Julia Jentsch

deutsche Schauspielerin

Julia Jentsch (* 20. Februar 1978 in West-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin.

Julia Jentsch (2017)

Leben Bearbeiten

Julia Jentsch wuchs in Berlin auf und besuchte die Wald-Oberschule in Berlin-Westend, an der sie 1997 ihr Abitur machte. An dem sportorientierten Gymnasium trainierte sie Rudern, Handball und Judo. Danach erhielt sie ihre Schauspielausbildung von 1997 bis 2001 an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.[1] Schon 1995 stand sie auf der Bühne und spielte die Orphise in Die Lästigen von Hugo von Hofmannsthal. Ihr erstes Theaterengagement führte sie an die Münchner Kammerspiele; dort war sie von 2001 bis 2006 Mitglied des Ensembles. Sie spielte dort Hauptrollen in den Theaterstücken Antigone, Die Nibelungen, Die zehn Gebote und Othello. Weitere Stationen waren das Thalia Theater Hamburg und das Schauspielhaus Zürich.

Einem größeren Publikum wurde Jentsch durch die weibliche Hauptrolle in Hans Weingartners Film Die fetten Jahre sind vorbei bekannt, der 2004 beim Internationalen Filmfestival in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. 2005 erhielt Jentsch für ihre Darstellung der stillen, ernsten und willensstarken Widerstandskämpferin Sophie Scholl in Marc Rothemunds kammerspielartigem Drama Sophie Scholl – Die letzten Tage auf der 55. Berlinale den Silbernen Bären als beste Schauspielerin, den Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin und den Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin. 2009 war sie in der Titelrolle von Hermine Huntgeburths Literaturverfilmung Effi Briest zu sehen. 2014 spielte sie in dem Drama Die Auserwählten unter der Regie von Christoph Röhl eine junge Lehrerin, die Ende der 1970er Jahre an der Odenwaldschule einem Netzwerk pädophiler Lehrer auf die Spur kommt.

Jentsch spielte in dem 2017 veröffentlichten Kinodrama 24 Wochen eine werdende Mutter, die vor dem Gewissenskonflikt steht, ihr behindertes Kind auf legale Weise in der 24. Schwangerschaftswoche abzutreiben. Sie wurde dafür erneut für den Deutschen Filmpreis nominiert. Im selben Jahr wurde sie in die Wettbewerbsjury der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin berufen.

Jentsch ist seit 2012 mit dem freischaffenden Schweizer Künstler und Persönlichkeitstrainer Christian Hablützel verheiratet. Das Paar lebt zusammen mit der gemeinsamen Tochter in einem Dorf in der Nähe von Zürich.[2]

Theaterrollen Bearbeiten

 
Julia Jentsch in Major Barbara

Filmografie Bearbeiten

Hörspiele Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Julia Jentsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Julia Jentsch. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 24. September 2021.
  2. Julia Jentsch in: Internationales Biographisches Archiv 06/2015 vom 3. Februar 2015, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. BR Hörspiel Pool – Bicker, Egzon (Memento vom 10. April 2016 im Internet Archive)
  4. BR Hörspiel Pool – Dath, Die Abschaffung der Arten. Shortcut (Memento vom 7. März 2016 im Internet Archive)
  5. European Film Academy: European Film Awards 2005
  6. Julia Jentsch bekommt Emder Schauspielpreis. In: Süddeutsche Zeitung. 18. Mai 2018, abgerufen am 25. August 2020.
  7. Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. In: bundespräsident.de. 2. Oktober 2018, abgerufen am 2. Oktober 2018.