Katharinenheerd

Gemeinde in Deutschland

Katharinenheerd (dänisch: Katrineherd) ist eine Gemeinde auf der Halbinsel Eiderstedt im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Allersdorf, Rumpenhof, Hemminghörn und Stolthusen liegen im Gemeindegebiet.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Katharinenheerd
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Katharinenheerd hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 20′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 54° 20′ N, 8° 50′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Eiderstedt
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 8,41 km2
Einwohner: 166 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25836
Vorwahl: 04862
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 063
Adresse der Amtsverwaltung: Welter Straße 1
25836 Garding
Website: www.amt-eiderstedt.de
Bürgermeister: Dieter Heisterkamp (KWK)
Lage der Gemeinde Katharinenheerd im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Gemeindegebiet befindet sich im Herzen des Landschaftsraums Eiderstedt an der schleswig-holsteinischen Westküste und erstreckt sich zwischen den Orten Tönning und Garding. Der Kernbereich dieser Marsch wurde bereits im 12. Jahrhundert mit einem etwa 1,5 Meter hohen Sommerdeich umgeben[3] und wuchs im Laufe der Zeit durch mehrere Eindeichungen sukzessive mit den vorgelagerten Inseln Westerheversand und Utholm zu ihrer heutigen Größe zusammen.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Katharinenheerd grenzt an:

Tetenbüll
Kirchspiel Garding   Kotzenbüll
Welt Tönning (OT Kating)

Geologie Bearbeiten

Das Gemeindegebiet befindet sich im Landschaftsraum Eiderstedter Marsch. Im Gemeindegebiet dominiert jedoch eine langgestreckte sandige Strandwallablagerung im Untergrund.[4] Die Bodenstruktur weist einen Pseudogleyboden mit teils sandigen Korngrößen auf.[5]

Der Kanal Norderbootfahrt durchzieht am Nordrand das Gemeindegebiet gen Osten. Er nimmt einen Großteil der wasserbaulichen Funktionen wahr und leitet als Vorfluter, teilweise längs der Bundesstraße 202, das Abwasser in Richtung Tönning der Eider zu. Die Entwässerung erfolgt durch den Hafen von Tönning.

Geschichte Bearbeiten

 
Katharinenheerd Kirche (2006)

Die Kirche St. Katharina wurde 1113 erstmals erwähnt. In ihrer Nähe befand sich die Dingstätte Hamygenhoren (Hemminghörn), wo sich im Jahr 1426 die oldesten und klogesten lüde (ältesten und klügsten Leute) der Dreilanden versammelten, um über die Krone der rechten Wahrheit zu beschließen. Auch weitere Beliebungen (Rechtsaufzeichnungen) wurden hier beraten und beschlossen.[6]

1612 wurde die Norderbootfahrt, ein Kanal zwischen Tönning und Tetenbüll über Katharinenheerd, gebaut.

Politik Bearbeiten

 
Katharinenheerd um 1895

Gemeindevertretung Bearbeiten

Bei der Kommunalwahl 2023 errang die Kommunale Wählergemeinschaft Katharinenheerd (KWK) alle sieben Sitze in der Gemeindevertretung. Die Wahlbeteiligung betrug 74,1 Prozent.[7]

Bürgermeister Bearbeiten

Für die Wahlperiode 2018–2023 wurde Dieter Heisterkamp (KWK) erneut zum Bürgermeister gewählt. Er trat 2013 die Nachfolge von Jürgen Sallach an, der der neuen Gemeindevertretung weiterhin als Einzelbewerber angehört.

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Gold die stehende, barfüßige, goldengekrönte heilige Katharina mit langem roten Gewand und zurückgeschlagenem grünen Mantel, in den seitlich erhobenen Armen rechts ein blaues Schwert, links ein rotes Rad tragend.“[8]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Heute sind der Fremdenverkehr und die Landwirtschaft die wichtigsten Einnahmequellen für den Ort. Es gibt jedoch auch Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleister in der Gemeinde.

Verkehr Bearbeiten

Der Ort wird überwiegend im motorisierten Individualverkehr über die durch den Ort verlaufenden Bundesstraße 202 im westlichsten Abschnitt zwischen St. Peter-Ording und Tönning erreicht.

Im Öffentlichen Personennahverkehr ist Katharinenheerd auch über den gleichnamigen Haltepunkt an der Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording angebunden. Hier halten alle Züge der Regionalbahn-Linie RB 64 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Die Strecke ist eingleisig ausgebaut.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Katharinenheerd

Weblinks Bearbeiten

Commons: Katharinenheerd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 185 (dnb.de [abgerufen am 20. Juli 2020]).
  3. zit. nach Harry Kunz, Albert Panten: Die Köge Nordfrieslands, 2. Aufl., Verlag Nordfriisk Instituut, Bredstedt 1999, ISBN 3-88007-251-5, S. 85.
  4. Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein. Abgerufen am 17. September 2019.
  5. Bodenkarte von Schleswig-Holstein. Abgerufen am 17. September 2019.
  6. Isabella Löw: Die Eiderstedter Landrechte von 1426 bis 1591. Rechtsgeschichte, Rechtswandel und Rechtsverwandtschaften. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2003, ISBN 3-88007-301-5, S. 25.
  7. wahlen-sh.de abgerufen am 29. Juni 2023
  8. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein