Kapdoktor

Südostwind in der Umgebung von Kapstadt in Südafrika

Der Kapdoktor (englisch The Cape Doctor, auch: South Easter) ist ein Wind in der Umgebung von Kapstadt in Südafrika. Er wirkt ähnlich wie der Föhn als Fallwind und ist mild und trocken. Dieser zu den Passatwinden zählende Wind weht meist aus Südosten, sehr konstant und gelegentlich böig.

Das Tischtuch-Phänomen am Tafelberg zu Kapstadt.

Hauptsächlich tritt der Kapdoktor während der Sommermonate der Südhalbkugel, beginnend von August/September bis März/April, auf.

Die Bewohner Kapstadts nennen den Wind wegen seiner reinigenden Wirkung auf die Stadtluft „Kapdoktor“.[1] Der Fallwind, durch den Tafelberg verursacht, bläst die Emissionen der Industrie und des Autoverkehrs auf das Meer hinaus. Dabei sehen die vom Tafelberg fallenden Wolken von Weitem so dicht aus, als könne man sie mit einem Schwung wegziehen. Das sogenannte Tablecloth (deutsch: „Tischtuch“) kam so zu seinem Namen.

Weil Einheimische und Touristen oft die durch den Kapdoktor bedingte Witterung auf dem Tafelberg unterschätzen, kommt es auf dem Massiv jährlich zu Todesfällen. Der South-Easter drückt die Wolken derart auf das Plateau, sodass nur einige wenige Meter Sichtweite bestehen und ein Abstieg unmöglich wird. Die Möglichkeit zu erfrieren hingegen ist gegeben.

Bringt der Kapdoktor Regen mit, wird er zum Black-South-Easter. Dieser Wetterumschwung war 1981 für die Flut von Laingsburg, einer Stadt in der Provinz Westkap, verantwortlich.[2]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gustav Fritsch: Südafrika bis zum Zambesi. I. Abteilung. Das Land mit seinen pflanzlichen und tierischen Bewohnern. (= Der Weltteil Afrika in Einzeldarstellungen, IV Südafrika) Leipzig / Prag 1885, S. 107.
  2. Was der Wind mit dem Alltag in Kapstadt macht. In: tagesspiegel.de. 23. Januar 2017, abgerufen am 10. Juli 2021.