Jordanka Blagoewa

bulgarische Leichtathletin

Jordanka Blagoewa(-Dimitrowa) (bulgarisch: Йорданка Благоева(-Димитрова), * 19. Januar 1947 in Gorno Zerowene, Oblast Montana) ist eine ehemalige bulgarische Leichtathletin, die 1972 den Weltrekord im Hochsprung um zwei Zentimeter verbesserte.

Jordanka Blagoewa
Nation Bulgarien Bulgarien
Geburtstag 19. Januar 1947 (77 Jahre)
Geburtsort Gorno Zerowene
Größe 175 cm
Karriere
Disziplin Hochsprung
Bestleistung 1,94 m
Status zurückgetreten
Karriereende 1980
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europäische Hallenspiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Universiade 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber München 1972 1,88 m
Bronze Montreal 1976 1,91 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Silber Grenoble 1972 1,84 m
Gold Rotterdam 1973 1,92 m
Europäische Hallenspiele
Silber Belgrad 1969 1,82 m
Logo der FISU Universiade
Gold Budapest 1965 1,65 m

Karriere Bearbeiten

Bei den Olympischen Spielen 1968 konnte sich Blagoewa als 17. der Ausscheidung nicht für das Finale qualifizieren. Im Jahr darauf gewann sie bei den Europäischen Hallenspielen in Belgrad mit 1,82 Meter Silber bei gleicher Höhe zur Siegerin Rita Schmidt. Bei den Europameisterschaften 1969 in Athen meisterte Blagojewa in der Qualifikation 1,74 Meter, im Finale belegte sie mit 1,68 Meter den 13. und letzten Platz.

Nachdem sie 1971 weder in der Halle noch im Freien bei den Europameisterschaften angetreten war, gewann sie mit 1,84 Meter bei den Halleneuropameisterschaften 1972 in Grenoble Bronze hinter den DDR-Springerinnen Rita Schmidt und Rita Gildemeister, alle drei Medaillengewinnerinnen sprangen im Straddle-Stil. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München überquerten drei Springerinnen die Höhe von 1,88 Meter, die Deutsche Ulrike Meyfarth und Jordanka Blagoewa ohne Fehlversuch, die amtierende Weltrekordlerin Ilona Gusenbauer aus Österreich war nach fünf Fehlversuchen bei vier Höhen ebenfalls noch dabei. Die Flop-Springerin Meyfarth gewann schließlich Gold und stellte Gusenbauers Weltrekord mit 1,92 Meter ein, Blagoewa gewann mit 1,88 Meter Silber vor Gusenbauer. Am 24. September 1972, zwanzig Tage nach dem Finale in München, überquerte Jordanka Blagoewa in Zagreb 1,94 Meter und verbesserte den Weltrekord von Gusenbauer und Meyfarth um zwei Zentimeter. Zwei Jahre später wurde sie von Rosemarie Witschas als Weltrekordlerin abgelöst.

Am 11. März 1973, gewann Blagoewa bei den Halleneuropameisterschaften ihren einzigen internationalen Titel. Mit 1,92 Meter hatte sie sechs Zentimeter Vorsprung auf Rita Gildemeister, Milada Karbanová aus der Tschechoslowakei und Rosemarie Witschas.

Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, war Rosemarie Ackermann, wie Rosemarie Witschas nach ihrer Heirat hieß, klare Favoritin, hatte sie doch im Frühjahr in Dresden den Weltrekord auf 1,96 Meter erhöht. Bei 1,89 Meter waren drei Springerinnen noch ohne Fehlversuch: Sara Simeoni aus Italien, Mária Mračnová aus der Tschechoslowakei und Jordanka Blagoewa, Rosemarie Ackermann und die US-Amerikanerin Joni Huntley hatten die Höhe im zweiten Versuch genommen. 1,91 Meter sprangen nur noch drei Springerinnen: Simeoni und Ackermann im ersten Versuch, Blagojewa im zweiten Versuch. Nachdem nur Ackermann noch die 1,93 Meter überquerte, stand die Reihenfolge fest. Blagoewa hatte vier Jahre nach ihrer Silbermedaille von München Bronze in Montreal gewonnen. Vier Jahre später versuchte es Blagojewa 1980 in Moskau noch einmal, schied aber als 16. der Qualifikation vorzeitig aus.

Bei einer Körpergröße von 1,75 Meter hatte sie ein Wettkampfgewicht von 64 Kilogramm.

Ergebnisse bei Halleneuropameisterschaften Bearbeiten

Jordanka Blagojewa erreichte von 1967 bis 1969 bei den Europäischen Hallenspielen und von 1970 bis 1977 bei den Halleneuropameisterschaften mehrere Finalplatzierungen. Ihre Leistungen und Platzierungen im Einzelnen:

  • 1967: Platz 8 – 1,70 Meter
  • 1968: Platz 5 – 1,76 Meter
  • 1969: Platz 2 – 1,82 Meter
  • 1970: Platz 4 – 1,82 Meter
  • 1972: Platz 3 – 1,84 Meter
  • 1973: Platz 1 – 1,92 Meter
  • 1976: Platz 11 – 1,80 Meter
  • 1977: Platz 6 – 1,83 Meter

Literatur Bearbeiten

  • Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Fields Athletics, Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.
  • Royal Spanish Athletics Federation (ed): European Indoor Handbook, Madrid 2005, ISBN 84-87704-89-1

Weblinks Bearbeiten