Konzentrat

komprimierte Pulver oder Stoffe bzw. Flüssigkeiten

Ein Konzentrat, besonders bei Flüssigkeiten auch Essenz[1][2] (lateinisch essentia Wesenheit, Wesen, vor allem seit dem 17. Jahrhundert Bezeichnung für einen flüssigen, konzentrierten Auszug von Arzneidrogen[3]), ist ein Stoff – ein Pulver bzw. eine Flüssigkeitohne oder mit einem geringen Anteil an zusätzlichen Füllstoffen, im Falle einer Flüssigkeit von Lösungsmitteln. Vor einer Verwendung des Konzentrates wird dann das ursprüngliche Volumen durch erneute Zugabe des Füllstoffes bzw. des Lösungsmittels wiederhergestellt.

Ein Vorteil sind die reduzierten Transportkosten, wenn große Mengen, z. B. bei gepressten Fruchtsäften, aus den Erzeuger- in die Verbraucherländer befördert werden müssen (Dicksaft). Auch sind viele Konzentrate besser lagerfähig[4] und benötigen einen geringeren Verpackungsaufwand.[5]

Um ein Konzentrat zu erzeugen, muss der Füllstoff beziehungsweise das Lösungsmittel aus dem ursprünglichen Gemisch entfernt werden. Bei Feststoffen geschieht dies durch Gefriertrocknung oder Zentrifugieren. In diesen Fällen ist das Konzentrat, ebenso wie das ursprüngliche Gemenge, ein Feststoff. Analog hierzu ist es möglich, Flüssigkeiten durch Einkochen oder Destillation zu konzentrierten Flüssigkeiten zu verarbeiten. Durch Trocknung kann ein ursprünglich flüssiger Stoff in einen festen Stoff überführt werden,[6] z. B. löslicher Kaffee.

Bei Membranfiltrationen wie zum Beispiel Umkehrosmose oder Nanofiltration wird die zurückgehaltene Phase, die die aufkonzentrierten Inhaltsstoffe enthält, als Konzentrat oder Retentat bezeichnet.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Suche nach "Essenz (Konzentrat)", duden.de
  2. Mechthild Krüger: Zur Geschichte der Elixiere, Essenzen und Tinkturen. Braunschweig 1968 (= Veröffentlichungen aus dem pharmaziegeschichtlichen Seminar der Technischen Hochschule Braunschweig. Band 10).
  3. DTV-Brockhaus-Lexikon. Mannheim/München 1989, Band 5, S. 150 (Essenz).
  4. Sh. Rahman (Hrsg.): Handbook of food preservation. Dekker, New York und Basel 1999, ISBN 0-8247-0209-3. S. 235 ff.
  5. The Royal Academy of Engineering: Engineering for sustainable development: guiding principles. London 2005, ISBN 1-903496-21-7. (PDF (Memento des Originals vom 21. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.raeng.org.uk).
  6. K. Masters: Spray drying handbook. 4. Auflage. Godwin, London 1985, ISBN 0-7114-5805-7. S. 608 ff.