gemeinde mit den „Hollander Höfen“ liegt links der Oste, was, abgesehen von der durch den Bau des Oste-Sperrwerks neuentstandenen Osteinsel, das einzige bewohnte, linksseitig der Oste gelegene Gebiet des Landkreises Stade ist.

Geschichte Bearbeiten

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Zuge der Gemeindereform wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Brobergen eingegliedert.[2]

Ortsname Bearbeiten

Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1320 Kranenborgh, 1766–1767 Borg, 1766–1767 Burg, 1984 Burg.

Der Ortsname enthält im Grundwort das niederdeutsche „borg“ für „Burg, festes Haus“, später tritt dafür die hochdeutsche Variante ein. Im Bestimmungswort „Kran(en)“ liegt möglicherweise das mittelniederdeutsche „krone, kron, krôn, kroneke oder Kroon, Kraneke“, „Kranich“ vor.[3]

Politik Bearbeiten

Ein besonderes Politikum war der Bau des Windenergieparks zwischen Kranenburg, Brobergen und Oldendorf.

Gemeinderat Bearbeiten

Der Rat der Gemeinde Kranenburg besteht aus neun Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern.[4] Die neun Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die Gemeindedirektorin ist Ute Kück.

Die vergangenen Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Wahljahr Ratsgemeinschaft
Kranenburg (RG)
Wähler-
gemeinschaft
CDU SPD Bürgerliste Gesamt
2021[5] 9 9 Sitze
2016 9 9 Sitze
2011 6 2 1 9 Sitze
2006 6 3 9 Sitze
2001 5 1 3 9 Sitze

Bürgermeister Bearbeiten

Die Bürgermeister der Gemeinde Kranenburg seit der Zusammenlegung mit der Gemeinde Brobergen waren:

(→ für frühere Bürgermeister Kranenburgs siehe: Ortsartikel)

Zeit Bürgermeister
2016–Dato Margitta Bertram (SPD/RG)[6]
1984–2016 Horst Wartner
1972–1984 Heinrich Schulze

Wappen Bearbeiten

Das Wappen wurde am 2. Juni 1983 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten und vorne geteilt; vorn oben in Silber drei blaue Spitzen, vorn unten von Rot und Silber durch Zinnenschnitt gespalten, hinten in Grün ein silberner schräger Wellenbalken.“

Grundlage des neuen Wappens sind das Wappen der adeligen Familie von Brobergen, die hier bereits im 12. Jahrhundert ihren Sitz innehatte, jetzt aber ausgestorben ist (die Gemeinde Brobergen, in deren gebietlichen Nachfolge, führte es seit dem 31. März 1948), sowie das Wappen der ebenfalls adeligen Familie von Marschalck, die heute auf dem Rittergut Hutloh in Hechthausen ansässig ist. Die von Brobergen führten in ihrem Stammwappen einen durch drei rote Mauerzinnen von Silber gespaltenen Schild. Das noch „blühende“ Wappen der Familie von Marschalck zeigt drei blaue Spitzen in silbernem Schild. Das Grün weist auf die Lage der Gemeinde Kranenburg in der Ostemarsch. Der Wellenbalken kennzeichnet die ehemaligen Stammsitze der beiden adeligen Familien links bzw. rechts der Oste, dem jetzigen Gemeindegebiet von Kranenburg/Brobergen.[7]

Literatur Bearbeiten

  • Friedrich Holst: Roland und die Kraniche, Die Geschichte der Ostedörfer Kranenburg und Brobergen. 1983
  • Lühmann, Bohmbach: Die Geest und Buxtehude. Urgeschichtsland zwischen Urstromtälern. 1984

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kranenburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 246.
  3. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2016; abgerufen am 5. August 2019.
  4. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Internetseite Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 5. August 2019.
  5. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 9. August 2022.
  6. Gemeinderat Kranenburg. In: Internetseite Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten. Abgerufen am 5. August 2019.
  7. Wappen der Gemeinde Kranenburg (Memento vom 19. Februar 2014 im Internet Archive)